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SEO Alarm: Google Panda 4.0 greift auf breiter Front den Content Farming Complex an!

Untertitel: Google straft ab jetzt schlechte Inhalte besonders hart!

© Visual: www.corporate-interaction.com

Falls Sie nicht wissen, worum es geht, kein Problem. Sie sind in guter Gesellschaft, denn das friedliche Österreich steckt noch mitten in der Suche nach Antworten die vorher kommen, wie zum Beispiel: Was ist Content Marketing? Denn Content Farming ist hierzulande im Gegensatz zu Deutschland (noch) keine Plage. Nun aber mal langsam und alles der Reihe nach.

Content Marketing – America goes ahead

Vor rund zwei Jahren ist das „Phänomen“ Content Marketing ganz offensichtlich nach Europa herübergeschwappt. Führende Marketingexperten sind sich einig, dass sich niemand mehr der Bugwelle des Content Marketings entziehen kann, der mittelfristig in der (Online) Welt im Geschäft bleiben will.

Content Marketing bedeutet nicht mehr aber auch nicht weniger, dass über Inhalte (= engl. Content) auf Websites Produkte und Dienstleistungen beworben und letztlich verkauft werden sollen. Dabei geht es nicht wie bisher um eine reine Produktpräsentation. Die Waren werden nun unterschwellig von hinten herum beworben. Es stehen damit vordergründig andere Inhalte im Mittelpunkt des Interesses der Website.

Content Marketing ist ja nicht neu

Waren es bisher die klassischen und PR-lastigen redaktionellen Beiträge, so wird heute deutlich subtiler geworben. Ein Outdoor Hersteller zum Beispiel wirbt nicht mehr mit seinem Online Katalog, sondern betreibt eine Plattform für Wanderer und Hiker mit Tourenvorschlägen, Tipps & Tricks, vielen Kommentaren und Testimonials von Wandern und wunderbaren Fotostrecke auf denen dann manchmal die Produkte des Herstellers (ganz zufällig) zu sehen sind. Die Marke spielt scheinbar eine untergeordnete Rolle, schwingt aber immer irgendwie ganz unaufdringlich mit und vermittelt damit sehr vertrauenswürdig ihren Wert.

Google ist gezwungen das beste Suchergebnisse liefern

Szenenwechsel: Google hat bisher schon sehr viel Wert darauf gelegt, dass die Suchergebnisse den Erwartungen der BenutzerInnen entsprechen. „Wer suchet der findet“ – so steht es geschrieben und das schnelle Finden war von Anfang an die Stärke von Google und zeichnet die Suchmaschine auch bis heute noch aus. Dabei hat Google schon früh unlauteren Websiteoptimierern den Kampf angesagt. Es hat über die Jahre immer mehr gegen die hinterlistigen Trickser und Manipulatoren der Suchergebnisse unternommen, die nur ein gutes Ranking haben wollten, um möglichst viele User auf der Website zu locken, ohne die Suchenden mit tatsächlich relevanten Inhalten zufrieden zu stellen.

Den Tricksereien einen Riegel vorzuschieben ist eine der ganz überlebenswichtigen Strategien für Google. Waren es zuerst die sogenannten Linkfarmen, die noch mit relativ einfachen Mitteln, sprich nachvollziehbaren Algorithmen auszumerzen waren, so griffen die schlauen Google-Gegner zu immer ausgefeilteren Methoden und der dafür erfundene Marketingbegriff SEO (Search Engine Optimization – Suchmaschinenoptimierung) wurde zu einem lukrativen Geschäftszweig für viele Online- und Webagenturen. Aber letztlich ging es darum möglichst viele Suchende auf die Seite zu bringen – koste es was wolle – schließlich findet sich immer eine Dummer, der kauft. Der Inhalt für das Suchergebnis war dabei nicht das Wichtigste. Das läuft dem Geschäftsmodell von Google jedoch klar zuwider.

