Nachfolge / Übernahme: Neustart auf Basis eines starken Fundaments
Im letzten Artikel ging es um Kooperation & Vernetzung. In diesem Artikel geht’s um Nachfolge/Übernahme, und wie man diese Phase zur „Erneuerung“ nutzen kann.
Übernahme: Ein Neustart auf hohem Niveau
Ein Unternehmen zu übernehmen – ob aus dem System heraus oder von außen dazu stoßend – ist im Grunde einem Unternehmensneustart gleichzusetzen, nur halt auf „hohem Niveau“. Dh, es besteht das Unternehmenssystem, es ist Substanz vorhanden und es gibt bereits einen Kundenstock, der Leistungen abruft. Das hat einerseits Vorteile, weil man schneller „in die Gänge“ kommt, andererseits verführt es leicht dazu, einfach mit dem fortzusetzen, was immer schon war.
Chance der Neuausrichtung
Dieser „Bequemlichkeit“ sollte man allerdings nicht verfallen! Sinnvoller ist es, diese Phase dazu zu nutzen, Bestehendes zu hinterfragen und eine Neuausrichtung anzustreben. D.h. heißt nicht, alles, was vorhanden ist über Board zu werfen! Ganz im Gegenteil! Der Erfolg des übernommenen Unternehmens liegt in der Regel in der Vergangenheit, mit den Erfahrungen der MitarbeiterInnen, den starken Kundenbeziehungen, dem bekannten und nachgefragten Angebot, etc. Dieses Bestehende gehört allerdings „auf Zukunftsschiene“ gebracht. Im täglichen Unternehmensablauf nimmt man sich sehr selten die Zeit, sich strategisch neu überdenken (sollte man aber machen!) – daher bietet sich eine Übernahme dazu an, diese Veränderungsphase fundierter, tiefgreifender anzugehen und zu nutzen.
Wie beim Unternehmensgründen auch, sollten dabei die entscheidenden Fragen zur Profilschärfung beantwortet werden:
- Wofür stehen wir? Ist das auch für alle sichtbar/erkennbar – nach innen und nach außen?
- Was sind unsere Besonderheiten/Stärken? könnte sich im Laufe der Jahre verändert haben, es könnten neue dazugekommen sein, die man noch gar nicht richtig einsetzt oder kommuniziert
- Was brauchen unsere KundInnen in Zukunft von uns? Wie können wir diesen Bedarf befriedigen und zielführenden Nutzen dafür stiften?
Wichtig ist es dabei, die bestehenden MitarbeiterInnen in den Profilschärfungs- und Ideenfindungsprozess zu integrieren. Die meisten Übernahmeprojekte scheitern an der mangelnden Wertschätzung derer, die bis zur Übernahme Wesentliches zum Erfolg beigetragen haben. Das muss nicht sein, ganz im Gegenteil: nutzen Sie die Vergangenheit als Sprungbrett für Ihren zukünftigen Unternehmenserfolg.
Mit diesem Artikel endet die Serie „Organisationsentwicklung für Gründer, EPU und KMU“. Wir wünschen allen UnternehmerInnen, viel Erfolg beim Gründen, Weiterentwickeln und Übernehmen Ihrer Unternehmen.
Weitere Artikel zum Thema Organisationsentwicklung:
Wie gestalte ich die Prozesse im Unternehmen – mit positiver Wirkung nach innen und nach außen
Sind Wirtschaftssenioren gute Mentoren?
Wie kommen meine Produkte/ Leistungen an den Mann/die Frau? Ideen für Vertriebsplanung
MitarbeiterInnen: die Richtigen finden und die vorhandenen Potenziale nutzen