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Mehr Fragen und Nachfragen und damit mehr begreifen

© Bild: Anemone123 auf Pixabay

Angeregt durch die Sendung Punkt Eins vom 21.11.2022 mit dem Thema: „Kleben, Schütten, Besetzen – Protest gegen die Klimakatastrophe: was ist legitim – und was notwendig?“ schreibe ich diesen Kommentar, um für uns Unternehmer und Unternehmerinnen Einsichten zu generieren.

Bezugnahme auf eine Anruferin

Dieser Kommentar hat nicht die Legitimation oder das Ablehnen solcher Proteste zum Gegenstand. Sondern es hat mich im Speziellen eine Anruferin und die Frage des Moderators, Philipp Blom, zu diesem Artikel gebracht. Die Anruferin meinte, dass solcherart Besetzungen und das Kleben an Kunstwerke so jemanden wie ihren Vater mehr von dem Thema abbringen würde, als ihn, als Landwirt, mit ins Boot zu holen. Auf die Frage von Philpp Blom, welche Art von Aktivismus ihren Vater zum Umdenken bringen würde, antwortete die Anruferin, dass er es als Einschränkung erleben würde. Er hätte damit das Gefühl, dass er dadurch vieles nicht mehr machen dürfe. Es müssten Maßnahmen gesetzt werden, die ihrem Vater etwas bringen würden. So in etwa war die Antwort besagter Anruferin. Wir sprechen mit den unterschiedlichsten Bevölkerungsgruppen, auch mit Leuten aus der Wirtschaft und der Landwirtschaftskammer, war eine der darauf erfolgten Reaktionen. Und genau hier setze ich an.

Fragen und Zuhören

Michael Spiekernann, einer der beiden geladenen Gäste, stellte Rede und Antwort. Und in dieser Antwort meinte er vermutlich, dass immer wieder nachgefragt werde, womit und wie man denn jene Bevölkerungsgruppen so erreichen könne, dass diese aufhorchen und umdenken, wenn es um das Thema Proteste gegen den Klimawandel und für mehr Aktivität zur deren Bekämpfung gehe. Vielleicht aber wird hier oft viel erzählt und plädiert und weniger nachgefragt. Nachfragen, um heraushören zu können, was denn genau dem Gehör verschaffen könnte.

Genauer Fragen, einordnen und weiterfragen

Man stellt es allerorts fest, dass viel zu wenig nachgefragt und zugehört wird. Es ist zwar einerseits für uns Menschen überlebenswichtig, dass wir in bestimmten Situationen schnell reagieren müssen. Und da braucht es ein sogenanntes Vorurteil des Gegenübers. Das muss jedoch nicht zwingend in allen Situationen so sein. Wer nachhaltige Lösungen möchte, der sollte sich die Zeit nehmen, genau und immer wieder nachzufragen, das Gehörte einzuordnen und in die nächste Runde der Nachfrage einzusteigen. Das muss man trainieren und wirklich wollen. Und dann kommt gleich wieder zum Thema der Kooperation. Wir sitzen letztlich alle in einem Boot. Gerade wenn es um den Schutz unserer Umwelt und den zur Verfügung stehenden Ressourcen geht.

Unternehmen wir etwas und fragen gezielter

Fragen ist nicht gleich fragen. Wenn wir suggestiv fragen und dem Gegenüber wenig Spielraum lassen, dann wird nichts Brauchbares und Nachhaltiges dabei rauskommen. Wir sollten uns, gerade als Unternehmer und Unternehmerin genau überlegen, wen wir was fragen und wie wir mit den Antworten umgehen. Der Tonfall ist dabei ebenso wichtig, wie der Inhalt. Die Reaktion auf die Antwort hat große Bedeutung und der Verstehenswillen ebenso. Geben wir unserem Gegenüber das Gefühl ernst genommen zu werden, haben wir schon viel gewonnen. Je öfter wir das beherzigen, desto eher kommen wir an unser Ziel.

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