Site icon unternehmerweb

Urska Starc Peceny, chief butterfly: … habe erlebt und gelernt, dass alles möglich ist!

Urska big 2WEb

© Bild:

Urska Starc Peceny
Peceny.net
Demuthgasse 44
1160 Wien, Österreich

Warum wurden Sie Unternehmer?

Mein Vater war Unternehmer mit einem Design und Marketing Studio als es damals in Jugoslawien eigentlich noch „verboten“ war privat Unternehmer zu sein. Er bzw. wir haben dann ein Familienunternehmen gegründet, das erste Familienunternehmen im Land. Ich habe auch die Gründung Sloweniens, eines neuen Landes erlebt und gelernt, dass alles möglich ist – das sogar so etwas wie ein Land auferstehen kann oder auch fallen. Ich habe das also in den Genen und bin in dieser Umgebung aufgewachsen … die Frage ob hat sich eigentlich nie gestellt, sondern eher nur wie und wo.

Beschreiben Sie bitte das Geschäftsmodell Ihres Unternehmens

Ich bin schon mehr als 10 Jahre in Österreich selbständig als Strategie und Kommunikationsexpertin mit der Mission das Neue zu unterstützen tätig und habe in der Zeit mehrere Geschichten mitgegründet. Da bis jetzt diese in anderen Ländern, in Europa und im Nahen Osten, stattgefunden haben, habe ich absichtlich selber keine eigenen angestellten Mitarbeiter hier gehabt. Derzeit ist es so, dass die Kinder in der Schule sind und nicht mehr flexibel herumreisen und mein Mann ganz glücklich ist, dass ich endlich auch in Österreich was mache. Zurzeit bin ich da bei zwei Baby-Start-ups aktiv. Beide sind sehr innovativ.
The Good List TheGoodlist.eu greift das in Österreich leider noch nicht ganz verbreitete Gebiet von social enterpreneurship und die Verbindung von „for profit“ und „non-profit“ auf einer neuen Ebene auf. Ziel ist es eine digitale Liste von Gemeinnützigen Organisationen in Europa zu erstellen und die Daten als Service für die vielen neuen Apps und Marketing Techniken anzubieten. So wie ähnliche Verzeichnisse in den Vereinigten Staaten, aber mit dem Fokus auf die Besonderheiten, die wir in Europa haben. Ich würde gerne z.B. Amazon Smile auch in Europa haben so das die Spenden an europäische gemeinnützige Organisationen die ICH auswähle, gehen.
Das zweite Baby ist auch etwas besonderes und mit keinem „klassischen“ Geschäftsmodell zu vergleichen. RealMakers RealMakers.org baut eine co-creation Platform auf, die als Geburtshilfe für das Neue (Ideen und Projekte) ist. Sie wird als Content, Event und Service Provider für das Neue dienen und je nach dem von Mitgliedschaften, Sponsoring und Angebot von Leistungen leben.

Beschreiben Sie bitte die Eckdaten Ihres Unternehmens (Anzahl MitarbeiterInnen, Standorte, Jahresumsatz, Jahr der Unternehmensgründung, Rechtsform etc.)

Bei mir ist etwas schwierig das zu beantworten, da ich nicht im klassischen Format aktiv bin.
Wenn ich mich auf die 2 Babies da in Österreich beschränke, haben beide das Problem, dass sie in keine Rechtsform hier in Österreich einfach passen. Ich höre mir an: „Österreich ist besonders schwierig für das was Sie wollen …“ und ich muss sagen, dass das schon eine große Herausforderung ist.

Seit wann betreiben Sie dieses Geschäft?

Ich beschäftige mich mit storytelling schon ziemlich lang. Zuerst als Chefredakteurin einer Schulzeitung mit welcher wir drei Jahre in Folge die Auszeichnung als beste Schulzeitung in Slowenien gewonnen haben. Mit 14 habe ich eine eigene wöchentliche Seite für Jugendliche in einer regionalen Zeitung geführt und mit 18 habe ich für die Tageszeitung mit der höchste Auflage in Slowenien über neue Medien und Technologien geschrieben.
Nach dem Doktorat habe ich Journalismus und viele tolle Presseempfänge nicht mehr so interessant gefunden und es ging dann mit der Gründung von unterschiedlichen Organisationsformen in Slowenien, Italien und den Vereinigten Emiraten los. Jetzt bin ich 36 und ich kann mich sehr gut erinnern, wie in der zweiten Klasse Volkschule mein erster Beitrag in der Schulzeitung veröffentlicht wurde. Es waren 5, maximal 10 Sätze wie ich mit meinem Regenschirm herumfliege. Aber ich war sehr stolz … und ich habe schon gewusst was ich machen werde, wenn ich groß werde.

Wer sind Ihre MitbewerberInnen? Was machen Sie anders als Ihre MitbewerberInnen?

