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WKW Kreativfrühstück zur Selbstorganisation

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© 3D-Rendering: www.corporate-interaction.com

Am 1. März 2018 war ich eine unter den etwa zwanzig EPUs der Fachgruppe Werbe- und Marktkommunikation der Wirtschaftskammer Wien, die am Kreativfrühstück zum Thema Selbstorganisation im Cafe Edison im 8. Bezirk in Wien teilnahmen. Wir lauschten aufmerksam und bekamen viele Ideen zum Thema. Und nicht nur das – es gab zusätzliche zahlreiche Tipps und lustige Anekdoten. Alexandra Fiedler-Lehmann moderierte dieses Vernetzungstreffen und ließ Daniela Reiter, eine Arbeitspsychologin, über die Selbstorganisation referieren.

Rituale helfen Übergänge zu schaffen

Ein Unternehmer meldete sich zu Wort, er hätte das Problem, nie das Gefühl zu haben, dass etwas fertig sei. Natürlich müsse er sich an Abgabetermine und Vereinbarungen halten, so der Unternehmer. Geht ein Job über mehrere Wochen, dann würde er sich wünschen, am Abend mit einem guten Gefühl sagen zu können, heute ist Schluss, ich bin für heute mit meiner Arbeit fertig. Das gelingt so aber nicht. Er sucht daher nach einer Lösung für dieses Problem. Vielleicht ist eine davon, ein kleines Ritual einzuführen. Rituale dienen dazu etwas sichtbar zu machen. Ein Zeichen zu setzen. In diesem Sinne könnte er sich das Zeichen setzen – so jetzt ist es für heute vollbracht.

Drei Tipps zur Selbstorganisation

Es gibt zahlreiche Tricks und Möglichkeiten sich den Businessalltag als EPU zu erleichtern und so zu strukturieren, dass man letztlich gut damit leben kann. In den folgenden Absätzen werden drei Tipps herausgegriffen.

Zeit für sich und den Eintrag im Kalender

Sich Zeit für sich nehmen, diese planen und in den Kalender eintragen, das ist der erste Tipp. Manche Unternehmer und Unternehmerinnen vergessen bei alldem Business ganz auf sich selber. Wenn nach dem Motto Zeit ist Geld gearbeitet wird, kann es passieren, dass man sich keine freie Zeit mehr gönnt. Daher rät Daniela Reiter, sich aktiv und bewusst Termine für sich in den Kalender einzutragen und diese auch ernst zu nehmen. Damit die Lebensbalance wieder hergestellt ist.

Alles von der Seele schreiben

Wenn geht jeden Tag eine bis zwei Seiten oder 10 Minuten lang drauflos schreiben, so der zweite Tipp an diesem Morgen. Es geht darum, dass man vieles, was einem beschäftigt und im Kopf herumschwirrt auf Papier bringt. Je öfter man das macht, desto lockerer läuft es. Wichtig dabei ist, wirklich darauf los zu schreiben. Nicht nachdenken und dann strukturiert etwas von sich geben. Hinsetzen und genau das schreiben was einem gerade im Kopf herumgeht. Ob man das handschriftlich macht oder auf dem Computer schreibt ist nebensächlich. Es soll ohne Pause und nachdenken geschehen. Fällt einem nichts ein, schreibt man eben, es fällt mir nichts ein.

Mit einiger Übung und Zeit kann man dazu übergehen, dass Ganze zu lesen und daraufhin wieder in einem durch aufschreiben, was einem jetzt gerade dazu einfällt. Das hilft, bewusster und strukturierter zu werden und lagert aus, was nicht dauernd im Kopf sein muss.

Nicht immer erreichbar sein müssen – oder doch?

Beim dritten Tipp geht es um die Erreichbarkeit. Auch als EPU sollte man nicht ständig erreichbar sein müssen. Daher ist es ratsam den Kunden klar zu machen, dass es bestimmte Zeiten gibt, an denen man nicht über Telefon erreichbar sein wird. Zu diesem Tipp gab es kontroverse Meinungen. Einer der Anwesenden meinte, dass man es sich heutzutage nicht mehr erlauben könne, länger als einen Tag nicht erreichbar zu sein. Das gefiel manchen, aber andere fordern sehr wohl ihre Freizeit am Abend und Wochenende ein.

Gut durchdacht – mehr gute Laune und Urlaub

Ein Teilnehmer erzählte, dass er sieben Jahre lang keinen Urlaub gemacht hätte. Das wollte er ändern, ohne jedoch große finanzielle Einbußen in Kauf nehmen zu müssen. Was tat er? Zunächst überlegte er, was er einsparen könnte. Der größte Posten war das Auto. Er errechnete sich den Betrag von € 1000,- pro Monat, die ihm ohne Auto bleiben würden. Ohne Auto konnte er zwar ein paar Kunden nicht mehr weiter betreuen, da sich das aus verkehrstechnischen Gründen nicht mehr rechnete. Aber unter dem Strich eine kluge Entscheidung. Seinen Urlaub plant er jetzt in den Haupturlaubszeiten, denn da wären sowieso die meisten Kunden nicht da oder schwer erreichbar, so der Unternehmer. Jetzt könne er sich sogar vier Mal im Jahr mindestens eine Woche Auszeit leisten und das würde ihm enorm viel an Energie bringen.

 

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