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#Corona-Krisenkolumne 12: Aus massiven Krisen lernen KMU?!

Wir leben in disruptiven Zeiten. Corona Pandemie, Klimakatastrophe und jetzt auch noch Krieg mitten in Europa. Ein Krieg, der nicht nur völlig sinnlos ist, nehmen wir mal die Sichtweise des russischen Präsidenten Putin aus, sondern uns allen im Westen und natürlich auch der restlichen Welt, die Grenzen und Untiefen der Globalisierung vor Augen führt.

Alle sind betroffen – auch die KMU in Österreich

Letztlich werden wir alle, auch viele KMU, von den Folgen dieses Krieges betroffen sein, egal wie der Krieg letztlich ausgeht. Sieger wird es übrigens, bis auf ein paar Kriegsgewinnler wie Rüstungskonzerne und Waffenhändler und deren Aktionäre, kaum geben. Dafür unzähliges Leid, Tod, Hunger, Vertreibung, Zerstörung und ein Russland das langfristig in wirtschaftlichen und politischen Trümmern liegt.

China ist der Schlüssel zu Krieg oder Frieden

Doch es ist keine Frage von Russland wann der Krieg zu Ende, das wirtschaftlich gerade mal so leistungsfähig ist wie die Beneluxstaaten, sondern eine Frage der Haltung von China. Auch wenn Trump aus meiner Sicht ein ganz schlechter Präsident war, so war auch ihm klar, dass der für die Demokratie gefährlichste Player im weltpolitischen und weltwirtschaftlichen Spiel, China sein ist. Über Joe Biden, als erfahrener kalter Krieger, müssen wir aus westlicher Sicht kaum nachdenken, hat er seine geostrategischen Denkmuster über Jahrzehnte erarbeitet und verinnerlicht.

Die Tendenz ist mittlerweile sichtbar – pro Russland

Je länger der von Russland angezettelte Krieg in der Ukraine geht, desto schwieriger wird wir Lage für den großen chinesischen Machthaber und sprechen wir es aus, Diktator Xi Jinping. Er braucht den Westen vor allem wirtschaftlich und er ist zugleich ein enger Verbündeter von Russland. Das hat weniger mit den wirtschaftlichen Beziehungen zu tun, sondern mit der absoluten Machtposition, die er und Putin einnimmt. Und offenbar gibt es eine Tendenz wohin die Reise führt. Chinas Außenminister Wang Yi hat Russland im Konflikt um dessen Invasion in die Ukraine den Rücken gestärkt. „Egal wie tückisch der internationale Sturm ist, China und Russland werden ihre strategische Entschlossenheit aufrechterhalten und die umfassende kooperative Partnerschaft in der neuen Ära vorantreiben.“

Der Westen bleibt aber stark

Gleichzeitig ist China aber von Westen abhängig. Ein Wirtschaftskonflikt ist auch für China kaum von strategischem Vorteil. Fällt das Wirtschaftswachstum in China, dass zur Beschwichtigung der Massen absolut unerlässlich ist, weg, dann wird auch auf seine Herrschaft schwierigere Zeiten zukommen. Außerdem ist China genauso wie Russland stark anhängig von US-amerikanischer Technologie. Hier eine Zitat aus einer Analyse des deutschen Internetportals von N-TV.de: „Denn die chinesische Halbleiterindustrie hat das gleiche Problem wie die russische: Auch die Volksrepublik hat einen großen Rückstand bei Forschung und Fertigung auf die führenden Technologienationen. Auch chinesische Chipkonzerne setzen auf europäische Designs, amerikanisches Equipment oder ausländische Fertiger in Taiwan und Südkorea.“

Hat China den Krieg sogar gebilligt?

Stimmen die Gerüchte, dass Putin bei seinem Besuch zu Olypmia in Peking die Einwilligung für den Ukraine Krieg geholt hat, dann ist klar, was Xi damit bezwecken würde. Er wollte schauen, wie der Westen reagiert. Bei Xi geht es um die „abtrünnige“ Provinz Taiwan, die heim ins chinesische Reich geholt werden soll und das Südchinesische Meer, dass zu einem zentralen strategischen Ort erklärt wurde, um den Nachbar auf die Pelle zu rücken.

Der Westen ist entschlossen und geschlossen

Der Westen hat zur Verblüffung aller, selbst des Westens selbst, so reagiert, wie es keiner erwartet hätte: schnell, entschlossen und faktisch geschlossen. Binnen Tagen wurde aus dem Partner Russland ein Pariastaat, mit schon nach wenigen Tagen stark spürbaren Folgen für die Bevölkerung.  Das macht es nun China schwer nicht aus dem politischen Gleichgewicht zu kommen. Denn eines ist klar, der Westen ist bereit auf einen Teil seines Wohlstandes kurz und mittelfristig zu verzichten, um seine wichtigsten Grundwerte zu verteidigen. Das hat wie gesagt alle überrascht, auch den Westen.

Mit wem mache ich Geschäfte?

Vielen Unternehmen, ob groß oder kleiner, die abhängig sind von globalen Lieferketten, werden es sich in Zukunft gut überlegen, wo und auch mit wem sie Geschäfte machen wollen. Man kann nicht alle paar Jahre Milliardeninvestitionen abschreiben. Das wird massive Auswirkungen auf die wirtschaftlichen Strukturen in Europa und den USA haben und noch weit drüber hinaus. Die starken Männer, die sich auch viele Unternehmensführer auch im Westen bisher wünscht haben und die unglaubliche Abhängigkeit von westlicher Informationstechnologie, sind auf lange Sicht viel gefährlicher fürs Geschäft als solide und „langweilige“ Demokratien, die bisher immer über eine erstaunliche Selbstreinigungskraft verfügen. Das müssen sich übrigens auch alte weiße Herren wie Órban oder Kaczyński im Herzen Europas überlegen.

Aus massiven Krisen sollten KMU lernen

Für uns KMU heißt das wohl, dass wir uns nach den Corona-Verwerfungen schon mal Gedanken darüber machen sollten, was jetzt an Geschäft und Dienstleistungen zurück von Russland und China zurück nach Europa kommen wird. Da gibt es viele Chancen, die wir als KMU mittel- und langfristig nützen können sollten.

 

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