Offener Brief an die Wirtschaftskammer Österreich bezüglich Vizepräsident Amann
Update 15. Mai 2014: Antwort von WKO Präsident Leitl »
Update 08. Mai 2014 – 14:50
Firtz Amann hat mit sofortiger Wirkung sein Amt als Vizepräsident der Wirtschaftskammer zurückgelegt. Meiner Meinung nach ist das die einzig mögliche Konsquenz aus dem vorangegangen Verhalten. Vielleicht bringt nun diese Causa den nötigen Schwung für eine breite Debatte über die Stellung der EPU in der WKO und darüber hinaus.
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Offener Brief an die Wirtschaftskammer Österreich
Sehr geehrte Wirtschaftskammer!
Seit Jänner 1998 bin ich Mitglied bei Ihrer mittlerweile verfassungsmäßig verankerten Institution. Ich möchte mich mit diesem Schreiben recht herzlich für den Beitrag (EPU sind keine Unternehmer) ihres kooptierten Vizepräsidenten Fritz Amann im Wirtschaftsblatt vom 06. Mai 2014 bedanken.
Nach fast 20 Jahren als Unternehmer zu einem überwiegenden Teil als EPU, weiß ich nun wer ich, laut Definition Ihres Vizepräsidenten bin:
NÄMLICH KEIN UNTERNEHMER(!!!), sondern ein arbeitsloser Tagelöhner der als moderner Sklave das Sozialsystem belastet. Ich bin ein klarer Problemfall für die Wirtschaft und die einzige Hoffnung für mich ist eine eigene Kammer, damit ich als EPU in unserem Rechtssystem auch gerecht vertreten werde. Außerdem beziehe ich eine Vollkaskoabsicherung zum Nulltarif.
Nun habe ich ein paar Fragen an Sie, titulierte Wirtschaftskammer:
Wo kann ich die Sozialversicherungsabgaben meiner vielen Unternehmerjahre zurückfordern, da ich ja laut Ihrem Vizepräsidenten Fritz Amann diese zum Nulltarif beziehen kann? Das habe ich bisher nicht gewusst und diese Aussage stimmt meines Wissens in keiner Hinsicht mit dem Österreichischen Sozialversicherungsgesetz zusammen. (Details dazu hier auf unternehmerweb.at >)
Da Herr Amann das zweithöchste Amt in ihrer Organisation bekleidet, gehe ich davon aus, dass diese Meinung einen Teil der offiziellen Meinung der WKO Österreich darstellt? Ist das richtig? Wenn nein, warum werden solche Personen als Vizepräsidenten kooptiert?
Aus welchem Grund kommt Herr Amann zum Schluss, dass ich als EPU von meiner jetzigen Interessensvertretung nicht gerecht vertreten werden? Falls es hier tatsächlich Zweifel gibt, bitte ich Sie diese Tatsachen schleunigst offen zu legen.
Wie kann sich ein so ranghoher offizieller Vertreter der WKO zu solchen Äußerungen hinreisen lassen, die immerhin 57,3% aller Mitglieder der WKO betreffen?
Wie gedenkt die WKO den entstandenen Imageschaden für die 627.000 EPU Mitglieder zu beheben? Ein Jahr keine Kammerumlage zu zahlen, wäre hier sicherlich ein diskussionswürdiger Ansatz. Daneben bietet es sich an über die Zwangsmitgliedschaft von EPU nachzudenken. Das würde dann das Problem ihres Vizepräsidenten recht schnell lösen.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Nasswetter
EPU aus Wien
Link zum Artikel auf www.wirtschaftsblatt.at
3D-Infografik auf unternehmerweb.at: EPU nach Bunderländern »
Antwort von Wirtschaftskammer Präsident Christoph Leitl »