Cornelia Daniel, Solarunternehmerin: … würde schon während des Studiums gründen.
Posted On 15. Juli 2014
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Cornelia Daniel
Dachgold e.u.
Westbahnstrasse 7/6a
1070 Wien, Österreich
E-Mail: cornelia.daniel@dachgold.net
Internet: http://dachgold.net
Warum wurden Sie Unternehmer?
Weil das, wie Stefan Merath zu sagen pflegt, „die geilste Lebensform der Welt“ ist. Man ist frei zu tun was einen wirklich begeistert, auch wenn das zu Beginn durchaus auch Entbehrungen mit sich bringt. Sich unternehmerisch zu betätigen berge ein zu großes Risiko, diese Ansicht teile ich nicht. Schließlich birgt auch angestellt sein ein großes Risiko – nämlich seine Zeit mit Unnötigem zu verschwenden und dann trotzdem irgendwann rausgeschmissen zu werden. An der Uni habe ich meine Spezialisierung auf Entrepeneurship und Innovation gesetzt. Das hat mich auch beeinflusst.
Beschreiben Sie bitte das Geschäftsmodell Ihres Unternehmens
Dachgold begann als Solarberatung für Gewerbebetriebe , weil ich der Meinung bin, dass Sonnenenergie vor allem in Unternehmen gehört. Die Energie wird dort dann produziert wenn sie auch gebraucht wird. Da diese Unternehmer aber keine Zeit haben sich darum zu kümmern und schon gar nicht wissen was eine Anlage wirtschaftlich macht, braucht es da Unterstützer. In den Medien ist die Info darüber sehr schlecht und vor allem nie aktuell, weil sich die Branche so schnell entwickelt, daher begann ich zu schreiben. Die Erzeugung von Informationsprodukten hat sich in den letzten Jahren zu einem großen Geschäftsbereich entwickelt. Dazu gehören brandaktuell der Gestehungskostenrechner, verschiedene einschlägige Studien und die Betreuung verschiedener Blogs in diesem Bereich. (Ecoquent-positions, Ökoenergieblog)
Beschreiben Sie bitte die Eckdaten Ihres Unternehmens (Anzahl MitarbeiterInnen, Standorte, Jahresumsatz, Jahr der Unternehmensgründung, Rechtsform etc.)
Einzelunternehmen, Gründung 2011, Wien, keine MitarbeiterInnen aber gelegentlich PraktikantInnen, jedoch viele KooperationspartnerInnen
Wer sind Ihre MitbewerberInnen? Was machen Sie anders als Ihre MitbewerberInnen?
Das was ich mache machen am ehesten noch Energieberater, aber direkte Mitbewerber gibt es nicht, weil ich sehr stark auf Solar in Unternehmen spezialisiert bin und eben nebenbei noch viele unterschiedliche Projekte mache.
Wie schätzen Sie allgemein die Lage Ihrer Branche ein?
Großartig! Trotz der Unkenrufe des Untergangs der Solarbranche, stehen wir an dem entscheidenden Punkt in der Geschichte wo selbst erzeugter Strom vom Dach billiger geworden ist als der vom Netz. Die Netzparität ist in vielen Bereichen erreicht und auch wenn das die meisten noch nicht mitbekommen haben, stehen wir am Beginn des sogenannten Solarbooms 2.0. Nämlich den bei dem sich neue Geschäftsmodelle ohne Förderung in der ganzen Welt entwickeln.
Betreiben Sie noch andere Unternehmen?
Ja. Eines der wichtigsten Dachgold Spin Offs ist Tausendundein Dach. Die größte Einkaufsgemeinschaft für gewerbliche Photovoltaikanlagen, die das unglaubliche Ziel verfolgt Tausend und ein Unternehmensdächer zu finden, die sich für eine Eigenverbrauchsanlage eignen. Das ist deshalb so unglaublich, weil das die Kapazität des österreichischen Marktes verdoppeln könnte. Und der Startschuss für die Entwicklung eines neues Marktes, nämlich den ohne Förderung, sein kann.
Würden Sie (nochmals) gründen was würden Sie anders machen?
Ich würde es wieder so machen, obwohl ich gegründet habe ohne ein fertiges Geschäftsmodell zu haben. Der Weg entsteht immer beim Gehen und ich habe jahrelang nach meiner Gründungsidee gesucht und mich nicht getraut zu gründen, weil ich dachte, das sei noch zu wenig. Entscheidend war dann irgendwann den Nebenjob zu kündigen und einfach anzufangen. Wenn ich etwas anders machen würde, dann noch früher anfangen und schon im Studium ein paar Unternehmen gründen. Das Unternehmerhandwerk lernt man leider nur „on the job“.
Welche Rollen spielen Nachhaltigkeit und erneuerbare Energie in ihrem Businessmodell?
Die übergeordnete Rolle natürlich. Und ich freue mich auf den Tag wo das nichts mehr besonders Erwähnenswertes ist. Ich wünsche mir dass das Verwenden erneuerbarer Energie zur Normalität wird. Das wird auch passieren sobald Kostenwahrheit herrscht.
Welches Mobilitätskonzept haben Sie und Ihre MitarbeiterInnen?
Es gibt ein Unternehmensfahrrad, die Wiener Gazelle, die hat sogar ein eigenes Twitteraccount. Sonst fahre ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln und außerdem bin ich eine begnadete Mitfahrerin und wünsche mir irgendwann eine Jahreskarte eines immer verfügbaren umfassenden Mitfahrservices (heute heißt das noch Taxis, aber das wird sich noch ändern).
Gibt es noch etwas dass Sie über sich und Ihr Unternehmen berichten möchten?
Man kann alles Lernen. Keine Angst vor Herausforderung oder Themen. Es ist nichts so schwierig als dass man es sich nicht aneignen könnte. Das zeigt sich auch daran, dass ich jetzt den Gestehungskostenrechner verkaufen kann und Unternehmen dabei helfe die Wirtschaftlichkeit ihrer Anlagen berechnen zu können. Ich habe mir nie träumen lassen, dass ich mich so in die Finanzmathematik vertiefen werde können. Die Begeisterung für das Thema war größer als die Unwissenheit.
Beschreiben Sie sich als Person bitte mit sieben Eigenschaftswörtern
neugierig
impulsiv
fröhlich
cool
quirlig
umtriebig
gemütlich
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