Content Marketing III: Die Digitalisierung der Kommunikation
… und deren direkte Folgen im B2B Bereich
Die Digitalisierung der Kommunikation zwingt Unternehmen immer stärker dazu ihre Konzepte der Marktkommunikation zu überdenken oder überhaupt neu zu entwerfen. Die Zielgenauigkeit in den einzelnen Kommunikationskanäle kommt nun deutlich vor der berühmten Masse an Kommunikationspunkten. Einzigartigkeit oder Uniqueness wird zur Schlüsselposition im Verdrängungswettbewerb und Kunden erwarten von ihren Dienstleistungspartnern nicht nur Umsetzungskompetenz, sondern wollen auch im Halo von deren Knowhow, Erfahrung und Marke mitstrahlen. Von Premiumdienstleistern und Top-Geschäftspartnern wird mittlerweile erwartet, dass sie die Themenführer in ihrem Bereich sind.
Die klassischen (Massen-)Medien verlieren auf der anderen Seite immer mehr an Bedeutung. Die Rolle von Peer Groups in der Kommunikation wird immer wichtiger, weil sich User mittlerweile auch bei Informationen an Ihren Freunden und Bekannten orientieren und nicht mehr an den Massenmedien. War die Anfangszeit des Internets von Portalen geprägt sind es heute soziale Medien in den sich Peers (=Gleichgesinnte die auf Augenhöhe kommunizieren) austauschen und gegenseitig die Filterfunktionen für die Gruppe übernehmen.
Wer heute die Massen erreichen will, muss das über den Zugang von Peer Groups tun. Linearität (= Zeitabhängigkeit, z.B. Fernsehen, Radio, Videos, etc. ) und Nichtlinearität der Medien mischen sich immer mehr. Der berühmte „Second Screen“ am Tablet oder am Smartphone beim sonntäglichen Tatort oder „Im Zentrum“ führt zu spannenden Varianten des gemeinsamen Konsums eines „Old-School-Mediums“ wie dem Fernsehen. Das betrifft nicht mehr nur die junge Generation, sondern auch die bis 55 Jährigen diskutieren via Twitter mit.
Content Marketing: Die beste Geschichte gewinnt – nicht der beste Erzähler
Das zwingt praktisch alle Akteure neue Kanäle in der Kommunikation zu benützen und die Formen der Kommunikation zu ändern. Was dabei aber immer noch gerne übersehen wird, dass sich nicht nur die Form und Kanäle ändern sondern, dass es auch ein Umdenken bei den Inhalten in der Kommunikation geben muss.
Die Position der Unternehmen im Kommunikationswettbewerb ist also eine gänzlich andere geworden. Die Chancen für kleinere Unternehmen wahrgenommen zu werden sind plötzlich gestiegen und schlaue Strategien sind heute wichtiger als übergroße Budgets, die wie althergebracht nach Art der Gießkanne verteil werden.
Das Buzzword bei den Inhalten heißt nun neuhochdeutsch Storytelling, aber eigentlich geht es nicht um die Art des Erzählens, sondern um die Geschichte selbst. Eine substanzlose Geschichte bleibt auch beim besten Erzähler ohne Substanz. Damit sind aber alle Unternehmen, die viele gute Geschichten zu erzählen haben in einer sehr guten Ausgangsposition. Ein guter Erzähler hat aber noch nie geschadet!
Content Marketing: Das bewegte Bild – es bewegt
Videos und Animationen rücken immer stärker in de Fokus, vor allem in den Sozialen Medien. Das längst totgesagte Animated-GIF feiert plötzlich fröhliche Urstände und ist beliebt wie noch nie. Aus guten Grund, denn es ein lineares, also zeitabhängiges Medium.
Das verändert auch die Medien selbst. Denn Facebook zeigt rund 10 mal lieber Videos her als normale Bilder – am liebsten die Videos, die auf Facebook hochgeladen wurden. Einen Beitrag ohne Bild braucht niemand mehr zu posten, denn Facebook zeigt diese praktisch kaum mehr her.
Aber auch auf Youtube nach Facebook das zeitgrößte Soziale Netzwerk, wird immer mehr zur Content Maschine für eigens dafür produzierte Inhalte. Heute kann jeder seinen eigenen „Fernsehkanal“ betreiben. Viele natürlich ganz ohne Publikum.
Und damit sind wir wider bei den Geschichten. Content Marketing ist viel mehr als nur das regelmäßige posten von Inhalten. Es ist ein Erzählen von Geschichten über eine Marke in ihrem Kontext aus Produkten, Kunden, Mitarbeitern, Erfahrungen, Umfeld und Historie. Am Besten passiert das in einer Multi-Channel Strategie und natürlich möglichst Multimedial.
Content Marketing: KMU versus die Großen
Die Chancengleichheit von KMU und großen Unternehmen besteht darin, dass es noch immer auf die gute, die besondere Geschichte ankommt und nicht nur Erzählstil und technische Perfektion. Die Kommunikationskanäle sind (noch) für alle (fast) gleich.
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