Woran Firmengründer denken müssen
Der Schritt in die Selbstständigkeit ist genauso spannend wie fordernd. Wie auch im späteren Geschäftsleben gilt: Vorbereitung, Organisation und Strategie sind alles. Hier eine Reihe an Aufgaben, die Sie im Zuge der Gründung nicht vergessen sollten.
Den Markt vorab genau analysieren
Natürlich sind Sie selbst von Ihrem Produkt oder Ihrer Dienstleistung überzeugt. Dennoch sollten Sie vorab wissen, wer Ihre genaue Zielgruppe ist, wie groß Angebot und Nachfrage tatsächlich sind, ob Sie mit Schwankungen rechnen müssen, wer Ihre Konkurrenten sind und wie Sie sich von diesen abheben können.
Die Finanzierung klären
Überlegen Sie, ob Sie genügend Startkapital haben, um Ihr Unternehmen ins Leben zu rufen. Wenn nicht, ist möglicherweise Fremdkapital – etwa über Banken oder Investoren – eine Lösung. Diese verlangen in der Regel einen Businessplan, der unter anderem die Realisierbarkeit und Wirtschaftlichkeit Ihrer Vision und Firma beschreibt. Vergessen Sie außerdem nicht, dass es vor allem für Jungunternehmer viele Förderprogramme gibt.
Einen Gewerbeschein holen
Ihr Gewerbe melden Sie bei der zuständigen Bezirkshauptmannschaft, dem Magistrat oder dem magistratischen Bezirksamt an. Handelt es sich um ein freies Gewerbe (zum Beispiel Werbeagenturen oder Grafiker), brauchen Sie dafür keinen Befähigungsnachweis. Bei einem reglementierten Gewerbe (beispielsweise Handwerker) ist dieser unumgänglich.
Sich um die Versicherungen kümmern
Denken Sie einerseits an die Pflichtversicherung nach dem Gewerblichen Sozialversicherungsgesetz und überlegen Sie andererseits, welche weiteren Versicherungen – von Haftpflicht über Verdienstausfall bis hin zu Schäden in den Geschäftsräumen – sinnvoll sind.
Identifizieren Sie die Risiken Ihres Unternehmens
Ein Blick auf die Fülle der Versicherungen kann überfordern. Wie also findet man die Richtige? Identifizieren Sie zunächst alle Risiken, die Ihren Unternehmensalltag gefährden können und schreiben Sie sie auf. Klassifizieren Sie sie nun. Handelt es sich eher um sogenannte Katastrophenrisiken, die den Existenzverlust bedeuten? Sind es Großrisiken, die Sie am Erreichen Ihrer Ziele hindern, jedoch nicht das Bestehen der Firma gefährden? Oder können sie eher als mittlere Risiken eingestuft werden, die Ihren Erfolg im Schadensfall gefährden? Vielleicht aber handelt es sich gar „nur“ um Kleinrisiken, die Ihre Unternehmensziele gar nicht bedrohen.
Diese Versicherungsformen könnten interessant für Sie sein
Neben der gesetzlich vorgeschriebenen Sozialversicherung können zusätzliche Versicherungen – etwa Kranken-, Lebens- oder Unfallversicherungen – abgeschlossen werden. Denken Sie auch über eine Betriebshaftpflicht- und eine Betriebsunterbrechungsversicherung nach. Diese schützen Sie, unter anderem, wenn privatrechtliche Schadenersatzansprüche von Dritten gestellt werden und/oder decken beispielsweise entgangene Erträge sowie zusätzliche Kosten, die durch einen Schaden entstanden sind. Auch Sachversicherungen, die Ihr Unternehmen gegen Einbruch und Diebstahl, Sturm- und Leitungswasserschäden, Computer- und Elektrogeräteschäden schützen, können Sie – je nach Bedarf – in Erwägung ziehen.
Grundsätzlich ist es ratsam, Ihren Versicherer direkt im Firmenstandort über Ihre Risiken und Bedürfnisse zu informieren. So kann er sich selbst ein Bild der Situation machen und Sie gegebenenfalls auf weitere wichtige Punkte hinweisen. In komplizierten Fällen sollten Sie sich nicht davor scheuen, einen Spezialisten zu Rate zu ziehen. Berechnen und beantragen Sie die Versicherungsprämie online. Oder holen Sie sich ein Versicherungsangebot bei Ihrem Berater, der Sie auch detailliert über den Deckungsumfang aufklärt. Fragen Sie nach, wie Sie sich im Schadensfall verhalten müssen und kontrollieren Sie nach Abschluss der Versicherung regelmäßig, ob der Vertrag nach wie vor mit den Firmenrisiken übereinstimmt.
Wer den Traum der Selbstständigkeit lebt, hat zugleich auch jede Menge Verantwortung zu tragen. Die richtige Versicherung hilft Ihnen dabei, sich nicht von möglichen Gefahren einschränken zu lassen, sondern Ihr Gewerbe mit dem Fokus auf das Wesentliche voranzutreiben.
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