Unternehmensübergabe – Nachfolgeplanung im Automobilbereich
Die Nachfolgeregelung ist eine der wichtigsten strategischen Fragen in jedem Unternehmen. Wie bereits in zahlreichen Artikeln thematisiert ist eine gute Planung und meist die entsprechende Beratung die erste Wahl um ein Unternehmen professionell übergeben zu können. Nachlesen kann man das im Artikel über die Unternehmensnachfolge und was man dabei beachten soll. Der nun folgenden Artikel befasst sich im speziellen mit der Betriebsübergabe im Automobilhandel.
Mit dem Benzingeruch groß geworden
Als Sohn oder Tochter in einem Familienbetrieb aufzuwachsen ist eine besondere Situation. Denn die Firma ist meist sehr mit der Familie als solche verwoben. Als Kind und Jugendlicher erlebt man hautnah, was es bedeutet, wenn die Eltern einen Betrieb führen. Handelt es sich dabei um ein
Autohandelshaus, dann sind der Sohn, die Tochter mit dem „Benzingeruch“ förmlich groß geworden. Meist wird dem Nachwuchs die Technikverliebtheit, das „Herumzangln“, zumindest war das in der „mechanischen Ära“ so, bereits in die Wiege gelegt. Meist drehte sich alles, auch Festivitäten und Feiern um den Autoverkauf. Das prägt und hat entsprechende Vor- und Nachteile.
Solides Familienunternehmen – Autohandel
Wenn die Übergabe in der Familie bleibt und die Firma klassischerweise an den Junior übergeben wird. Mitunter eine heikle Angelegenheit da den Bedürfnissen und Wünschen möglichst aller entsprochen werden soll. Denn in weit deckt sich der Anspruch der älteren mit der jüngeren Generationen. Welchen Erwartungen und Forderungen stehen an und werden diese von den Nachfolgern akzeptiert. Was einerseits in der Familie bleibt und deshalb im Vertrauen geschehen kann, wird andererseits manchmal zu persönlich und dadurch die nötige Distanz nicht mehr gewahrt. Denn bei aller Vertrautheit und Nähe, die in einem Familienbetrieb herrscht muss die persönliche Beziehung einer professionellen in manchen Dingen weichen.
Übergabe bedeutet loslassen können
So haben viele Juniorchefs ein deutlich höheres Interesse an einer geordneten Übergabe als die Seniorchefs, die die Nachfolgeplanung oft gerne „auf später“ vertagen. Ein Grund dafür mag sein, dass die Übergabe eines Unternehmens alle Beteiligten vor große Herausforderungen stellt, die man gerne noch eine Weile vor sich herschiebt. Ein Berufsleben lange ein Unternehmen führen, aufgebaut zu haben oder selber übernommen zu haben und zum Erfolg gebracht – das hinter sich zu lassen fällt fast jedem schwer. Es bedeutet etwas, was einem sehr viel bedeutet, loszulassen.
Dem Nachfolger das Zutrauen schenken
Tritt man die Nachfolge an übernimmt man auch eine große Verantwortung. Silvia, eine Geschäftsfrau, die das Autohaus gemeinsam mit ihrem Vater leitet, meint: „Wir haben rund 30 Mitarbeiter und sind uns der großen Verantwortung bewusst. Wichtig ist es, die Kompetenzen klar zu verteilen. Harte Vorgaben der Importeure, hohe Abgaben und Personalengpässe – dafür braucht es eine klare Vision.
Wichtig ist es bei der Nachfolge, die Kompetenzen klar zu verteilen. Wenn man noch mit dem Vater arbeitet und der sich noch nicht zur Gänze zurückziehen möchte, dann ist eine strikte Aufgabenteilung von Vorteil. So hat sich die Tochter auf den Verkauf konzentriert und der Bruder auf den Servicebereich.
Ausblick Autohandel in Österreich
Auf den ersten Blick wirkt die Welt des Autohandels in Österreich gut. Doch die vermeintlich heile Welt der Autohändler steht vor einem gewaltigen Umbruch. Denn das Thema der Digitalisierung ist brandaktuell. Da sind vor allem die Nachfolger gefordert? Sich dieser Verantwortung zu stellen, mit einer klaren betriebswirtschaftlichen Zukunftsvision, das muss das erklärte Ziel sein.