Die Ära des bösen Content Farming hat schon begonnen

Content Farming ist ein Geschäftsmodell um möglichst viele Benutzer auf eine Seite zu locken und sie mit möglichst viel bezahlter Werbung zu bombardieren. Dazu gibt es viele Beispiele und einige Agenturen, die sich auf dieses Thema spezialisiert haben. Das hat bisher ganz gut funktioniert, zumindest für die Plattformbetreiber. Es geht aber immer um eines: Möglichst viele Menschen (weiteres Stichwort: User generated Content) erzeugen möglichst billig, möglichst viele und möglichst SEO optimierte Inhalte zu einem Themenkomplex und zeigen damit Google: Schau, hier da ist für deine Suchenden sehr viel relevanter Content.

Da Suchmaschinen unheimlich gut Websites, Wörter und Links erkennen, zählen und statistisch bewerten können, aber dabei einfach gestrickt sind, wenn es um die Semantik, also die Bedeutung der Inhalte geht, war es bisher nur eine Frage der Zeit, bis die SEO Strategen wieder eine Methode gefunden haben das dumme Google zu überlisten.

Suchmaschinen sind praktisch blind

Exkurs: Ein wichtiges Thema wird bei allen Suchmaschinen und SEO Anbietern fast komplett ausgeklammert. Suchmaschinen sind praktisch blind sind, der Mensch jedoch ein visuell ausgerichtetes Wesen. Blind nicht unbedingt auf der Ebene der Gesichts- oder Gegenstandserkennung (die NSA lässt grüßen) und der Bild-Metainformationen, aber auf der ganz wichtigen Ebene der Deutung und Bewertung der Inhalte. Die Bildbedeutung kann praktisch nicht oder nur über Umwege erkannt und bewertet werden. Hier könnte also die nächste Spielweise des SEO entstehen oder ein neues Betätigungsfeld für geniale Programmierer.

Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte

Nichtsdestotrotz besteht kein Grund sich nicht um das absolut wichtige Thema Bild im Online Marketing zu kümmern. Der eigentliche Adressat ist der Mensch und damit Ziel der Marketingaktivitäten und nicht Google. Ich persönlich finde eine evolutionäre Content-Marketing-Strategie deutlich produktiver als eine gewagte teure SEO Strategie, die bei der nächsten Änderung des Algorithmus unter dem Codenamen Panda oder Penguin unter die Räder kommt. Das Schöne dabei ist, das Google fieberhaft daran arbeitet den besten und relevantesten Content zu finden und möglichst richtig einzuordnen. Unterstützen wir also Google mit möglichst guten und damit relevanten Inhalten.

Google die Gute macht Voodoo?

War es bisher also recht einfach solche Content Farmen zu bauen, so soll sich das nun radikal ändern. Amit Singhal und Matt Cutts, die Qualitätswächter der Suchergebnisse bei Google sprechen in einem Interview für die „Online Prawda“ – Wired Magazin – von einem sehr komplexen Entwicklerprozess. Die Befragung der Entwickler führte zu einem Algorithmus, der mit Google Chrome (=Google Browser) Einstellungen der User abgeglichen wurde und eine Übereinstimmung von 84% aufweist.

Das klingt für mich bei genauerem Hinsehen aber mehr nach Voodoo als nach Computerscience. Nun denn, Google hat ein Ziel – relevantere Suchergebnisse zu liefern – das für Google- User eigentlich nur Vorteile bringen kann. „Schaun mar mal, dann seh’n mar scho“ – um es mit den Worten von Kaiser Franz zu sagen.

Einstweilen können wir uns hier in Österreich noch mit der Suche nach den „richtigen“ Content-Marketing-Lösungen und den dazugehörigen Strategien beschäftigen. 😉

 

Weiterführende Links:

Wired – Interview mit Amit Singhal und Matt Cutts »

Sharing: Die Währung des Social Media Zeitalters »

Google die Allmächtige »

Everything will be a computer and everyone will be a designer »

 

 

 

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