Neues von der fossilen Energiefront
Österreich ist ein Erdgasland und wir sind sogar ein Erdölland, wenn es um die Förderung dieser fossilen Energieressourcen geht, zumindest im Kleinen. Dazu passt es ins Bild, dass die OMV zurzeit in Wittau im Bezirk Gänserndorf eine Tiefenbohrung nach Erdgas vornimmt. Wittau ist der größte Gasfund der OMV seit 40 Jahren.
„Wir arbeiten dort an der Entwicklung dieses Gasfeldes, um es in eine Produktion überzuführen“, erklärte Vorstandsvorsitzender Alfred Stern bei der Bilanzpressekonferenz des Energiekonzerns.
Start ist für 2025 geplant
Die Gasförderung in Wittau soll im ersten Quartal 2025 starten. Insgesamt werden in Österreich derzeit pro Tag rund 16.000 Barrel Öl und Gas gefördert. Die Hälfte davon entfällt auf Gas.
Die förderbaren Ressourcen des Gasfelds werden auf 48 TWh (Terawattstunden) geschätzt, das entspricht rund 28 Millionen Fass Öläquivalent. Damit kann die OMV die jährliche Gasproduktion in Österreich um rund die Hälfte steigern. Geplant ist deshalb auch der Bau einer Pipeline von der Fundstelle zur zehn Kilometer entfernten Gasanlage in Aderklaa.
Ein Tropfen auf den heißen Stein
Und damit wir die berühmte Kirche im Dorf lassen. 2023 ist der Erdgasverbrauch in Österreich um 12,5 % gegenüber dem Vorjahr gesunken und betrug 75,6 TWh. Damit kann das Gasfeld gut gerechnet den Gasverbrauch von Österreich rund 234 Tage lang decken, dann ist es leer. Zumindest theoretisch betrachtet, da sich ein Gasfeld so einfach nicht auf einmal in so kurzer Zeit leeren lässt.
Zum Vergleich
Man sieht, zum Heizen ist das Gas aus Österreich eigentlich viel zu schade. Dazu noch ein Vergleich:
- Die Stromerzeugung aus Photovoltaikanlagen hat sich von 2022 auf 2023 mehr als verdoppelt und liegt bei 2,35 TWh.
- Die Windenergie liefert rund 8,26 TWh elektrische Energie.
- Damit sind rund 20% des Gesamtstromverbrauchs ins Österreich durch Wind und Photovoltaik abgedeckt.
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