Design Thinking – Marshmallow Challenge
Im letzten Artikel Design Thinking – Alles in Bewegung wurde besprochen wie bedeutend das „in Bewegung sein und bleiben“ ist. Dass man neue Ideen nicht einfach so aus dem Ärmel schütteln kann ist klar. Was und wer motiviert denn neue Ideen in die Welt zusetzen. Man braucht den richtigen Anstoß um eine gute Lösung für ein anstehendes Problem zu finden. Einen Design Thinking Prozess zu erleben ist eine sehr brauchbare Möglichkeit auf professionelle Weise innovativ zu werden. Während eines solchen Prozesses gibt es viele spannende und lustige Übungen, die gut auf die Sprünge zur eigenen Genialität helfen. Eines dieser Warmups, der Marshmallow Challenge, auch Spaghettiturm genannt, möchte ich nun beschreiben.
Zutaten zur Marshmallow Challenge
Es gilt generell das Heterogenitätsprinzip. Damit meine ich, dass die TeilnehmerInnen sich als möglichst heterogene Gruppe zusammensetzen sollten. Je mehr sich die Personen in ihrem Alter, Profession, Geschlecht, Branche und weiteres unterscheiden, desto besser. Nun werden jeweils Gruppen von 3-5 Personen gebildet. Jede Gruppe findet die gleichen Gegenstände vor. Das sind jeweils 20 ungekochte Spaghetti, ein Bindfaden mit einem Meter Länge, einem Klebestreifen mit ebenfalls einem Meter Länge, eine Schere und ein Marshmallow. Diese Gegenstände befinden sich auf einem Tisch, den jede Gruppe für sich zum Arbeiten hat. Gearbeitet wird im Stehen und genau 18 Minuten lang.
Die Regeln und Aufgabe des Spaghettiturmbauens.
Nun soll innerhalb von 18 Minuten ein Turm aus eben den vorgefundenen Gegenständen gebaut werden. Wichtig ist, dass am Ende der Turm freistehend das Marshmallow an der Spitze hält. Das Marshmallow darf nicht angeknabbert werden. Die Spaghetti dürfen jedoch zerkleinert, der Faden und der Klebstoff nach Belieben verwendet werden. Ziel ist innerhalb der vorgegebenen Zeit einen möglichst hohen Turm zu bauen. Das Team mit dem höchsten freistehenden Turm mit einem Marshmallow an dessen Spitze hat gewonnen.
Was uns die Übung der Marshmallow Challenge lehrt.
Eines vorweg – dabei gibt es sehr viel zu beobachten und zu lernen. Man sieht wie die Teilnehmer und Teilnehmerinnen miteinander umgehen, wer das Sagen hat, wer was baut und wie an die Sache herangegangen wird. Viele der Teams planen zunächst nicht nur wer welche Aufgabe übernimmt, sondern es wird gezeichnet und entworfen, wie der Turm auszusehen hat. Es wird oft theoretische und detailliert überlegt, wie man es nun angehen soll. Die wenigsten bauen drauflos um praktisch zu erleben wie der Turm angelegt werden soll. Es sei nur soviel hier verraten. Nicht unbedingt das Team mit der besten theoretischen Planung gewinnt. Und meist schneiden Entscheider und Chefs viel schlechter ab als ihre Angestellten.