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David Reali, Weinhandel und Gastronomie: … unsere Stärke ist die persönliche Beziehung zu den KundInnen.

David Hanri

© Bild: Maria Nasswetter

David Reali, Weinhändler
David Reali und Hanri Aghakhani OG, tredici gradi; Weinhandel und Gastronomie
Kaiserstraße 81
1070 Wien, Österreich

Warum wurden Sie Unternehmer?

Ich habe viele Interessen. Vor vier Jahren kam ich aus Lausanne in der Schweiz nach Wien. Dort hatte ich mein Masterstudium begonnen, nachdem ich meinen Bachelor in Forensik in Nordengland abschloss. Ich konnte mir jedoch nicht vorstellen, dass ich mich mit den Verbrechen und Grausamkeiten in dieser Welt in Zukunft beschäftigen sollte. Ich hatte schon im elterlichen Weingut als Jugendlicher mitgeholfen. Am meisten interessierte mich das Kochen. Und ich arbeite gerne mit Leuten. Meine größte Leidenschaft ist zudem die Fotografie. So kam ich nach Wien. Da fotografierte ich für eine Zeitung als Konsulent und layoutierte auch.
Meinen heutigen Partner Hanri habe ich vor 3 Jahren kennengelernt. Da die Option immer da war, dass ich die Weine des Weingutes Gabbiano in der Toscana in Wien und Österreich verkaufe. Im Juni 2013 eröffneten wir das Geschäft Tredici Gradi in der Kaiserstraße.

Beschreiben Sie bitte das Geschäftsmodell Ihres Unternehmens

Ich kümmere mich um die Technik und die Logistik. Mein Partner Hanri ist gelernter Koch und hat die nötige Gastroerfahrung. Also teilen wir uns diese Expertisen auf. Wir sind beiden für alles gleich verantwortlich. Derzeit führen 15 Restaurants in Österreich unsere Weine. Wir wollen hier auch unsere eigene Logistikfirma aufbauen. Ich glaube an das Produkt Wein, ich bin damit aufgewachsen. Ich kann gut schlafen, weil ich mich mit dem was ich tue identifizieren kann. Es ist ein angenehmer Job.
Das Geschäftsmodell ist das sich unser Weingut selbst vermarktet. Das hat den Vorteil, dass das für die Gastro noch günstiger ist. Wir bieten überdies für die Restaurants eine Unterstützung für den Verkauf an. Dazu veranstalten wir mehrere Verkostungen mit deren MitarbeiterInnen. Nach der ersten Bestellung mache ich eine zweite Verkostung und erzähle über unseren Wein, wie er präsentiert werden kann und produziert wurde. Wir produzieren 1,8 Millionen Flaschen.Unsere Alleinstellungsmerkmale sind: Das Wissen über unseren Wein adäquat weiterzugeben und ein qualitativ hochwertiges Produkt preisgünstig anzubieten. Ziel ist vorallem unsere Marke bekannt zu machen.

Beschreiben Sie bitte die Eckdaten Ihres Unternehmens (Anzahl MitarbeiterInnen, Standorte, Jahresumsatz, Jahr der Unternehmensgründung, Rechtsform etc.)

Wir sind eine OG – Offene Gesellschaft; jeder der Gesellschafter hält 50%. Wir haben drei MitarbeiterInnen und wir suchen gerade neue Leute. Ab Herbst wird es voraussichtlich einen weiteren Standort geben.

Wer sind Ihre MitbewerberInnen? Was machen Sie anders als Ihre MitbewerberInnen?

Ich kenne nur die großen. Wein & Co, Schlumberger, Wein und Partner. De Grillo, Marchantile. Unser Chianti Classico hat allerdings das beste Preis-Leistungs-Verhältnis.

Wie schätzen Sie allgemein die Lage Ihrer Branche ein?

Es ist ein sehr komplizierter Markt. Vorallem mit italienischen Weinen. Das Gebiet des Chianti Classico ist nicht sehr groß aber es gibt etwa 600 Hersteller bei einer Fläche von etwa 7000 ha. Jedes Restaurant, dass auf sich hält hat einen guten Chianti Classico. Und die großen Weingüter haben sich vor Jahrzehnten in Wien vermarktet. Durch die Krise ist es allgemein ein bisschen schwierig. Unsere Stärke sind die persönliche Beziehungen, die wir mit den KundInnen aufbauen. Daher sind wir gut in diesen Markt hineingekommen.

Betreiben Sie noch andere Unternehmen?

Mein Plan ist auch mit Kaffee zu handeln. Wir wollen die rohen Bohnen rösten und verpacken.
Überdies werde ich mit meinem Bruder aquaponic farming zu betreiben. Das ist ein Zukunftsprojekt, das man sicher in den Städten brauchen wird.

Würden Sie (nochmals) gründen was würden Sie anders machen?

Ich würde mich mehr auf die Distribution fokussieren. Zuerst schauen, dass wir eine gute Basis schaffen. Das schwierigste ist es Kunden aufzubauen und zu binden.

Welche Rollen spielen Nachhaltigkeit und erneuerbare Energie in ihrem Businessmodell?

Im Weingut sind die Weinberge in unmittelbarer Nähe – also da entfallen die Transportwege; wie arbeiten so biodynamisch wie möglich. Wir haben ein sehr gutes Klima und normalerweise keine Probleme mit Schädlingen und Unwetter. Und wir kaufen so gut wie keine fremden Trauben zu.

Welches Mobilitätskonzept haben Sie und Ihre MitarbeiterInnen?

Die MitarbeiterInnen kommen wie sie können. Ich bin mit den öffentlichen Verkehrsmittel unterwegs. Auch wenn ich Wein liefere mache ich das öffentlich mit einer Rodel. Wir planen weiters die mit dem Radtransport zu machen. Und wir werden einen Ape-Roller kaufen.

Gibt es noch etwas dass Sie über sich und Ihr Unternehmen berichten möchten?

Ich habe in London gelernt, dass man für ein gutes Produkt viel zahlt. In Italien ist es aber so, das beste Qualität nicht übermäßig teuer sein muss. Das wollen wir auch in Wien bzw. Österreich machen.

Beschreiben Sie sich als Person bitte mit sieben Eigenschaftswörtern

anpassungsfähig
praktisch
rastlos
einfühlsam
froh
hungrig nach Neuem
offen
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