#Krisenkolumne-Corona-No1: 2.+4.+3.+2.=COVID-19
2.+4.+3.+2.=COVID-19
Die Coronakrise schreitet in ihr 2. Jahr und wir erleben den 4. Lockdown, die 3. Welle und den 2. Gesundheitsminister seit dem Ausbrauch der Pandemie. Das Virus mutiert freudig in UK, (Süd-)Afrika, Brasilien und auch in Tirol. Die Mutanten werden nicht harmloser, sondern das Gegenteil ist der Fall. Das Impfprogramm der EU verfehlt die gesetzten Ziele und auch in Österreich zeichnet sich an der Impffront ein eher wenig prickelndes Geschehen ab. Da genau ein Beamter an der ganzen Situation schuld sein soll glauben viele nicht mehr. Die Krise hat in 12 Monaten schon einen Gesundheitsminister verschliessen. Schauenn wir mal ob der nächste das Geschehen in den Griff bekommt, oder ob das Virus im Vorteil ist. Es deutet vieles darauf hin, dass uns COVID-19 noch lange begleiten wird und sei es nur darum, dass wir uns in Zukunft zweimal pro Jahr impfen lassen müssen, wie uns der israelische Premierminister und „Super-Durchimpfer“ Netanjahu bereits angekündigt hat.
Der rote Faden
Es wird also Zeit, den Tatsachen ins Auge zu schauen und deshalb werde ich nun regelmäßig eine Krisenkolumne schreiben. Ganz neu ist dieses Unterfangen nicht, da ich schon viel über die Krise und ihre Auswirkungen geschrieben haben. Aber es gilt von nun an den Dingen einen roten Faden zu geben. Das soll diese Kolumne tun.
Die Gletscherkrise
In der ersten Folge möchte ich mit einer Form der Krise beginnen, die auf den ersten Blick wenig mit COVID-19 zu tun hat. Es geht um die Krise, in die eine Gletscher in der Westantarktis geraten ist. Pine Island Glacier heißt dieser Gletscher und verliert schon heute mehr Eis als alle anderen Gletscher der Antarktis. Zusammen mit dem benachbarten Thwaites-Gletscher ist sein Schmelzwasser gegenwärtig für zehn Prozent des globalen Anstiegs des Meeresspiegels verantwortlich.
Point of no return
Nun haben Forscher festgestellt, dass er seinen Kipppunkt beim Abschmelzen bereits erreicht haben könnte. Das heißt, er könnte schon in naher Zukunft komplett kollabieren. Das hätte fatale Auswirkungen auf das gesamte Westantarktische Eisschild und würde zu einem Anstieg des Meeresspiegels um rund drei Meter führen.
Hilmar Gudmundsson, Professor an der Northumbria University und Mitautor der Studie, sagte, die Studie sei ein großer Schritt für das Verständnis der Dynamiken dieser Region. Gudmundsson: „Aber die Ergebnisse machen mir auch Sorgen. Wie diese Studie zeigt, könnte es unmöglich sein den Gletscherrückgang aufzuhalten, wenn er einmal begonnen hat.“
Auf das Schlimmste gefasst machen
Nun ist der menschengemachte Klimawandel des Industriezeitalters keine neue Tatsache, sondern schon seit den frühen 1980 Jahren bekannt. Es ist aber offensichtlich nicht gelungen, global diesem etwas entgegenzusetzen. Die Entwicklung zeigt, dass wir uns ähnlich wie bei COVID-19 auf das Schlimmste gefasst machen müssen. Drei Meter bedeuten nämlich, dass mehrere hundert Millionen Menschen umziehen müssen. Und zwar im Laufe von vielleicht einer bis eineinhalb Generationen. Von dieser Migration werden auch wir hier in Österreich (massiv) betroffen sein.
Solidarität als neues Gut
Die ganze Entwicklung zeigt uns, dass mangelnde weltweite Solidarität ins Verderben führt. Gewinnmaximierung und die unsichtbare Hand des Marktes versagen offenbar an beiden Stellen, beim Klimawandel und bei COVID-19.
Wir sollten also schleunigst darüber nachdenken, wie wir durch solidarisches Handeln beim Impfen die gefährlichen Mutanten in den Griff bekommen. Das wäre ein Ansatz, dieses gemeinsame Handeln auch auf die Klimakrise auszudehnen. Denn allerspätestens unsere Kinder werden bereits massiv davon betroffen sein. Kooperation als gewinnbringendes Tun muss zukünftig in den Fokus rücken.
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