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Sind Wirtschaftssenioren gute Mentoren?

© 3D-Rendering: www.corporate-interaction.com

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Erfreulicherweise gibt es zwischenzeitlich sehr viele Mentoring-Programme. Da gibt es welche für die Gruppe der Job-Suchenden, wie auch jene der JungunternehmerInnen. Es gibt auch ein eigenes Frauen-Mentoring, eines für Studierende, solche für MigrantInnen uvm. Man sieht – der Bedarf ist vielfach gegeben!

Der Begriff Mentoring hat seinen Ursprung in der griechischen Sagenwelt. König Odysseus beauftragte während seiner Abwesenheit Mentor, seinen Vertrauten, die Rolle des Beraters und väterlichen Freundes für seinen Sohn Telemach zu übernehmen. In der Folgezeit baute Mentor eine Beziehung zu Telemach auf, die von gegenseitiger Achtung, Vertrauen und Zuneigung geprägt war und stellte schließlich für Telemach Vaterfigur, Lehrer und Berater dar.

 

Wie funktioniert Mentoring nun also in der Jetztzeit?

Natürlich nicht mehr so wie in der Geschichte. Es gibt aber nach wie vor auf der einen Seite jene die Unterstützung suchen, dies sind die so genannten Mentees. Auf der anderen Seite gibt es eben die Mentoren, die Erfahrenen. Im Idealfall sollen sie in einer Patenschaft ein „Tandem zum Erfolg“ bilden, wobei in der Beziehung Hierarchien wegfallen (müssen). Damit diese Arbeitsbeziehung funktioniert, muss zwischen den Beteiligten vollstes Vertrauen herrschen. Außerdem muss der Mentee offen für Neues sein und Kritik vertragen, denn der Mentor kann nicht nur Streicheleinheiten verteilen, wenn er seinen Schützling voran bringen will. Er darf aber auch nicht als stets Allwissender (Besserwisser) auftreten. Wünschenswert wäre, wenn die „Chemie passt“ und die Ziele gleich zu Beginn geklärt sind. Aber auch der Umstand, dass der Mentor nicht der „Kümmerer vom Dienst“ ist und die Umsetzung daher beim Mentee liegt! Mentoring im heutigen Sinne bedeutet also, dass eine lernwillige und entwicklungsbereite Person (Mentee) durch eine erfahrene Person (Mentor/in) unterstützt und gefördert wird, z.B. durch Informationen, Ratschläge, Vermittlung von Kontakten.

 

Wer eignet sich nun als Mentor?

Natürlich – wie bereits beschrieben – Menschen mit Erfahrung, aber auch Geduld und einer gewissen Gelassenheit. Neben Personen, die bereits länger im Berufsleben stehen, haben sich da ganz besonders Wirtschaftssenioren bewährt. Schon deshalb, weil sie über genau jene Eigenschaften verfügen und zudem wirtschaftlich unabhängig sind! Man stellt sich schließlich kostenlos und somit ehrenamtlich in den Dienst einer guten Sache! Ein weiterer, sehr wesentlicher Punkt ist natürlich auch, dass gerade die Senioren über ein immenses Wissen verfügen, aber auch über jene Kontakte, die die Mentees benötigen. Aus diesem Mix heraus entstehen Erfolgsgeschichten!

 

Welcher Nutzen ergibt sich nun für Mentees?

Im Dialog mit dem Mentor gibt es für Mentees die Möglichkeit Strategien zur Veränderung bzw. zur Zielerreichung zu erarbeiten. Wie z.B. Selbststeuerung, gezielter Einsatz der eigenen Stärken, Verstehen der eigenen Wirkung, Reflexion der eigenen Rolle. Häufig berichten Mentees, dass sie durch die Gespräche und regelmäßigen Feedbacks wesentlich gestärkt wurden. Hinzu kam ein besserer, strukturierter Zugang zur Materie und mehr Verständnis für organisatorische Zusammenhänge. Natürlich war das über Jahre hinweg gewonnene Wissen, das Mentoren haben, von großem Nutzen.

 

Welcher Nutzen ergibt sich nun für MentorInnen?

Man profitiert auch im fortgeschrittenen Alter immer, ganz besonders aber von der Wahrnehmung der zumeist jungen Menschen, mit denen man es hier zu tun hat. Weitere Punkte sind:

Nachdem der Schreiber dieser Zeilen nach wie vor als Mentor tätig ist gebe ich an meine aktiv tätigen Altersgenossen gerne die Empfehlung weiter sich dieser wertvollen Aufgabe zu stellen. Es lohnt sich!

 

 

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