Kommentar: Krieg und Krisen – das ist »the new normal«

„Wer in diesen Zeiten erfolgreich unternehmerisch handeln und als Investor am Kapitalmarkt reüssieren will, der sollte sich der veränderten Voraussetzungen bewusst sein.“ Das sagt Sicherheitsexperte Christian Mölling auf dem Vermögensaufbau-Gipfel von „Capital“. Er warnt: „Krieg und Krisen ist das »the new normal«“.
Das sind egal wie man es betrachtet keine guten Voraussetzungen für uns. Stabilität und Frieden in Europa waren in den letzten Jahrzehnten eines der Fundamente auf dem unser Wohlstand, gerade in Österreich fußte. Nun soll es also vorbei sein?
Die Schwächen des Gegners gnadenlos ausnützen
„Die Trennung von Wirtschaft und Politik ist aufgehoben“, so Mölling und weiter: „Stattdessen wird in der geopolitischen Auseinandersetzung alles eingesetzt, was hilft, die Schwäche des Gegenübers zu nutzen“. Man kann dabei an Russland mit seiner hybriden Kriegsführung, die sich auch explizit gegen europäische Unternehmen richtet, denken oder an Chinas strategische und extrem staatlich gestützten Industrien, die gerade für Europa zu ernstzunehmender Konkurrenz erwachsen sind.
Das Rad der Geschichte lässt sich, so sehr sich manche danach sehnen und das dem „Volk – was immer das ist“ auch gerne so verkaufe, nicht mehr zurückdrehen. Es gilt wie immer das Evolutionsprinzip „Survival of the fittest“ – wer sich am besten anpassen kann, wird überleben. Was das für Europa, Österreich für unsere Wirtschaft und für uns als Unternehmer:innen bedeuten wird, das bleibt abzuwarten. Den Rahmen muss immer noch die Politik abstecken oder besser gesagt die handelnden Personen. Und ja, dazu will ich mich im Detail jetzt nicht äußern. Nur so viel, mein Vertrauen in die derzeit zuständigen und gewählten Personen ist sehr bescheiden.
Sieg des Kapitalismus – aber Sieg der Demokratie?
Aber einfach die Hände in den Schoß zu legen, auch das ist keine gute Idee. Der Kapitalismus hat sich durchgesetzt – die Demokratie muss es noch tun, hat einer der europäischen Vordenken, Paul Schmidt, vor gut zwei Jahren in einem Interview gesagt. Tatsache ist, dass sich der Kapitalismus immer dort für die breite Masse am besten entwickelt hat, wo auch die Demokratie stark ist und war. Das sollten wir nicht vergessen, denn nur die Demokratie ist in der Lage einer, um sich greifenden Korruption etwas entgegenzusetzen.
Korruption bedeutet mittel- und langfristig immer Untergang
Wohin Korruption führt, dazu müssen wir nur nach Ungarn blicken, wo ein Orban Freunde vom Installateur zum Milliardär aufgestiegen ist. Schön für ihn, aber schlecht für all die anderen Unternehmer:innen, die nicht zum Zug gekommen sind. Aber auch das Thema Anzeigenkorruption hat in Österreich schon einmal eine Regierung zu Fall gebracht. Da war auch vieles zu kurz gedacht.
Wir wünschen uns also in Österreich viel Demokratie und Ihnen gute Ideen für eine gute und erfolgreiche Zukunft in der neuen Normalität.
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