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Alle, die ihren Lebensmittelpunkt in Deutschland haben, sind durch den Gesetzgeber dazu verpflichtet, eine Krankenversicherung zu haben. Die meisten sind in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) pflichtversichert. Ein weiterer großer Teil kann aufgrund des beruflichen Status etwa als Selbstständiger oder aufgrund des Verdienstes eine private Krankenversicherung (PKV) wählen.

Doch trotz all der sozialen Netze in Deutschland gibt es zwischen 60.000 und 100.000 Menschen hierzulande, die nicht krankenversichert sind. Das betrifft häufig Selbstständige oder Freiberufler. Zurück in das Kassensystem zu kommen, ist aber nicht einfach. Hier hilft unter Umständen der Weg über die europäische Krankenversicherung als Alternative.

Gute Chancen in der EU

Seit 2009 besteht in Deutschland eine Versicherungspflicht in der Kranken- und Pflegeversicherung. Entsprechend müssen alle Bundesbürger über einen Krankenversicherungsschutz der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) oder privaten Krankenversicherung (PKV) verfügen. Ausnahmen von der Versicherungspflicht gibt es keine. Dennoch leben hierzulande Zehntausende Menschen, welche eben nicht krankenversichert sind. Üblicherweise trifft dies auf Selbstständige in der Gastronomie zu, auf Freiberufler, Expats sowie digitale Nomaden ebenfalls. Denn diese sind nicht selten im europäischen Ausland unterwegs und haben irgendwann keine Krankenversicherung mehr.

Allerdings ist der Aufenthalt in anderen europäischen Ländern eine gute Chance. Denn hier kann die Europäische Krankenversicherung (EUKV) eine interessante Lösung liefern. „Die Europäische Krankenversicherung bietet existenziellen Schutz im Falle einer Krankheit. Strafbeiträge und Nachzahlungen verlangen die Versicherer mit Sitz im europäischen Wirtschaftsraum nicht“, erklärt Versicherungsexperte Ferdinand Steiner von der FinanzSchneiderei. Denn wer nicht krankenversichert ist und in Deutschland zur Krankenkasse geht, wird überrascht sein. Schließlich besteht eine Beitragsschuld für die unversicherte Zeit. Hier kommen schnell einige Tausend Euro zusammen; Ratenzahlungen sind eigentlich nicht vorgesehen.

Versicherungsschutz vor existenzbedrohenden Krankheitskosten

Wer sich für die europäische Krankenversicherung interessiert, hat einige Vorteile auf seiner Seite. Hierzu gehört zum einen der Versicherer aus dem Europäische-Wirtschaftsraum. Wird im Anschluss an die Versicherungsdauer eine Versicherung in Deutschland angestrebt, kann ein Wechsel im Regelfall dann einfacher stattfinden. Zudem gibt es individuelle Tarife, aus welchen sich der individuelle Krankenversicherungsschutz passend zum Geldbeutel finden lässt. Allerdings gilt die EUKV nicht mit Blick auf die Nachforderung der Kassen hierzulande. Somit können Nachzahlung aufgrund aufgelaufener Beiträge dennoch durchgeführt werden.

Für nicht wenige wird in diesem Kontext der Versicherungsschutz trotz Vorerkrankungen das Interessante sein. Denn viele Selbstständige, die in Deutschland heute ohne Krankenversicherung sind oder sich im Ausland in Europa aufhalten, haben bereits gesundheitliche Probleme. Mit einer europäischen Krankenversicherung kann folglich ein Schutz für jedermann erreicht werden, welcher vor existenzbedrohenden Kosten schützt, auch wenn Antragsteller zur Risikogruppe gehören.

Keine Anerkennung als Versicherungszeit

Wichtig zu wissen ist jedoch, dass, wie auch bei den Versicherungen in Deutschland üblich, Bedingungen die Grundlage des Versicherungsschutzes bilden. Folglich ist ein Wechsel in das Sozialsystem in Deutschland später zwar möglich; Forderungen der Krankenkassen aufgrund der aufgelaufenen Beiträge können jedoch nicht voll vermieden werden. Des Weiteren werden Verträge schnell gekündigt, wenn die Beiträge nicht entrichtet werden. Stellt sich also die Frage, für wen die europäische Krankenversicherung geeignet ist?

Die EUKV ist prädestiniert für Selbstständige, die ehrgeizig sind und anpacken und welche nicht in die Versicherungspflicht der gesetzlichen Krankenkasse in Deutschland fallen. Ebenfalls ist sie interessant für Studenten und Arbeitnehmer im Ausland, digitale Nomaden oder Expats. Des Weiteren können ebenso Unternehmen von der europäischen Krankenversicherung profitieren, wenn sie im Ausland Geschäftsbeziehungen pflegen und Mitarbeiter vor Ort tätig sind.