EPU, Tourismus & Programmkinos – Stadt Wien greift tief in den Fördertopf
Die Wiener Stadtregierung hatte bereits zu Beginn der Corona-Krise schnell ein Unterstützungspaket geschnürt, um Wiener Unternehmen zu helfen und Arbeitsplätze zu retten. Das ursprüngliche Vorhaben, das zwischen den beiden politischen Freunden Bürgermeister Michael Ludwig und dem Wiener Wirtschaftskammerpräsident Walter Ruck ausverhandelt wurde, scheiterte, so wird es kolpotiert, am Widerstand der Bundeswirtschaftskammer in Gestalt von Harald Mahrer. Doch Ludwig reagierte schnell und das erste Paket war auf dem Weg. Es folgten in kurzen Zeitabständen weitere Unterstützungsmaßnahmen und Förderprogramme, was auch dem Wahljahr geschuldet war.
SPÖ und NEOS können offenbar gut miteinander
Nach der Wahl haben sich die Vorzeichen in der Stadtpolitik mit dem neuen Koalitionspartner der SPÖ, den NEOS, verändert. So ist es nicht verwunderlich, das nun ein Konjunkturpaket in der Höhe von 600 Mio. Euro im Rahmen einer Regierungsklausur angekündigt wurde. Die Eckpunkte des Investitionsprogramms liegen in den „Klassikern“ öffentlichen Verkehr, Bildungseinrichtungen, Betreuungseinrichtungen für Senior*innen, Sportstätten und weiteren Infrastrukturprojekte. Dadurch sollen in Wien und der Ostregion hunderte Arbeitsplätze gesichert bzw. neu geschaffen werden.
Die klassischen Zielgruppen
Zusätzlich in den Fokus gerückt sind weitere wichtige Zielgruppen: Lehrlinge und Arbeitnehmer*innen über 50. Deshalb werden die Joboffensive 50 plus und die ausgebaute überbetriebliche Lehrlingsausbildung im neuen Jahr fortgesetzt.
NEU! – EPU kommen explizit zum Zug
Außerdem kommt ein neues Corona-Hilfspaket in der Höhe von 20,5 Mio. Euro. Der Fokus liegt auf einer Gruppe, die bisher gerne übersehen wurde, den Ein-Personen-Unternehmen (EPU). Auch der heftig darbende Tourismus-Sektor, ein für Wien wichtiger Wirtschaftszweig und die Wiener Kinos sollen davon profitieren.
Neue Geschäftsideen für „nach der Krise“ sind 7.000 Euro wert
Die neue EPU Förderung soll Wiener Einzelunternehmer*innen bei der Entwicklung von neuen Geschäftsideen mit bis zu 7.000 Euro fördern. In einer ersten Runde stehen dazu fünf Mio. Euro zur Verfügung. Dieses Budget kann bei Bedarf verdoppelt werden. Außerdem erhalten EPU erstmals Zugang zum Wiener Arbeitnehmer*innen Förderungsfond (waff). Details zu beiden Maßnahmen sind leider noch nicht bekannt.
Weiterbildung als weitere Eckpunkt
Mit einem Budget von 1,5 Mio. Euro werden Weiterbildungen in der Höhe von bis zu 2.000 Euro pro EPU/Unternehmen finanziert. Außerdem erhöht werden die Mittel der Wiener Initiative zur Geschäftsbelebung auf nunmehr vier Mio. Euro. Die maximale Fördersumme beträgt dann 25.000 Euro.
Hybrider Kongresstourismus
Der Kongress-Tourismus war bis zur Krise ein wichtiges wirtschaftliches Standbein von Wien. Hier wird es realistischerweise Zeit brauchen, bis sich dieser Sektor wieder erholt. Deshalb will die Koalition eine Förderung für Hybrid Events schaffen, die aus einer Mischung von Online- und Vorort-Elementen besteht. Die Fördererhöhung ist mit insgesamt vier Mio. Euro veranschlagt. Die Voraussetzung ist, dass eine Veranstaltung in Wien mit mindestens 1.000 Teilnehmer*innen durchgeführt wird.
Kulturfaktor Programmkinos
Ebenfalls zum Zug kommen die von den Einschränkungen der Corona-Pandemie schwer betroffenen Wiener Programmkinos. Um diese wichtigen Wiener Kulturinstitutionen zu retten wird eine Sonderförderung in der Höhe von einer Mio. Euro zur Verfügung gestellt.
Über die Details zu den einzelnen Programmen und Aktionen werden wir Sie, unsere Leserinnen und Leser, zeitnah nach Bekanntgabe informieren.