Miniatur: konservativ – visionär – geradlinig – charismatisch
Am Dienstag hat mich die Nachricht zum Tod von Klaus Töpfer erreicht. Klaus Töpfer? Wer ist das? Das werden Sie vermutlich fragen. Klaus Töpfer habe ich bei meiner langjährigen Tätigkeit in Berlin kennengelernt. Es war beim Empfang einer auf Internationalen Umweltschutz spezialsierten Rechtsanwaltskanzlei.
Ein Konservativer mit zuerlässigem innerem Kompass
Der charismatische Klaus Töpfer hat sich eines Tages zu unserem Tisch gesellt. Wir unterhielten uns damals lange über seine Rolle als Umweltminister einer konservativen Partei, der CDU. Er hat immer wieder heitere Anekdoten eingestreut. Wie er beispielsweise seine Skatrunde in seinem Heimatort, größtenteils stockkonservative Bauern, bevor er seine Ideen präsentierte, zu überzeugen wusste. Und dies als Gradmesser verwendete, um zu sehen, wie ausgereift seine Idee schon waren.
Vision Atomausstieg
Klaus Töpfer war Deutscher Umweltminister von 1987 bis 1994. Er war einer der ersten Umweltminister in Europa, der die Umweltpolitik aus der Alibiecke geholt hatte. Der bereits damals den Ausstieg aus der Kernenergie und aus der Kohle forderte. Dann nahm ihm Helmut Kohl (der wohl genug von den Visionen Töpfers hatte) das Ressort weg und gab es an Angela Merkel. Töpfer wurde Bauminister und kümmerte sich intensiv um das Thema der lebenswerten Stadt.
Seiner Liebe zur Umwelt ist er immer treu geblieben und wurde später noch so etwas wie der „Umweltminister der Welt“, nämlich Direktor des Umweltprogramms der vereinten Nationen.
Haltung zeigen
Warum ich das schreibe? Weil seine Haltung und sein Kampf für besseren Umweltschutz gerade im Jahr 2024 ein entsprechendes Licht auf das Umweltbewusstsein (rechts)konservativer Parteien und deren Vertreter:innen in Europa wirft. Vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass die Umweltschäden durch Naturkatastrophen in Österreich, mittlerweile bei über einer Milliarde Euro angelangt sind. Laut Versicherungswirtschaft ist die Tendenz stark steigend, verursacht durch den Klimawandels.
Lassen wir uns also nicht entmutigen, wenn es um die größte Herausforderung unserer Zeit geht! Klaus Töpfer kann da ein gutes Vorbild sein.