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Lehre im Fokus: Lehre oder doch lieber Fachschule?

© 3D Renderings: www.corporate-interaction.com

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Wir haben auf UWEB bereits einige Artikel zum Thema Lehre, Lehrlinge und Lehrmeister online gestellt. Die Buchhändlerin Ulla Harms beschäftigt immer wieder und gerne Lehrlinge in ihrer Buchhandlung. Sie kritisiert, dass der Lehrberuf so schmählich behandelt wird und wie sie es nennt, nur als Plan B gesehen wird. Sie meint damit, dass der Lehrberuf nicht als Option gesehen werde, mit einer fundierten Ausbildung ins Berufsleben einzusteigen. Der Lehrberuf werde nur als letzter Ausweg ergriffen, um nicht ganz zu scheitern und ohne Ausbildung dazustehen.

 

Die Lehrherren sollen sich mehr anstrengen.

Der Friseur Harald Humer plädiert vor allem an die Lehrherren. Sie sollten erstens wieder mehr Lehrlinge ausbilden und zweitens das auch umfassend und fundiert. In vielen Betrieben wären seiner Meinung nach die Lehrlinge billige Arbeitskräfte, die nur genau auf diesen einen Betrieb hin ausgebildet werden. Damit würden ihnen nicht das den Beruf umfassende Wissen und Handwerk vermittelt.

 

Besser Schule als eine Lehre?

Andreas Felzmann, Tischler und Designer in Wien, empfiehlt jeden, der halbwegs gut lernt, eher in eine Fachschule zu gehen, als eine Lehre zu wählen. Ein normaler Tischlereibetrieb könne nur einen bestimmten Bereich abdecken. So bleiben Bereiche, die der jeweilige Lehrbetrieb nicht abdeckt, auf der Strecke. Eine umfassende Ausbildung könne man nur in den Fachschulen bekommen, die mit modernsten Maschinen und gut geschultem Personal arbeiten. Zudem seien die Arbeiter des Betriebes pädagogisch nicht geschult. Daher könne es passieren, dass dem Lehrling das Handwerk nicht gezielt und programmatisch näher gebracht wird. Oft wird der Lehrling im Betrieb mehr mitgeschleift als gut ausgebildet. Außerdem ließe das Niveau in den Berufsschulen eher zu wünschen übrig, so Felzmann.

 

Das eigene Geld verdienen oder abhängig sein

Der große Vorteil einer Lehre besteht halt darin, dass man sein eigenes Geld verdient. Und man sich schon früh in einer realen Situation, die des Unternehmens, zurechtfinden lernt. Das soll nicht unterschätzt werden. Es gibt viele offizielle und informelle Regeln, die man beherrschen sollte. Die Schule ist da immer nur eine Art Laborsituation und so manch einer ist zwar bestens ausgebildet, tut sich jedoch schwer in einem sozialen Raum, in einer Firma mit bestehenden Hierarchien, mit Anweisungen, mit Kunden etc. zurechtzukommen.

 

Hier einige nützliche links zum Thema Lehrlinge und Fachschulen in Österreich

http://www.ausbildungskompass.at/ausbildung4050_1

http://lehrberuf.info/

https://www.wko.at/Content.Node/Service/Bildung-und-Lehre/Lehre/Lehrlingsausbildung-in-Oesterreich/Lehrlingsausbildung-in—Themenstartseite.html

http://www.ausbilder.at/lehre-im-ueberblick/lehrlingsausboesterreich

 

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