Die psychologische Wirkung von Farben
Jedes Detail eines Kleidungsstückes hat seine eigene Botschaft. So wird „Seriosität“ vor allem mit einer geradlinigen Silhouette vermittelt, „Natürlichkeit“ mit natürlichen, nicht glänzenden Materialien, „Dynamik“ mit glatteren bis glänzenden Strukturen. Durch Farben wird vor allem Energie vermittelt.
Prinzipien zur Farbwahl:
Bevor wir uns mit der Psychologie der Farben beschäftigen, ein paar grundsätzliche Prinzipien zur Farbwahl. Wenn Sie wissen wollen, welche Farben Ihnen stehen, müssen Sie nicht sofort zur Farbberatung. Es genügt, wenn Sie sich selbst betrachten: je kontrastreicher Sie in Ihrer eigenen Farbigkeit sind, desto mehr Kontraste können – und sollen – Sie auch für Ihr Outfit wählen.
Sie haben z.B. einen hellen Teint und dunkle Augen, Augenbrauen und Haare: Ihnen passen alle kräftigen Kontraste optimal. Kräftige Kontraste lassen Sie lebendig und ebenfalls kraftvoll wirken.
Wenn Sie selbst ein kraftvoller Farbtyp sind, nehmen Ihnen blasse Kontraste jede Energie. Sie wirken müde und grau.
Wenn Sie hingegen selbst ein heller Farbtyp sind, bleiben Sie auch in der Kleidung sanft. Zu viel Kontrast „erschlägt“ Sie. Man sieht nur mehr Ihre Kleidung und nicht mehr Sie selbst.
Die psychologische Botschaft von Farben:
Es gilt die Faustregel: je dunkler Sie in der Kleidung werden, desto formeller und distanzierter, je heller, desto offener und zugänglicher wirken Sie. Wobei Weiß und Schwarz hierbei eine leichte Ausnahme bilden, weil Sie zu den „Künstlerfarben“ gehören und daher unbewusst Assoziationen mit Berufen wecken, die eben außerhalb der Norm stehen, vor allem, wenn der Kleidungsstil nicht dem strikten Business-Look entspricht.
Das bedeutet: wenn Sie einen Workshop leiten und maximale Mitarbeit wünschen, greifen Sie zu helleren Hauptfarben, bis hin zu Beige und Camel und kombinieren Sie diese Ihrem Farbtyp entsprechend mit sanfteren oder stärkeren Kontrasten.
Dunkle Farben suggerieren Macht!
Wenn Sie sich hingegen als Führungsperson positionieren möchten, greifen Sie zu dunkleren Farben und kombinieren Sie auch diese wieder Ihrem Farbtyp entsprechend.
Wenn Sie nicht wissen, auf welche Personengruppe Sie treffen bzw. vom Arbeiter bis zur Chefin ein bunt gemischtes Publikum erwarten, aber in jedem Fall einen kompetenten und seriösen Eindruck machen wollen, wählen Sie eine Kombination mit Marineblau. Studien haben erwiesen, dass Marineblau in allen sozialen Schichten und auf allen hierarchischen Ebenen mit Kompetenz und Seriosität assoziiert wird. Blau beruhigt außerdem, mit besonderen Gefühlswallungen ist daher nicht zu rechnen.
Modisch leuchten sollten Sie eher privat.
Leuchtende Modefarben wie etwas Gelb und Orange sind im Geschäftsleben meist nur als Accessoire-Farben zu empfehlen, da sie Leichtigkeit suggerieren und der Trägerin daher im wahrsten Sinne des Wortes zu wenig Gewicht verleihen. Rot vermittelt Energie und Wille zur Dominanz und ist daher in homöopathischen Dosen und ganz bewusst für spezifische Situationen geeignet, da es im falschen Moment auch unerwünschte Aggressionen erzeugen kann.
Grün und Braun werden mit Bodenständigkeit und Tradition assoziiert. Nicht umsonst sind es die Grundfarben vieler Trachten. Wenn Sie also bodenständige Werte vermitteln möchten, greifen Sie zu diesen Farben.
Diese Regeln gelten immer und überall – nicht nur im modischen Bereich. Da Farben nichts anderes als Lichtwellen unterschiedlicher Länge sind, sind sie stets die Sichtbarmachung von Energie. In der Kleidung beeinflussen sie uns selbst und unsere Betrachter. Weise eingesetzt, können Sie damit sowohl Ihre eigene als auch die Energie Ihrer Gesprächspartner steuern.
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