Site icon unternehmerweb

GWÖ Teil 4: ethisches Beschaffungsmanagement – Gelebte Beispiele

© 3D-Rendering: www.corporate-interaction.com

© 3D-Rendering: www.corporate-interaction.com

Im letzten Artikel haben wir uns die Hintergründe zum ersten Bereich („Indikator“) der Matrix, dem „ethische Beschaffungsmanagement“ (= A1) angesehen. Hier zeigen wir auf, was man mit einem „gelebten“ ethischen Beschaffungsmanagement fürs eigene Unternehmen erreichen kann.

Auswirkungen durch ethisches Beschaffungsmanagement

Positive Auswirkungen gibt es auf vielen Ebenen:

Reduktion des Zeit- und Ressourcenverbrauchs

Einerseits kommt es alleine schon durch die Beschäftigung mit der Gemeinwohlmatrix zu einem generellen Bewusstseinswandel. Vieles, was heute noch gemacht wird, ist nach Erstellung der ersten Gemeinwohlbilanz nicht mehr denkbar. Andererseits kommt es aber ganz praxisorientiert auch zur Reduktion des Zeit- und Ressourcenverbrauchs, weil es bspw. klarere Kriterien für die Auswahl von Lieferanten gibt und in der Regel langfristige Partnerschaften eingegangen werden. Es fallen dadurch die permanenten Preisvergleiche und -verhandlungen weg. Der Fokus liegt nicht weiter auf Preisdruck/-kampf, sondern wieder auf der Qualität der Kunden-Lieferantenbeziehung.
Darüber hinaus startet man beim Erstellen der Gemeinwohlbilanz einen Bereinigungs- und Optimierungsprozess: Was ist wirklich wichtig? Wie viel ist wirklich wichtig? Welche Qualität ist uns wirklich wichtig (nicht, welcher Tiefstpreis!)?

Sicherheit, sinnvoll zu wirtschaften

Betriebe der Gemeinwohlökonomie haben sich der Transparenz verpflichtet, dh, es ist klar nachvollziehbar und in der Gemeinwohlbilanz entsprechend dokumentiert, dass ökologisch und sozial einwandfrei gearbeitet wird. Dazu muss man selber keinen großen Rechercheaufwand mehr betreiben, wenn man Wert auf einen gemeinwohlorientierten Partner als Lieferant legt, sondern einfach den Gemeinwohlbericht des (potenziellen) Lieferanten durchlesen.

Festigung der Lieferanten-Beziehungen

Durch das tiefgründige Hinterfragen bei den Lieferanten, entsteht ein Dialog, der gegenseitig erhellend und informativ wirkt. Damit vertieft/verstärkt sich das gegenseitige Wissen und Verständnis und damit auch die Kunden-Lieferanten-Partnerschaft.

Resumee:

Insgesamt ist die Erstellung einer Gemeinwohlbilanz ein strukturierter Organisationsentwicklungsprozess, der eine erfrischende Klarheit schafft und den zukünftigen Unternehmenserfolg nachhaltig absichert.

… in den nächsten Artikeln beschreiben wir nun die nächsten Indikator, das ethische Finanzmanagement, mit den Details und Hintergründen dazu.

 

Weitere Artikel zum Thema Gemeinwohlökonomie:

Gemeinwohlökonomie Teil 5 – ethisches Finanzmanagement – Hintergründe, Ziele

Gemeinwohlökonomie Teil 3: ethisches Beschaffungsmanagement – Hintergründe und Ziele

Gemeinwohlökonomie Teil 2: Mit der Gemeinwohlmatrix zur Gemeinwohlbilanz

Gemeinwohlökonomie Teil 1: Ein nachhaltiges Wirtschaftsmodell der Zukunft“

Exit mobile version