Droht der Wohlstandsverlust? – Eine Betrachtung
Im 3. Quartal 2024 gab es laut Statistik Austria durchschnittlich 167 800 offene Stellen in heimischen Unternehmen. Das sind um etwa 3,9 % weniger vakante Arbeitsstellen als im Vorquartal.
„Der Negativtrend am österreichischen Stellenmarkt setzt sich fort. Heimische Unternehmen haben im 3. Quartal 167 800 Jobs ausgeschrieben. Das sind um 3,9 % weniger als im 2. Quartal 2024 und um 17,1 % weniger als im 3. Quartal des Vorjahres. Dennoch ist die Zahl der Stellenangebote nach wie vor um 18,1 % höher als vor der Pandemie: Im 3. Quartals 2019 waren 142 100 Stellen unbesetzt“, so Statistik Austria- Generaldirektor Tobias Thomas.
Die Offene-Stellen-Quote, also der Anteil der offenen Stellen an allen verfügbaren Stellen, lag im 3. Quartal 2024 bei 3,8 % und verzeichnet somit einen Rückgang von 0,2 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorquartal. Vor einem Jahr, im 3. Quartal 2023, hatte die Offene-Stellen-Quote 4,6 % betragen, war also um 0,8 Prozentpunkte höher. Die mit Abstand meisten Vakanzen gab es im 3. Quartal 2024 erneut im Handel und Dienstleistungsbereich (99 700), gefolgt vom produzierenden Bereich (37 800 vakante Stellen) und vom öffentlichen und sozialen Bereich (30 300).
Kommentar
So trocken liest sich die Pressemeldung der Statistik Austria. Dahinter verbirgt sich das, was wir als Unternehmer:in schon länger spüren. Der Wirtschaftsmotor läuft schon lange nicht mehr rund – stottert manchmal sogar gewaltig. Es wird Zeit, dass sich die Politik mit den neuen Gegebenheiten in der Welt auseinandersetzt: Krieg in Europa ausgehend von Russland, Künstliche Intelligenz, das Fehlen qualifizierter Fachkräfte, das hohe Budgetdefizit und so weiter und so fort. Die Liste ist leider sehr lang.
Der Wohlstandsverlust steht vor der Türe?
Mit alten Rezepten, überkommenem Gedankengut und einer „An-allem-sind-die-Ausländer-schuld“ Mentalität werden wir unseren Wohlstand nicht bewahren. Die disruptiven Kräfte in aller Welt sind augenblicklich stark und fest entschlossen die Weltordnung in der bisher gelebten Form zu zerstören. Die gelebte Demokratie ist dabei – für viele die auch demokartisch an die Macht gekommen sind – nur lästig und gehört zumindest zurückgedrängt.
Wir brauchen dringend neue gesellschaftliche Wege!
Ja es gibt viele Institutionen und Instanzen, die sich mit der „Zeitenwende“ auseinandersetzen. Doch die vielen Blicke in die Vergangenheit helfen diesmal nicht wirklich weiter. Was aber hilft ist das Gemeinsame, das Verbindende. In einer von Social Media geprägten Gesellschaft, wo es scheinbar nur mehr um den Status des eigenen Selbst geht, keine leichte Aufgabe. Aber vielleicht gelingt es bei einer „Zuckerkoalition“ und dann vielleicht auch auf gesellschaftlicher Ebene.