Ist Crowdfunding das passende Rezept für eine solide Finanzierung?
Crowdfunding ist nicht nur bei Privatleuten, sondern auch bei vielen jungen Unternehmen eine immer beliebter werdende Finanzierungsform. Im Jahr 2017 wurden nach Recherchen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung insgesamt schon 632 Projekte mit einem Finanzierungsvolumen von rund 200 Millionen Euro finanziert. An Unternehmen und Selbständige wurden 63 Milliarden Euro vergeben. Der volkswirtschaftliche Stellenwert ist allerdings noch gering. Zum Vergleich: Das Kreditvolumen an Unternehmen und Selbständige betrug im selben Jahr ganze 1,3 Milliarden Euro. Allerdings ist die Anzahl der Projekte und das Kreditvolumen stetig steigend.
Was ist das Besondere am Crowdfunding?
Crowdfunding, oft auch Crowdlending genannt, gibt es in Deutschland noch nicht allzu lange. Noch dazu gibt es derzeit nur wenige tatsächlich funktionierende Anbieter wie Auxmoney oder Smava. Die ursprüngliche Idee ist, unter Umgehung von Banken Geld direkt am Kapitalmarkt, in dem Fall von vielen kleinen Anlegern einzusammeln.
Das funktioniert im Grund wie bei einer Versteigerung. Jemand stellt sein Finanzierungsprojekt vor und bietet Konditionen und eine Laufzeit, zu die er bereit ist, das Geld zurückzuzahlen. Beworben wurde Crowdfunding oft auch als Finanzierung ohne Schufa. Allerdings analysieren die Crowdfunding-Plattformen dennoch die Kreditwürdigkeit und ordnen diese einer Risikokategorie zu. Hieraus errechnet sich auch der zu zahlende Zins.
Mittlerweile sind auch Banken zwischengeschaltet
Überdies übernehmen Banken mittlerweile auch die Zwischenfinanzierung, weil sie mit der hinsichtlich der Prozesse mit vielen Gläubigern oder Schuldnern große Erfahrungen haben und lizenziert sind und letztlich auch selbst Neugeschäft generieren können. Die Gläubiger auf der anderen Seite können sich mit kleineren Beträgen, oft schon mit 100 Euro an der Finanzierung beteiligen. Sobald die Finanzierungssumme geschlossen ist, wird der Kredit ausgezahlt. Wer die Zinsen mit aktuellen Bankzinsen vergleichen will kann das unter https://www.qomparo.de/.
Nicht für alle Bedarfe sinnvoll
Für kleine Projekte eines Start-Ups, bei denen etwas angeschafft und über einen klar definierten Zeitraum zurückgezahlt werden soll, ist das sicher keine schlechte Idee. Geht es aber um langfristige Finanzierungen sind Crowdlending-Plattformen derzeit noch nicht der erste Ansprechpartner, das die Investoren ihr Geld meistens in einem übersichtlichen Zeitraum zurück haben wollen und bislang keine Prolongationen möglich sind. Auch Kontokorrentrahmen zum Einkauf von Waren werden bislang nicht geboten.
Der Zusatznutzen für Anleger ist, dass sie sich schon mit sehr kleinen Beträgen an Investments beteiligen können. Umgekehrt müssen sie aber auch weitgehend das Kreditausfallrisiko tragen, wenn keine Kreditversicherung einspringt. Realistisch werden sie in einem solchen Fall lange auf ihr Geld warten müssen. Dafür bekommen sie jedoch auch einen etwas höheren Zinssatz als bei festverzinslichen Sparformen.