Strategie in der Coronakrise – Teil 3: Business Model Canvas und SWOT-Analyse
Die neuen Businessideen sind gefunden und strukturiert. Die nächsten beiden Schritt sind nun die zeitlich und inhaltlich aufwendigsten. Das Businessmodell muss entwickelt werden. Die neuen Ideen müssen den Anforderungen des Marktes entsprechen, denn schließlich soll das Produkt oder die Dienstleitung verkauft werden. Dazu sind viele Faktoren in die Überlegungen mit einzubeziehen.
Teil 1 der Serie hat sich mit grundsätzlichen Gedanken zum Thema Strategeientwicklung befasst. Teil 2 mit den den Instrumenten zur Ideenfindung und zum Ordnen der Ideen. In dieser Folge stelle ich zwei Instrumente vor, die für die Entwicklung eines Businessplans wertvolle Unterstützung bieten.
Die vier Instrumente zur Strategentwicklung:
- Brainstorming
- Mindmapping
- Business Model Canvas
- SWOT-Analyse
Schritt 3: Business Model Canvas
Dieses „Geschäftsmodell Leinwand“ kommt aus dem angloamerikanischen Raum und schließt nicht nur die Prozesse vom Unternehmen über das/die Produkt/e bis zum Kunden ein, sondern betrachtet die beiden wichtigen Gegenpole eines jeden Unternehmens: Kosten und Einnahmen und setzt diese mit den wichtigsten Unternehmensprozessen in Beziehung
Das was in den beiden vorangegangen Schritten erarbeitet wurde, dient nun als Grundlage für die Ausfertigung der „Geschäftsmodell Leinwand“.
Die neun Elemente des Business Model Canvas:
- Kundensegmente: Wer braucht unsere Lösungen? Wer braucht sie sofort? Wer könnte sie eventuell brauchen?
- Wertangebot: Welche Kundenproblem lösen wir oder welche Bedürfnisse können wir befriedigen? Wie lösen wir sie?
- Kanäle: Wie kommen die Kunden zu ihrer Lösung? Wie finden sie unsere Lösungen?
- Kundenbeziehungen: Wie kommunizieren wir über unsere Lösungen? Wie bekommen wir mehr Kunden?
- Einnahmequellen: Wie werden wir bezahlt? Welche Preise sind am Markt möglich?
- Schlüsselressourcen: Was und wen alles brauchen wir, um unsere Lösungen herzustellen, sie zu vermarkten und sie an die Kunden auszuliefern?
- Schlüsselaktivitäten: Was müssen wir tun, um unsere Lösungen herzustellen, sie zu vermarkten und sie an die Kunden auszuliefern?
- Schlüsselpartner: Mit wem müssen wir alles zusammenarbeiten, um unsere Lösungen herzustellen, sie zu vermarkten und sie an die Kunden auszuliefern?
- Kostenstruktur: Was kosten uns unsere Partner, Ressourcen und Aktivitäten?
Ein Business Model Canvas zu erarbeiten ist eine Aufgabe, die normalerweise nicht in einem oder zwei Nachmittag zu bewerkstelligen ist. Das ist gut so, denn auf dieser Leinwand haben nicht nur viele Ideen Platz, sondern es werden die Aufwände, Businessaktivitäten, Kunden und vieles andere aufgezeichnet. Erforderlich dafür sind einiges an Zeit und mehrmalige Ergänzungen, Überarbeitungen sowie Feedbackphasen. Hier wird ein Ölgemälde gemalt und nicht nur ein Aquarell.
Schritt 4: Bewertung – SWOT-Analyse
SWOT entstammt dem Englischen und bedeutet: Strengths (Stärken), Weaknesses (Schwächen), Opportunities (Chancen) und Threats (Risiken). Die SWOT-Analyse ist eine einfache Matrix, die es aber in sich hat. Ist die SWOT-Analyse sauber gemacht, lässt sich sehr schnell erkennen, wie das Unternehmen im Markt aufgestellt ist. Natürlich kann man unehrlich zu sich sein, aber das ist keine besonders gute Grundlage eine Strategie für sein Überleben nach Corona zu entwickeln.
Die SWOT-Analyse kombiniert interne und externe Faktoren. Sie erweitert damit die stark von der Innensicht geprägte Betrachtungsweise des Business Model Canvas um den wichtigen Faktor Umwelt.
Damit sind alle Grundlagen gelegt, um den nächsten Schritt zu tun. Einen Businessplan zu erstellen. Mehr dazu im folgenden vierten Teil der Serie – Strategie in der Coronakrise.