Der schmale Grat – Nachhaltigkeit in kleinen Unternehmen
Greenhouse Gas Protokoll Scope 1-3, LCA, DIN 14001, Corportate Carbon Footprint, Toxic Footprint, Water Footprint – kennen Sie einige diese Buzzwords? Dabei ist das nur ein kleiner Ausschnitt aus dem komplexen Regelwerk, das den Zusammenhang zwischen Unternehmen und Umwelt herstellt. Es geht dabei im weitesten Sinne um Umweltmanagement und Nachhaltigkeit. Große Unternehmen sind mittlerweile gezwungen sich damit sehr intensiv auseinandersetzen. Darüber hinaus ist das bürokratische Regelbedürfnis mancher öffentlicher Institutionen sehr groß. Am liebsten würden Sie noch mehr Unternehmen dazu verpflichten.
Es geht klar in die Richtung standardisierter Prozesse
Der weltweit tätige Experte Dr. Michael Spielmann von PE International, dem weltweit größten Anbieter im Bereich Nachhaltigkeitskonzepte, erläuterte dies exklusiv dem unternehmerweb.at. LCA oder Life Cycle Accessment (= Produkt-Lebenszyklus-Betrachtung) und die Betrachtung des Carbon Footprints (= CO2 Fußsabdruck) war bisher klar die Domäne der Big Player und wurde in vielen Branchen auch übergreifend von vielen großen Unternehmen gemeinsam gehandhabt. Derzeit findet eine Ausdifferenzierung bei den einzelnen Unternehmen statt, da die Kunden immer mehr Transparenz fordern. Die Nachhaltigkeit ist damit neben den Lobbying-Faktoren zu einem der entscheidenden Wettbewerbsfaktoren geworden. Parallel dazu drängt die europäische Kommission immer mehr auf ein standardisiertes Regelwerk. Dadurch wird Umweltmanagement wieder stärker zur technischen Angelegenheit bei möglichst guter Vergleichbarkeit. Durch diese Standardisierung entfällt aber der Wettbewerbsvorteil für die in diesem Bereich stärker engagierten Firmen; es kommt zu einer Niveauanpassung.
Wie KMU und auch EPU betroffen sein können
In absehbarer Zeit werden die von der Europäischen Kommission angestrebten Regelwerke nur für große und teilweise mittlere Unternehmen gelten. Aber in Teilbereichen wird es mittelfristig sicherlich Auswirkungen auch auf kleinere Unternehmen geben. Sicherlich werden Ausnahmen für kleine Unternehmen geschaffen werden müssen, da der administrative Aufwand bei LCA oder Carbon Footprint sehr hoch ist und sich diese Prozesse selbst in große Unternehmen nur mit Hilfe externer teurer Berater umsetzen lassen.
Wettbewerbsfaktor Nachhaltigkeit bei KMU
Eines muss aber auch den KMU klar sein: Umweltgerecht und nachhaltig zu handeln ist schon lange ein wichtiger Wettbewerbsfaktor. Dabei wird Transparenz vom Konsumenten erwartet – im Onlinezeitalter mehr denn je. Zum Beispiel zeigt die Nachfrage der Konsumenten nach Bioprodukten und nach Produkten regionaler Herkunft die Richtung in die sich der Markt bewegt. Damit ist der Umwelt- und Nachhaltigkeitswettbewerb also eröffnet und wird immer mehr ein Wettbewerbsfaktor dem sich auch KMU nicht entziehen können. Joseph Brot und Gragger & Cie Holzofenbäckerei sind gute Beispiel dafür, wie in einem durch und durch industrialisierten Backwarenmarkt plötzlich neue Nischen entstehen. Der Konsument bestimmt letztendlich doch den Markt.
Umweltgerecht inkludiert auch die soziale Verantwortung eines Unternehmers
Wir haben dem Thema Nachhaltigkeit und Umweltmanagement auf unternehmerweb.at einen wichtigen Platz eingeräumt. Umwelt bedeutet im eigentlichen Sinne nicht nur die Beziehung zu den Dingen, sondern auch die vielen Beziehung zu den Menschen, die mit dem Unternehmen in Berührung kommen. Unternehmergeführte Unternehmen ticken anders als die großen Player und nehmen ihre Verantwortung gegenüber Umwelt und Gesellschaft oftmals deutlich besser wahr. Wir möchten das sichtbar machen, darüber diskutieren und so neue Denkansätze und Lösungen ermöglichen.
Wenn Sie als KMU ein gutes Beispiel für nachhaltiges Handeln haben, informieren Sie uns. Wir geben Ihnen die Bühne Ihr Best-Practice Szenario zu präsentieren.