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Kommentar: Heterogenität der Ungeimpften – das muss berücksichtigt werden!

© Bild: Pixabay

Kaum jemand verweist explizit in der öffentlichen Diskussion darauf, dass es nicht eine bestimmte Menge an Impfgegner:innen gibt. Denn die Beweggründe könnten unterschiedlicher nicht sein.

Wenn man mehr Impfquote erreichen will, muss man die Zielgruppen kennen

Jedem gewissenhaften Unternehmer und jeder gewissenhaften Unternehmerin ist klar, dass es nicht DIE Kunden gibt. Es gibt unterschiedliche Gruppen mit unterschiedlichen Bedürfnissen, Vorstellungen, Lebenssituationen und Wünschen. Und daher sollte zunächst erhoben werden, wen man denn genau womit ansprechen möchte.

Das Fragen stellen kommt zuerst und dann die Diagnose

Alle die im Marketing zu tun haben, Soziolog:innen und letztlich Unternehmer:innen sollten wissen, dass professionelle Fragenstellungen und die gewissenhafte Auswertung der Antworten darauf einen großen Schritt in Richtung Zielgruppenerfassung leistet. So müsste man meiner Meinung nach von Seiten der Regierung und der Verantwortlichen daran gehen, zunächst herauszufinden, wer die Menschen sind, die man ins „Impfboot“ holen kann.

Alle in einen Topf

Wir tun nicht nur jenen unrecht, denen wir eine bestimmte Zuschreibung überstulpen. Die Verantwortlichen erzeugen damit Gegenwehr, Druck und bauen schlechte Stimmung auf. Hat sich jemand wirklich schon darüber Gedanken gemacht, wieviele Gruppen von Ungeimpften und wieviele Motive es gibt, sich nicht impfen zu lassen?

Mögliche Motive von Ungeimpften

Das, was ich immer wieder heraushöre sind Motive, wie Angst vor Spritzen generell und Skepsis gegen die Schulmedizin. Es gibt jene, die in sehr schwierigen oder intensiven Lebensphasen stecken, dass sie gesellschaftliche Appelle nicht erreichen. Dann gibt es Menschen, die sich ihre Meinung gerne über Vorbilder und Redelsführer:innen im eigenen Umfeld bilden und sich dabei nicht von anderen und von außen beirren lassen. Es gibt Menschen, die seit längerem das Gefühl haben, am Rande der Gesellschaft zu stehen. Und das kann viele Gründe haben. Für diese Gruppe ergibt sich damit erstmals eine Möglichkeit, gegen etwas mit Erfolg zu protestieren. Es gibt Personen, die abwarten wollen und noch mehr über die Impfung erfahren möchten. Einige denken, sie würden gut aufpassen, wären fit und gesund und würden nicht vor Corona in die Knie gehen. Es gibt viele, wo eine Impfung aus verschiedenen Gründen nicht durchgeführt werden kann. Und es gibt solche, die tatsächlich einst einen Impfschaden und negative Auswirkungen aufgrund einer Impfung erfuhren. Und jene, die sagen, all das, was die Regierung sagt, ist Panikmache und nicht so schlimm. Im Moment fallen mir sonst keine Argumente mehr ein, ich bin jedoch sicher, dass es noch welche gibt.

Ein Brief an Alle!

Wenn wir uns nun vor Augen führen, dass beispielsweise die oben genannten Gruppen einen Brief von der Regierung erhalten, versehen mit einem konkreten Impfdatum oder nur einer Aufforderung, der wird vielleicht denken, das bringt so gut wie gar nichts.

Nüchternd betrachtet

Das, was ich hier schreibe, sind meine Gedanken, die mir immer wieder kommen, wenn ich über die Problematik von Corona im Zusammenhang mit dem Impfthema höre und lese. Ich wollte einmal als Soziologin und Unternehmerin diese Problematik betrachten und nüchtern überlegen, wie man jenen Menschen auf respektvolle und wertfreie Art begegnet, die sich eben nicht impfen lassen möchten und können. Und wie man vielleicht erfolgreicher mehr Menschen dazu animiert, sich impfen zu lassen.

 

 

 

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