An alle Führungskräfte – machen Sie Fehler!
Gehen Sie wirklich bewusst durchs Leben und gestaltet es aktiv, dann führen Sie sich selbst und fühlen sich verantwortlich, für das, was Ihnen passiert und in gewisser Weise auch dafür was rundum geschieht. Dann sind sie aufmerksam und wachsam. Sie agieren also in einem aktiven Modus. Im Gegensatz zu dem des Reagieren und sich als Opfer fühlend.
Mark McCormack, ein US-amerikanischer Manager äußerte, dass jede Führungskraft einmal am Tag Folgendes sagen sollte. „Das weiß ich nicht“. „Ich habe einen Fehler gemacht.” „Bitte hilf mir.” Es geht um eine Fehlerkultur und darum wie echte Dialoge mit den Mitmenschen geführt werden.
Führung – so kann sie sein.
Führung wird in der Sozialwissenschaft definiert als die Einflussnahme auf Andere. Doch wie diese Einflussnahme passiert, ist entscheidend. Und zu allererst ist es eine Einflussnahme auf sich selber. Erst wenn Sie sich selbst ernst nehmen, beobachten, analysieren und reflektieren können Sie aktiv ihre Rolle gestalten. Wie heißt es so schön: „Man muss schon über sein Leben nachdenken, sonst erfährt man nichts darüber“.
Seit einigen Jahren oder vielleicht Jahrzehnten setzt sich immer mehr der Führungsstil durch, der die teamartige Führung im Fokus hat. Der demokratische Führungsstil soll die Mitarbeiter lediglich zur eigenen Entscheidungsfindung ermächtigen und zur Selbstkontrolle anregen. Der Partnerschaftliche Führungsstil, wie der Name schon sagt, setzt gleichberechtigte Partner im Gefüge voraus.
Wer welchen Führungsstil braucht
Jetzt gibt es sicher Konstellationen in Betrieben, die diese neuen Führungsstile gut zulassen und diese leben. Ein Betriebsleiter sagte mir kürzlich, dass es wohl davon abhänge, aus welchen Kontexten die Mitarbeiter kommen. Sind das Akademiker, die es meist gewohnt sind Fragen zu stellen, kreative Lösungen suchen, etwas entwickeln wollen, dann kann dieser neue Stil eher zur Anwendung gebracht werden. Hat man es mit Mitarbeitern zu tun, in deren Kultur nach wie vor eine gewachsenen hierarchische Kultur herrscht, muss die Verantwortung und die Entscheidung viel mehr bei der Führungskraft liegen. Dennoch ist es von großer Bedeutung, wie Sie als Führungskraft ticken.
Hinschauen, ausprobieren, Fehler machen und daraus lernen
Wenn Sie als Führender gelernt haben, die Fehler willkommen zu heißen, weil diese Sie warnen, einen Weg zeichnen und Sie damit auf Ihrem Weg weiterbringt, können Sie mit der wachsenden Komplexität dieser Zeit besser umgehen. Denn wenn man erstarrt, sobald ein Fehler passiert und diesen möglichst ungeschehen machen will, indem man ihn verbirgt, ignoriert oder abtut, wird es mitunter gefährlich. Denn, wie Prof. Weingardt unter anderem bemerkt, braucht es die gedankliche Freiheit etwas jetzt ungünstiges, was vormals funktionierte, zu erkennen um danach adäquat handeln zu können.
Diesen Artikel möchte ich mit folgendem Zitat von Prof. Kruse schließen: „Bleiben Sie wach, vernetzen Sie sich mit allen Möglichen und lassen Sie Ihre intuitiven Bewertungen zu.”
Quellen:
- Martin Weingardt: Fehler zeichnen uns aus. Transdisziplinäre Grundlagen zur Theorie und Produktivität des Fehlers in Schule und Arbeitswelt. Bad Heilbrunn 2004.
https://de.wikipedia.org/wiki/Mark_McCormack