Konjunktureller Abschwung hält an
Umsatz in Industrie und Bau im Juni 2024 erneut geschrumpft, Rückgang bei geleisteten Arbeitsstunden, leichter Anstieg der Beschäftigung
„Seit dem Frühjahr 2023 schrumpfen die Umsätze des produzierenden Bereichs im Vorjahresvergleich und es zeichnet sich auch im Juni 2024 kein Ende des Abwärtstrends ab. Der Umsatz in Industrie und Bau war einer ersten Schätzung zufolge mit −7,8 % erneut deutlich niedriger als im Juni vor einem Jahr. Das Arbeitsvolumen reduzierte sich um 1,8 %. Die Beschäftigung bleibt allerdings nach wie vor stabil. Im Juni ist sie im Vergleich zum Juni des Vorjahres mit +0,4 % sogar leicht gestiegen“, sagt Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.
Die Frühschätzung für Juni 2024 zeigt im Vergleich zum Vorjahresmonat einen Rückgang der Umsätze in der Industrie von 8,8 % sowie um 1,9 % im Baubereich. Das Arbeitsvolumen fiel in der Industrie im Vorjahresvergleich um 1,8 %, im Bau gab es ebenfalls ein Minus von 1,8 %. Der Beschäftigungsindex weist für die Industrie einen leichten Rückgang von 0,2 % aus , für den Bau ein Plus von 2,5 % .
Im April 2024 Umsatzrückgang in der Industrie, Umsatzplus im Bau
Den vorliegenden nominellen Daten für April 2024 liegen die Ergebnisse von 81 935 Unternehmen des gesamten produzierenden Bereichs (Sachgüterbereich und Bau) zugrunde. Diese realisierten mit 1 022 027 unselbständig Beschäftigten (−1,1 % im Vergleich zu April 2023) Umsatzerlöse in Höhe von 32,5 Mrd. Euro. Das entspricht einem nominellen Umsatzminus von 2,3 % (arbeitstägig bereinigt: −6,9 %) gegenüber April 2023. Der Umsatz im Sachgüterbereich lag bei nomineller Betrachtung gegenüber dem Vorjahresmonat ebenfalls im Minus (−3,1 % auf 27,1 Mrd. Euro). Im Bau bewegte sich der Umsatz mit 5,4 Mrd. Euro im April 2024 um 1,9 % über dem Vorjahreswert.
Produktionsminus im Sachgüterbereich im April 2024
Gegenüber April 2023 verringerte sich der abgesetzte Produktionswert im gesamten Sachgüterbereich im April 2024 nominell um 3,2 % auf 26,6 Mrd. Euro. Die zehn größten Abteilungen des Sachgüterbereichs verzeichneten zum Teil eine negative Entwicklung im Vergleich zum Vorjahresmonat. Besonders deutlich waren die Rückgänge in der Energieversorgung (−24,0 % auf 5,5 Mrd. Euro), wobei die nominelle Entwicklung auch auf die sinkenden Energiepreise zurückzuführen ist. Allerdings gab es auch in anderen Abteilungen Einbußen, angeführt von der Metallerzeugung und -bearbeitung (−5,4 % auf 2,0 Mrd. Euro) sowie der Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (−5,0 % auf 1,4 Mrd. Euro). Die Sparten Getränkeherstellung (+31,9 % auf 0,9 Mrd. Euro) und Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln (+9,9 % auf 2,0 Mrd. Euro) konnten hingegen teils deutliche Zuwächse verzeichnen.
Straßengüterverkehr österreichischer Unternehmen im 2. Quartal 2024 zurückgegangen
93,8 Millionen Tonnen (Mio. t) Güter haben österreichische Unternehmen laut einer Frühschätzung im 2. Quartal 2024 im Straßengüterverkehr transportiert. Damit war das Transportaufkommen um 4,4 % geringer als ein Jahr davor. Multipliziert mit der zurückgelegten Strecke im In- und Ausland ergab das eine Transportleistung von 6,5 Milliarden Tonnenkilometern. Dabei ging die Transportleistung innerhalb des Bundesgebiets um 1,7 % auf 4,7 Mrd. tkm zurück, außerhalb Österreichs um 3,9 % auf 1,8 Mrd. tkm. Die Anzahl der beladenen Fahrten verringerte sich um 4,0 % auf 6,9 Mio. Diese Abnahmen sind vor allem auf rückläufige Zahlen im Werkverkehr zurückzuführen, also wenn Unternehmen Güter für eigene Zwecke selbst befördern, das Fuhrgewerbe blieb annähernd stabil.
Quelle: statistik.at