Miniatur: Klimaschäden für den Tourismus

Der Klimawandel hat uns nun alle in Europa erreicht. Der weltweite Tourismus ist davon in besonderer Weise betroffen, im Kleinen wie im Großen.
Beispiel spanische Atlanitikküste
Kleine Dinge sind zum Beispiel die fehlenden Strandduschen in der Region Cádiz an der spanischen Atlantikküste. Keine große Sache, nur ein wenig Komfortverlust – so der erste Eindruck. Dann fallen auch die Plakate auf, die die Bevölkerung zum Wassersparen aufrufen. Und dann sind da noch die Atlantik-Parks in Rota, die den Besuchern statt Chamäleons ausgedörrte Pinienwälder präsentieren.
Die einheimische Bevölkerung ist nicht mehreinverstanden
Neu ist, dass die Einheimischen gegen die riesengroßen Kreuzfahrtschiffe protestieren, die anlanden und 5.000 und mehr „Kreuzfahrer:innen“ auf einmal ausspucken und diese dann in die Altstadt von Cadiz einfallen, bildlich gesprochen wie die Heuschrecken. In Barcelona ist man schon weiter und „bekämpft“ Touristen mit Wasserpistolen, weil das Vermieten der Wohnungen an Touristen deutlich lukrativer ist als an die spanischen Einwohner.
Kein Wasser – keine Gäste
Sizilien hat noch Probleme, die wesentlich prekärer sind. Da gibt es schlicht und ergreifend keine Wasser mehr. Nicht für die Landwirtschaft, nicht für die Einwohner und tatsächlich auch nicht für die Touristen. Betroffen sind, wie soll es anders sein, vor allem kleine Familienbetriebe und Hotels. Stornierungen und Schließungen sind die Folge – das in der Hauptsaison.
Österreich ist schon lange keine Insel der Seligen mehr
Gewisse ähnliche Entwicklungen machen auch vor Österreich nicht halt. Der mittlerweile nicht mehr leistbare Wohnraum für die einheimische Bevölkerung in Tirol in den Tourismus-Hotspots ist nur eines der Themen. Dieses Jahr ist es nicht die Trockenheit die für Schlagzeilen sorgt, sondern dank stark mäandernder Höhenströmung, Hochwasser, Muren und große Schäden, in den noch kleinräumig betroffenen Gebieten.
Resilienz könnte helfen
Resilienz ist also angesagt. Aber nicht auf der persönlichen Ebene, sondern dort wo der Begriff ursprünglich herkommt, auf der Systemebene, könnte sie zum Rettungsanker werden. Doch Politiker eröffnen lieber medienwirksam und leider vereinzelt Schwammstädte in Neubeugebieten, statt in den nächsten Jahren großflächig diese zu planen und umsetzen zu lassen. Resilienz entsteht aber blöderweise nicht aus dem „Nicht-Handeln“ sondern aus dem Tun.
Leider sind Systeme träge – alles dauert seine Zeit. Schauen wir einfach wer trägster ist: die Politiker:innen in diesem Land oder das System Umwelt. Ich persönlich hab schon den Sieger für mich ausgemacht – leider. Aber auch für eine Autofahrernation geht der Krug zum Brunnen, bis er bricht.
Miniatur: konservativ – visionär – geradlinig – charismatisch