Franz-Josefs-Bahnhof – Waldviertel – Prag: Bald wieder per Schnellzug?!
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Parlamentarische Anfrage an Infrastrukturministerin Leonore Gewessler
Einzelne tschechische Schnellzüge, die schon derzeit zwischen Prag und dem Grenzbahnhof České Velenice zum Waldviertel verkehren, sollen schon bald als taktüberlagerte Regionalexpress-Züge über die Franz-Josefs-Bahn (FJB) bis nach Wien fahren. Über diese zwischenstaatliche Durchbindung laufen zurzeit Gespräche auf technischer Ebene mit dem Land Niederösterreich sowie den tschechischen Partnergesellschaften. Das gibt Infrastrukturministerin Leonore Gewessler in Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage des Nationalratsabgeordneten Lukas Branntweiner von der ÖVP bekannt.
„Die neue Verbindung soll eine direkte Reisemöglichkeit vom Waldviertel nach Prag herstellen und ist deshalb vor allem von regionalem Nutzen“, erklärt Gewessler. Dabei werde es künftig wesentlich flotter in die tschechische Hauptstadt gehen als bisher. Denn der eingleisige Abschnitt im Nachbarland von České Velenice nach Veselí nad Lužnicí soll elektrifiziert und die Geschwindigkeit der Züge dort auf 120 km/h angehoben werden, kündigt die Infrastrukturministerin an.
Auf ein noch weit höheres Tempo, nämlich bis zu 200 km/h, und darüber hinaus zweigleisig baut Tschechien derzeit die stark ausgelastete Bahnstrecke zwischen Prag und Budweis aus. Auch davon könnte das Waldviertel profitieren, zumal es immer wieder Gespräche mit dem Südböhmischen Kreis darüber gegeben hat, die bestehenden Regionalexpress-Züge von Gmünd nach Budweis durchzubinden. „Leider haben wir dazu noch keine Lösung mit den tschechischen Partnern gefunden“, stellt Gewessler bedauernd fest.
„Vindobona“ soll zurück auf Schiene kommen
Der „Vindobona“ war von 1957 bis 1992 auf der Franz-Josefs-Bahn unterwegs und fuhr die Strecke Wien – Prag – Berlin. Seit dem Jahr 1992 führen die ÖBB ihre internationalen Züge nach Prag über die Nordbahnstrecke, also über Breclav (Lundenburg) und Brno (Brünn).
30 Jahre nach der letzten Fahrt durch das Waldviertel, konkret ab Dezember 2022, könnte es wieder so weit sein.
Der Plan: Freitags bis montags Wien – Gmünd – Prag
„Technisch und organisatorisch stehe der neuen Verbindung Wien – Prag nichts mehr im Weg“, sagt der NÖ-Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP). Die Kosten für das neue Zugsangebot müssten sich das Land und der Bund teilen. In der ersten Phase soll der „Vindobona“ freitags bis montags täglich einmal von Wien nach Prag und retour fahren. Das Angebot richte sich vorerst vor allem an Wochenpendlerinnen und -pendler und Städtetouristen. Werde der Zug genutzt, könnte das Angebot später auch auf die ganze Woche ausgeweitet werden.
Quellen: Niederösterreichischer Wirtschaftspressedienst / Wikipedia / ORF / Redaktion