Kostengünstige und effektive Webseitenlokalisierung für Startups
Gastbeitrag von Ljubica Negovec
„Das kann warten“ – dieser Satz mag harmlos klingen, aber er sollte von Startups dennoch nie in den Mund genommen werden, wenn es um die Lokalisierung der eigenen Homepage geht. Zwar denken Sie, wenn Sie noch direkt am Anfang stehen, wahrscheinlich noch nicht daran, Ihre Webseite in andere Sprachen übersetzen zu lassen und Ihr Produkt auf dem internationalen Markt zu etablieren – sollten Sie aber. Gerade, wenn Sie über ein begrenztes Budget verfügen, schadet es nicht, eine Lokalisierung von Anfang an in Betracht zu ziehen, denn dadurch lässt sich möglicherweise bares Geld sparen. Mit diesen Tipps lokalisieren Sie Ihre Website kostengünstig und dennoch effizient.
Tipp #1: Das richtige CMS
Schon bei der Erstellung Ihrer Webseite können Sie vieles richtig machen – aber leider auch einiges falsch. So kann die Wahl Ihres Content Management Systems, kurz CMS, Ihnen von Anfang an Geld sparen, oder im Nachhinein bei der Lokalisierung teuer zu stehen kommen. Denn ein CMS, das nicht auf internationale Inhalte ausgelegt ist und keine mehrsprachigen Inhalte unterstützt, kann in Zukunft bei der Lokalisierung Probleme bereiten – und diese dann zu beheben, kostet deutlich mehr, als es von Anfang an richtig zu machen.
Ebenso wichtig für eine international funktionierende Webseite ist eine länderspezifische Formatierung. Vertreiben Sie Ihre Produkte über einen Online-Shop, sollten Sie sicherstellen, dass User aus all Ihren Zielländern die passende Telefonvorwahl oder Postleitzahl angeben können. Wenn Sie beispielsweise Ihre Produkte am deutschsprachigen Markt vertreiben möchten, und aber nur an eine länderspezifische Formatierung für Deutschland gedacht haben, können Kunden aus Österreich und der Schweiz nicht bei Ihnen bestellen. Sie sehen, die Wahl Ihres CMS ist von Anfang an ein wichtiges Thema.
Ein empfehlenswertes CMS für mehrsprachige Inhalte ist WordPress. Es ist in vielen Fällen sogar kostenlos, und bietet auch eine Vielzahl nützlicher Plug-Ins, die Ihnen die Lokalisierung erleichtern. So können Sie Ihre Webseite einfach, schnell und mit kleinem Budget lokalisieren.
Tipp #2: Setzen Sie die richtigen Prioritäten
Ein einfacher Tipp zum Kostensparen bei der Lokalisierung: Übersetzen Sie einfach weniger. Damit meinen wir nicht, dass Sie nur die Hälfte Ihrer Webseite übersetzen lassen sollten, sondern, dass Sie die Übersetzung Ihres Contents priorisieren. Wenn Sie beispielsweise eine Webseite und eine App betreiben, müssen Sie nicht beides gleichzeitig übersetzen lassen. Wenn Ihre App noch in der Entwicklungsphase ist und kaum genutzt wird, kümmern Sie sich vorrangig um Übersetzungen auf der Webseite. Wenn dann genügend Budget da ist, können Sie sich auch um die Lokalisierung Ihrer App kümmern.
Tipp #3: In die richtigen Sprachen übersetzen
Eine wichtige Überlegung für Sie ist: In welche Sprachen soll die Website überhaupt übersetzt werden? Ob Sie sich vorerst für die Lingua Franca Englisch entscheiden und es dabei auch belassen, oder ob Sie auch gezielt Kunden in anderssprachigen Ländern ansprechen möchten, ist eine Frage Ihrer Präferenzen und Ihres Marktes.
Nehmen wir an, Sie würden gerne nach China, Spanien und Skandinavien expandieren. Lohnt es sich, in all diese Sprachen zu übersetzen? Nicht ganz. Wie diese Infografik deutlich zeigt, können Sie bereits mit nur 12 Sprachen 80% der Online User erreichen. Die drei wichtigsten Sprachen sind Chinesisch, Englisch und Spanisch. Wenn Sie somit eine Expansion nach China oder in spanischsprachige Länder planen, sollten Sie Ihre Webseite unbedingt dahingehend übersetzen. Da in den skandinavischen Ländern ein hohes Englischlevel herrscht und die Sprachen nur in den jeweiligen Ländern gesprochen werden, macht es nicht viel Sinn, Ihre Webseite auf Schwedisch, Norwegisch oder Dänisch übersetzen zu lassen. Hier können Sie getrost beim Englischen bleiben.
Tipp #4: Finger weg von maschinellen Übersetzungen!
Auch wenn Übersetzungsmaschinen wie Google Translate immer besser und ausgefeilter werden, und dazu noch kostenlos sind, heißt das nicht, dass sie auch das geeignete Tool für professionelle Übersetzungen sind. Das hat vor allem folgende Gründe:
- Google Translate kennt keine Dialekte und Slangwörter
- Übersetzungsmaschinen erkennen keine Redewendungen und Bedeutungszusammenhänge
- Auch der Sinn für Grammatik ist noch nicht ganz ausgefeilt, wodurch oft wirre Satzkombinationen entstehen.
Aus diesen Gründen kann es oftmals ziemlich peinlich werden, wenn Sie Ihre Seite maschinell übersetzen lassen. Wenn Sie schon einmal maschinelle Übersetzungen gelesen haben, wissen Sie selbst, wie unangenehm das für Sie als Leser sein kann. Außerdem wirken schlecht übersetzte Texte extrem unprofessionell und nicht besonders einladend für Kunden.
Sparen Sie daher nicht am falschen Ende und arbeiten Sie lieber mit professionellen Übersetzern zusammen, die in Ihre eigene Muttersprache übersetzen und somit auf kulturelle Gepflogenheiten und Dialekte Rücksicht nehmen können. Auch, wenn es mehr kostet, ist dieses Geld gut investiert.
Eine Lokalisierung geht natürlich mit gewissen Ausgaben einher, allerdings müssen Sie dafür kein Vermögen mehr einplanen. Anstatt aber nun an jedem Ende zu sparen und letztendlich an Qualität einzubüßen, sollten Sie lieber klug planen und in erster Linie die Lokalisierungen vornehmen, die für Ihr Produkt am wichtigsten sind. Und das am besten so, dass Sie danach eine hochwertige Übersetzung Ihrer Website vorliegen haben, die sich nicht maßgeblich vom Original unterscheidet.
Ljubica Negovec ist Inhaberin vom Übersetzungsbüro AlleSprachen in Graz und arbeitet stets mit vollem Elan an der Kundenbetreuung, des Qualitätsmanagements und an der Weiterentwicklung des Unternehmens. Mit ihrer langjährigen Erfahrung ist Ljubica die ideale Ansprechpartnerin für interessierte Neukunden.