Bei The GoodList gibt es nicht wirklich welche, weil leider keiner eine grenzübergreifende Lösung entwickelt hat, die das Spenden innerhalb der EU leicht macht. Es gibt einige Plattformen, die das Spenden innerhalb eine Landes unterstützen, aber das ist nur ein Teil von dem was The GoodList machen will. Und die sehe ich persönlich nicht als Konkurrenz, sondern eher als Partner, die helfen können die Liste schneller aufzubauen nachdem wir die rechtliche Form dafür „gebastelt“ haben …
RealMakers ist definitiv nicht die erste Platform, die Projekte und Ideen unterstützt. Das besondere bei der ist, dass, erstens, sie interdisziplinär ist und da Ideen von Technologie bis zur Kultur zusammen kommen und, zweitens, nicht nur finanzielle, sondern mehrere Arten von Unterstützung anbieten will. Als Beispiel, ich bin dazu gekommen, weil ich selber ein Projekt auf dem Event von RealMakers präsentiert habe, dass dann mit der Unterstützung von RealMakers zu The GoodList wurde. Das zweite Beispiel ist, dass ein Kulturprojekt finanzielle Unterstützung vom Europäischen Patentamt bekommt. Wo man dann fragt, Patente und Kultur, wie sind denn die zwei zusammen gekommen? Eben, bei RealMakers.

Wie schätzen Sie allgemein die Lage Ihrer Branche ein?

Die Kommunikationsbranche ist selber Schuld, wenn es ihr irgendwann nicht blendend gehen sollte. Kommunikation ist überall wichtig. Ohne Kommunikation geht ja gar nichts. Aber dann sieht man zwei aus der Kommunikationsbranche, sich einer als Marketing und der andere als PR Experte definiert und sich anschauen, wie, als wäre einer Arzt und der andere Anwalt. Kommunikation ist alles, nennen wir es wie wir wollen, wir sollen uns lieber auf das Wesentliche konzentrieren – den Content!
Ich bin so glücklich zu sehen, dass Content endlich die Rolle bekommt, die ihm gebührt und ich will natürlich bei diesem Durchbruch dabei sein. Ich gehöre eigentlich zur Content Branche, die ist zwar erst richtig beim Entstehen, aber mit meinem Herzen bin ich schon lange dort. Inzwischen sprechen wir halt noch von Kommunikation, manche unterscheiden sogar noch zwischen Marketing, PR, online …

Betreiben Sie noch andere Unternehmen?

Wie schon erwähnt … aber ich glaube, dass das heutzutage ziemlich normal ist und noch normaler wird. www.realmakers.org

Würden Sie (nochmals) gründen was würden Sie anders machen?

Ich gründe gerade wieder neu, wie schon gesagt. Es ist immer eine neue Erfahrung, wenn neue Personen involviert sind. Das Team ist bzw. schafft die Seele eines Projektes, Unternehmens oder Marke. Das Team macht das Baby aus. Ich habe gelernt, dass das Wichtigste die Zusammenstellung des Teams ist und da gibt es immer wieder ganz spannende Erfahrungen … Ich habe gerade von einem guten Freund gehört: „Nie wieder mit einem Freund gründen!“. Ich habe das noch nie gemacht, also kann ich nichts sagen. Meine Erfahrung ist eher, dass durch das Mitgründen Freundschaften entstanden sind.

Welche Rollen spielen Nachhaltigkeit und erneuerbare Energie in ihrem Businessmodell?

Ich bin Mutter dreier Kinder also ist für mich Nachhaltigkeit keine Frage von ob.
Ziel von The GoodList ist die Schritte zu begleiten die dazu führen, dass „profits“ und „non-profits“ zusammen verschmelzen. Ohne Frage, ob ein Unternehmen gut sein will oder nicht. 91% der Konsumenten bevorzugen Marken die mit einem guten Zweck verbunden sind und 46% davon sind bereit sogar mehr dafür zu bezahlen (mehr TheGoodlist.eu). Also wenn eine Marke überleben will…
Ich nehme kurz aus der Content Strategie von RealMakers die gerade im Entstehen ist: “To help emerge content and be part of the RealMakers birth assistance for the New … good also for the eighth generation after us.”

Gibt es noch etwas dass Sie über sich und Ihr Unternehmen berichten möchten?

Ich kann über meine Arbeit stundenlang reden. Es ist alles so spannend! Alle, bei denen ich durch meine Erzählungen das Interesse geweckt habe und die sich austauschen wollen, sind herzlich eingeladen sich einfach per Mail zu melden. Co-creation ist angesagt!

Beschreiben Sie sich als Person bitte mit sieben Eigenschaftswörtern

Contentfreudig
lösungsorientiert
überlegt und gleichzeitig impulsiv
multikulturell
kreativ und wie Susan Cain in Quiet so schön definiert – introvertiert. Mein Mann würde da sehr zustimmen. Unbedingt das Buch lesen! Wir werden bald in Content Strategien auch diese Ebene von unseren Zielgruppen betrachten … aber das Thema lassen wir für das nächste Mal.
Exit mobile version