Wie wird man Seniorexpert?
Weltweit gibt es unzählige Organisationen, die das Wissen führender Mitarbeiter, ehemaliger Manager und sonstiger Personen aus der Wirtschaft bündeln. Egal ob sie nun SES, Alt hilft Jung, Aktivsenioren, oder sonstwie heißen. Die Mitglieder dieser Vereinigungen vereint der Wunsch und das Bestreben auch nach dem aktiven Berufsleben geistig fit zu bleiben und Jahrzehnte lang erworbenes Wissen weiter geben zu können! Doch wie wird man nun Seniorexpert, Wirtschaftssenior, oder Silverworker?
Zu alt zum Arbeiten, zu jung für die Pension?
Wie man weiß gibt es leider viel zu viele Unternehmen, die verdiente MitarbeiterInnen viel zu früh in den Ruhestand schicken. Für einen nicht unerheblichen Teil davon ist das OK, sie nehmen das Angebot an um dann das Leben zu genießen und endlich jene Dinge zu tun, von denen sie lange geträumt haben. Sie unternehmen Reisen und beginnen diverse Hobbies. Es geht ihnen gut! Leider gibt es aber auch viele Personen, die mit der neu erlangten Freizeit massive Probleme haben. Es gab nur den Job und daher wenig Privatleben. Sie bauen ab, geistig und körperlich! Dann gibt es aber noch jene Menschen, die bereit wären auch weiterhin im Berufsleben zu bleiben, dies aber nicht mehr können bzw. dürfen! Jene also, die noch den Elan, wie auch die Motivation etwas zu bewegen!
Die Basis zum Weitermachen
Wie bereits in einem meiner vorangegangenen Artikel beschrieben ist die Grundvoraussetzung weiterhin beruflich aktiv zu bleiben mit der Bereitschaft verbunden, auch weiterhin lernen zu wollen. Neugierig und „am Ball zu bleiben“ ist also unabdinglich für die „Lizenz“ zur Arbeit. Aber auch ein gutes Maß an Selbsteinschätzung. Wo liegen die eigenen Grenzen? Welche Branchen, welche Zielgruppen und welche Aufgaben sind für das eigene Leistungsprofil bzw. die eigenen Fähigkeiten geeignet? Welcher Aktionsradius kann mit zunehmendem Alter noch bewältigt werden? Ist mein familiäres Umfeld bereit mir den Freiraum zu geben?
Echte Motivation, oder „Viagra für’s Ego?
Wie im normalen Leben, gibt es auch hier Unterschiede in der Motivation weitermachen zu wollen. Bei Frauen ist es zumeist mit ehrlichem Bemühen verbunden, bei Männern sehr oft auch eine Frage des Ego! Ein sehr bekannter Unternehmer älteren Semesters sagte einst dazu: „Ich hatte immer schon ein unbegrenztes Bedürfnis nach Anerkennung. Denn so viel Kohle kann es gar nicht geben, dass du dir nur dafür den Arsch so aufreißt.“ Sehr oft steht also der Wunsch im Vordergrund sich noch einmal beweisen zu wollen. Den anderen zu zeigen was man noch drauf hat!
Verständlich! Handelt es sich je bei jenen, die sich den oben beschriebenen Organisationen anschließen zumeist um Manager aus den oberen Reihen. Dann nichts mehr zu tun zu haben ist in der Tat eine schwer verdauliche Kost! Zur Verteidigung diverser „Egomanen“ muss hier erwähnt werden, dass viele Männer eben aus dieser Motivation heraus großartige Leistungen erbracht haben. Es soll aber nicht der einzige Grund sein um weiterhin aktiv bleiben zu wollen!
Wie geht’s weiter?
Die Wirtschaft braucht Menschen mit Erfahrungen. Das beweisen nicht nur unzählige Studien, sondern auch die zunehmende Nachfrage, die der Schreiber dieser Zeilen bestätigen kann! Jene, die also zu früh aus dem aktiven Arbeitsleben ausgeschieden sind haben mehrere Möglichkeiten
– wieder eine Anstellung zu suchen (schwer)
– selbstständig tätig zu werden (etwas leichter)
– in Pension zu gehen (leicht)
Sind die Voraussetzungen für den Ruhestand gegeben und ist der Wunsch nach weiterer Beschäftigung vorhanden, dann gilt es ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Arbeit und Freizeit herzustellen. Das bedeutet auch klar zu definieren, welcher Anteil der wertvollen Freizeit für geschäftliche Aktivitäten künftig reserviert wird. In der Folge sollte man sich dann mit einer jener Vereinigungen in Verbindung setzen, die in Österreich den Einsatz von Seniorexperten koordinieren. Wie z.B. bei ASEP, dem Austrian Senior Experts Pool, mit Schwerpunkt Ostösterreich, oder bei VAWIS, der Vereinigung aktiver Wirtschaftssenioren, mit Schwerpunkt im Süden Österreichs.
Ein Erstkontakt lohnt sich immer!
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