Google, die Allmächtige!? – Was bleibt für die KMU Online Strategie?
Wer ist die weltweit größte Suchmaschine? Wer ist die größte Videoplattform? Wer ist der am meisten genutzte E-Mail-Dienst? Wer ist der am meisten genutzte Browser? Google, Google, Google und Google.
Youtube, Gmail, Chrome. Sie alle gehören Google. Es kommt also nicht von ungefähr, dass Eric Schmidt, Executive Chairman bei Google, die Kritik an seinem Unternehmen, der Monopolstellung seines Unternehmens und die Praktiken dieses, um diese Stellung zu halten, als Kritik am Internet per se sieht .
Ist Google das Internet?
Der Zugang von Eric Schmidt ist bemerkenswert. Google stellt, wie erwähnt, die zentralsten Funktionen des Internets selbst zur Verfügung. Firmen können sich mit Google Plus eine Website einrichten. Selbstverständlich können Firmen auch auf andere Dienste zurückgreifen, um im Web präsent zu sein. Doch was erscheint ganz oben in der Leiste, wenn man zum Beispiel „Kebab Wien“ googelt? Es sind Seiten die mit Google Plus eingerichtet wurden.
Google ist ein Monopol
Wieso rät Google zu Kebab-Restaurants, dessen Internetseiten äußerst bescheiden eingerichtet sind? Wenn man weiter hinunter scrollt, stößt man auf Websites, welche viel eher dazu anregen, dorthin Essen zu gehen. Auf welches Lokal man als erstes aufmerksam wird, entscheidet Google. Man kann diese Entscheidung für gut oder schlecht befinden, sich aber nicht dagegen wehren.
Google frisst den Wettbewerb
Durch Praktiken wie diese greift Google vehement in den Wettbewerb ein. Robert M. Maier hat in seinem Artikel für die FAZ „Angst vor Google“ Anfang April die Gefahren durch eine Bevorzugung von Google Plus-Seiten erläutert. Wenn solche Websites, trotz miesen Angebots von der Suchmaschine bevorzugt werden, nötigt man andere ebenfalls Google Plus zu nutzen. Andere Plattformen werden so unverschuldet und womöglich trotz kundenfreundlicherem Angebot verdrängt.
Eine Chance für Kleinunternehmer?
Wie aus dem Artikel von Maier hervorgeht, ist es möglich, dass ein Ferienwohnungsbesitzer in Barcelona seine einzige Ferienwohnung dank Google über anderen seriösen Anbietern platziert. Denkt man dies um, so öffnen sich für Kleinunternehmer auf dem ersten Blick neue Möglichkeiten in Bezug auf virtuelle Präsenz im Vergleich zu etablierten, großen Unternehmen. Doch dieser Anschein trü
Google hat die Macht
Die genannte Ferienwohnung ist aufgrund von Googles Gnaden ganz oben in der Suchleiste gereiht. Google kann das ändern, per Klick. Springen alle auf diesen Zug auf und erstellen eine Google Plus-Seite, ist der zuvor erhoffte Vorteil futsch. Und so unwahrscheinlich ist dieses Szenario gar nicht. Erst Facebook, dann WhatsApp, jetzt Google Plus. Warum nicht?
Die EU-Kommission sieht wenig Handlungsbedarf. Es herrscht starke Kritik, samt europäischer Kartellklage gegen Google. Der Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia schlägt lediglich einen Vergleich vor . Einen Vergleich, der auf einen Vorschlag von Google selbst basiert.
Ein Kuhhandel steht bevor
Dieser angesprochene Vergleich würde vorsehen, dass Google durch ihre Suchmaschine weiterhin den Wettbewerb verzerren und Mitbewerber diskriminieren darf. Es solle jedoch ein weiteres Werbefenster eingerichtet werden, bei dem Unternehmen sich einen Platz ganz oben in der Suchleiste ersteigern können. Dies wäre in gutes Geschäft. Für Google.
Verwandte Links:
„Everything will be a computer and everyone will be a designer“
Quellen:
Von der Suchmaschine zur Weltmacht – Angst vor Google – FAZ 03.04.2014
Eric Schmidt über das Gute an Google – Die Chancen des Wachstums – FAZ 09.04.2014
Offener Brief an Eric Schmidt – Warum wir Google fürchten – FAZ 16.04.2014