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GRAUBÄRTE versus GRÜNSCHNÄBEL: Fressen die Alten die Jobs der Jungen?

© www.corporate-interaction.com Ein Miteinander von Jungen und Alten

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Ein immer größerer Teil der Bevölkerung besteht aus älteren Menschen. Der Grund dafür ist, dass immer weniger Kinder zur Welt kommen, während die Menschen gleichzeitig älter werden. Zahlreiche Berechnungen gehen davon aus, dass in wenigen Jahren fast die Hälfte der Arbeitskräfte über 40 Jahre sein wird. Und so ist es nicht verwunderlich, dass zu den gängigsten Vorurteilen zum Thema demografischer Wandel die Behauptung gehört, eine längere Lebensarbeitszeit und die verstärkte Beschäftigung älterer Menschen würde sich auf dem Arbeitsmarkt für jüngere Menschen negativ auswirken. Egal ob selbstständig, oder angestellt.

 

Wie sieht die Realität aus?

Natürlich, der Arbeitsmarkt ist zurzeit so schwierig wie schon lange nicht mehr und die ständig steigenden Arbeitslosenzahlen stimmen die Suchenden nicht wirklich positiv. Hinzu kommt, dass Ältere schon vor Erreichen des Regelpensionsalters – mehr oder weniger freundlich – darauf hingewiesen werden, dass die Zeit gekommen ist, bzw. sie fallen schon vorher unfreiwillig aus dem Arbeitsprozess heraus. Junge wiederum haben immer weniger Möglichkeiten in diesen einzusteigen. Teilweise sicher zu Recht meinen sie, die Älteren sollten früher für sie Platz machen. Und gerade die wollen länger arbeiten ohne dabei die Jobs der Jungen zu gefährden? Wie soll das funktionieren?

 

Die Alten, mit allen Wassern gewaschen!

Sie haben sie reichlich und setzen sie gezielt ein, die langjährige Erfahrung, die sie auszeichnet. Bedingt dadurch sind sie auch in der Lage Aufgaben in Firmen bzw. der Wirtschaft zu übernehmen, denen die Jungen noch nicht gewachsen sind. Jobs also, in denen Knowhow, langjähriges Wissen, Routine, Gelassenheit uvm. gefragt sind. So übernehmen sie auch Führungsaufgaben und Verantwortung, um die nachfolgende Generation fit für die Wirtschaft zu machen. Natürlich besetzt ein großer Teil auch Positionen, die andere besser erledigen. Hier soll aber nicht die Rede von jenen sein, die ihre Arbeit einfach nur „absitzen“!

 

Die Jungen, mit der Energie Neues schaffen zu wollen!

Sie kommen in Scharen, gut ausgebildet, eloquent, wissbegierig und dem Wunsch neu-, oder mitgestalten zu können. Wenn man sie lässt! Nur die Guten schaffen es, und so manche auch nur deshalb, weil sie Zugang zum „Vitamin B“ haben. Sie, die in der Lage sind Schwung und neues Wissen in die Wirtschaft einzubringen, sind dabei aber oft noch zu wenig erprobt. Alles anders machen zu wollen ist oftmals der falsche Weg.

 

Was sagt die demografische Entwicklung dazu?

Künftig hin soll es nicht nur keine Konkurrenz zwischen jungen und älteren Arbeitskräften um Jobs geben, sondern es wird ein Arbeitskräfte-Mangel erwartet: Ab 2015 werden in Österreich deutlich mehr Personen ins Pensionsalter übertreten als Jugendliche bzw. jüngere Zuwanderer hinzukommen. Bis 2030 wird die Zahl der 15- bis 59 jährigen knapp unter fünf Millionen stagnieren. Bis 2020 nimmt die Zahl der 55- bis 64jährigen voraussichtlich um ein knappes Drittel zu. Im selben Zeitraum wird die Zahl der 14- bis 17jährigen zurückgehen. Allein deshalb wird die Erwerbsbeteiligung Älterer enorm an Bedeutung gewinnen. Auf ältere Beschäftigte wird es künftig mehr denn je ankommen.

 

Conclusio…

Wahrscheinlich wird es zu einem Mittelding aus Wunschdenken und diversen Voraussagen kommen. Es wird auch nicht ganz reibungslos von statten gehen, denn es wurde die immer stärkere Zuwanderung zu wenig berücksichtigt, ebenso wenig die Interessen einzelner Personen und Gruppierungen. Tatsache ist, es wird ein Miteinander von Alt und Jung geben müssen! Jene, die das erkennen, werden davon profitieren. Jungen wird empfohlen, dass sie die Alten akzeptieren und wertschätzen und bereit sind von ihnen zu lernen. Es wird aber auch von den Alten erwartet sich aktiv einzubringen, bzw. auch zu erkennen wann es an der Zeit ist zu gehen, Platz zu machen für Neues. Nachdem der Großteil von Ihnen Werte geschaffen hat, von denen Junge nur träumen können, soll auch deren Wunsch nach mehr Geld zunehmend in den Hintergrund treten. Nur wenn das riesige Potenzial der „Graubärte“ und der „Grünschnäbel“ sinnvoll genutzt wird können wir die Zukunft effizient gestalten. Miteinander!

 

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