Kurzmeldung NÖ: Stromimporte – Tote Gleise – Abschminkpads
Österreich importiert heuer weniger Strom aus Tschechien
Um knapp fünf Prozent gesunken ist die Menge an Elektrizität, die Österreich im ersten Halbjahr 2021 aus Tschechien importiert hat. Exakt 3.871 Gigawattstunden (GWh) Strom sind heuer zwischen Anfang Jänner und Ende Juni über die Hochspannungsleitungen vom nördlichen Nachbarn in das heimische Netz geflossen. Das ist ein Rückgang um 4,7 Prozent, denn im Vergleichszeitraum 2020 sind es 4.060 GWh gewesen. Diese Zahlen entnimmt der NÖ Wirtschaftspressedienst aus Daten des tschechischen Übertragungsnetzbetreibers CEPS.
Wie viel von der aus Tschechien nach Österreich gelangten Energiemenge Atomstrom aus den beiden Kernkraftwerken Temelin und Dukovany ist, lässt sich nicht abschätzen. Denn in den Exportzahlen enthalten ist nicht nur die Strommenge, die in den Atom- und Kohlekraftwerken des Nachbarlandes erzeugt wird, sondern auch jene aus dänischer und norddeutscher Windkraftproduktion an der Nord- und Ostsee. Von dort fließen beträchtliche Elektrizitätsmengen an Ökostrom über Polen und Tschechien nach Österreich. (mm)
Immer mehr Anschlussbahnen verwandeln sich in tote Gleise
Prognosen zufolge wird der Güterverkehr in Österreich bis zum Jahr 2025 um fast ein Drittel zunehmen. Um diese zu erwartenden Mengen möglichst umweltschonend zu transportieren, muss die Schieneninfrastruktur unbedingt weiter ausgebaut werden. Eine zentrale Rolle dabei spielen die Anschlussbahnen in die Betriebsgebiete und zu den Unternehmen. Denn Anschlussgleise machen es möglich, Waggons direkt am Firmengelände zu beladen, was Lkw-Fahrten zum Schienenterminal und teures Umladen erspart.
Obwohl der offensichtliche Bedarf und auch ökologische Gründe massiv für den Ausbau der Anschlussbahnen sprechen, ist deren Zahl kontinuierlich rückläufig. Wie der NÖ Wirtschaftspressedienst dem Jahresbericht 2020 der Regulierungsbehörde Schienen-Control entnimmt, sind in Österreich zurzeit 936 Anschlussbahnen registriert, doch auf fast der Hälfte rollen keine Züge mehr. Nur noch 521 Anschlussbahnen sind im Vorjahr bedient worden. 2010 hatte es noch 728 bediente Anschlussbahnen in Österreich gegeben – um über 200 mehr als heute.
In Niederösterreich ist das Potenzial für eine Anschlussbahn-Offensive besonders groß. Zwischen Enns und Leitha knüpfen 243 Anschlussbahnen an das Netz der ÖBB-Infrastruktur an. Das sind so viele wie in keinem anderen Bundesland. (mm)
Wiederverwertbare Abschminkpads sorgen für weniger Müll
Wiederverwendbare Abschminkpads hat die Einpersonen- und Start-up-Unternehmerin Nina Pilles mit ihrer Firma „NINAlicious“ in St. Egyden, Bezirk Neunkirchen, entwickelt. Neben den Abschminkpads fertigt sie noch Unikate und Kleinserien an oder verändert alte Kleidungsstücke. Das hat ihr beim riz up Creative Business Award 2021 in der Kategorie Creative Idea/Start-Up eine Nominierung eingetragen.
„Mit Ressourcen, insbesondere Textilien, schonend und nachhaltig umzugehen, ist mir schon von meiner Urgroßmutter nahe gebracht worden. Damit hat sie auch den Grundstock meiner Geschäftsidee gelegt“, teilte Pilles dem NÖ Wirtschaftspressedienst mit. Sie sei ein Gegner der Wegwerfkleidung und möchte mit wieder verwendbaren Abschminkpads dazu beitragen, Müll zu reduzieren. Weil die Abschminkpads sehr gut angenommen werden, gebe es auch eine zufriedenstellende Nachfrage.
Neben den Abschminkpads, die 22 Euro kosten, verkauft die Geschäftsfrau über den eigenen Online-Shop Haarbänder, Hauben, Haarbinder, Schals und Sets. Neu in die Kollektion aufgenommen hat sie Baby- und Kinderkleidung. Auf Anfrage werden auch Kleinserien gefertigt oder Teile der Produktpalette in Wunschfarben genäht.
Ganz im Sinne von Nachhaltigkeit und Upcycling sieht Nina Pilles ihr Angebot, alte Kleidungsstücke, die nicht mehr passen oder gefallen, so umzuändern, dass daraus eine komplett neue Kleidung entsteht. „Das ist ein Schritt aus der Wegwerfmode, denn alte Kleidungsstücke auf einem Flohmarkt zu verkaufen, rechnet sich meist nicht“, sagt sie. So wird aus Alt wieder Neu. Für sich und ihre Kinder jedenfalls trachtet die Unternehmerin so viele Kleidungsstücke, wie nur möglich, selbst zu fertigen.
Quelle: Niederösterreichischer Wirtschaftspressedienst / Redaktion