Site icon unternehmerweb

Roman Richter – Die Geschichte hinter Microloft

Roman Richter

Das Microloft

Roman Richter hat mit dem Microloft das weltweit erste und einzige mobile Haus aus Holz erfunden: es ist ein Holzriegelbau mit Niedrigenergiehausstandard, zusammenklappbar und mit nur einem LKW transportierbar, in wenigen Stunden bezugsfertig, leistbar und trotzdem ein vollwertiges Haus. Was nach Schlaraffenland klingt, kommt aus dem steirischen Murtal. Momentan gibt es 4 Modelle. Die mobilen Häuser eignen sich als fixe Bleibe, Zweitwohnsitze oder Ferienhäuser, auch als Büro oder für die Hotellerie sind sie ideal. Das ZweiRaumLoft und das EinRaumLoft (auf Wunsch mit Rotationskern) haben knapp 68m2 Wohnfläche. Das Minimilo verfügt über 45m2 und das Space (zusätzlicher Raum) startet bei 10m2. Produziert werden die Lofts bei einem österreichischen Unternehmen, bei Genböck in Haag.

Was waren die tollsten/ ermutigensten Erlebnisse, im Zuge der Microloft-Laufbahn?

Toll und ermutigend war ganz klar der Kauf eines Microlofts von Andreas Gabalier. Einen so bekannten Kunden nicht nur zu überzeugen sondern zu begeistern ist sehr ermutigend. Balsam sind auch die positiven Kundenfeedbacks, dass zeigt uns immer wieder, dass wir am Puls der Zeit sind und das beste Produkt haben!

Kundenzitat: „..der Loft mit den Fixpreisen und den Paketen zum Upgraden des Lofts (seh ich auch als Lebensstandardupgrade haha) das coolste was ich im Netz bisher gefunden habe.“

Du hast Microloft neben deinem Job gegründet. Wie hast du das neben der Berufstätigkeit geschafft?

Das ist eine gute Frage, da ich mir alles selbst finanziert habe, hab ich Arbeiten gehen müssen. Wie sich das ausgegangen ist, kann nicht mehr sagen. Ich war damals auf Montage in ganz Österreich unterwegs und habe Schrottpressen aufgebaut. Ja, das war sehr anstrengend.

Was denkst du als Kind der Generation Y von Work-Life-Balance?

Freizeit, Work-Life-Balance, was ist das? Die letzten fünf Jahre gab es für mich nur selten Freizeit. Natürlich ist das große Ziel, dass sich das bald ändert.

Wie darf man sich den Alltag eines Unternehmensgründers vorstellen?

Viel Arbeit, wenig Leben. Ich stehe um 6 Uhr auf, das zieht sich auch am Wochenende so durch. 15 Stunden am Tag ist die Regel, nicht die Ausnahme. Wenn es mir gesagt wird, dann esse ich auch regelmäßig (lacht laut).

Was waren die größten Herausforderungen?

Förderungen zu bekommen, ich habe alles selbst eingereicht. Das waren endlose bürokratische Wege.
Ich habe den Prototypen ohne Know How bzw. spezifisches Wissen selbständig gebaut. Das war sehr herausfordernd. Die Bürokratie nach der Fertigstellung hat mich fast zum Verzweifeln gebracht. Die Baugenehmigung für ein neues Produkt zu erhalten, war nicht einfach.

Wurdest du auch mit negativen Reaktionen konfrontiert, oder war die Resonanz durchwegs positiv?

Natürlich gibt’s auch Negatives. Eigentlich andauernd. Damit muss man umgehen können, sonst braucht man sich nicht selbständig machen. Auch im Bekannten- und Freundeskreis haben viele gezweifelt. Du bist kein Unternehmer, wie willst du das schaffen?

Ich habe mir immer ein Zitat von Johann Wolfgang von Goethe ins Gedächtnis gerufen: „Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.“ Bei mir war es halt Holz.

Hast du Tipps für Menschen, die selbst gerne gründen möchten?

Vorbereitung ist alles. Nur nicht blauäugig rein rennen, wirklich gut planen. Durchhaltevermögen ist ganz wichtig, nur nicht aufgeben. Wie gesagt, hat man ein gutes Konzept, spricht nichts dagegen.

Für mich war die Unterstützung aus der Familie das A und O. Ohne diese Unterstützung wäre das für mich nicht schaffbar gewesen. An alle die keinen stabilen, familiären Background haben – wenn ihr das „Zeug“ dazu mitbringt, lasst euch nicht abhalten.

Lassen wir die Bescheidenheit weg, wenn du groß träumst, wie sieht die Zukunft von Microloft aus?

Marktführerschaft natürlich.
Ich hätte gerne ein idyllisches Waldgrundstück in den Bergen in der Firma. Für mich, um ein Erdhaus und Baumhaus zu bauen. In vollkommener Autarkie, im Einklang mit der Natur. Ich würde daran gerne Kunden und alle die auf so etwas stehen, teilhaben lassen.

Eine andere Vision ist das fliegende Microloft, das wär mein Traum.
Man mag mich etwas verrückt nennen, aber eine Kuppel über einem Loft, mit eigenem Sauerstoff und Mikroklima, das wär auch was.
Es war nie meine Motivation durch die Selbständigkeit reich zu werden, dass ist es auch heute nicht. Ich weiß Lebensglück, Nachhaltigkeit und Altruismus sind keine gewöhnlichen Voraussetzungen für eine Unternehmensgründung. Dazu kenn ich einen Spruch: „Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat’s gemacht.“

Wie kommt es eigentlich dazu, dass ich, Maria Prugger, über das Start Up Microloft berichte. Mein eigentliches Themenfeld ist sonst Werkzeuge > IT im Unternehmen. Mein Wille, mal über etwas anderes zu schreiben, war ausschlaggebend und ich bin die erste Mitarbeiterin von Microloft. Ich dachte mir, wenn ich schon so Nahe an der Quelle einer Unternehmensgründung bin, muss ich das nutzen und einen Artikel darüber schreiben. Ich werde erst eine kurze Unternehmenspräsentation machen und anschließend das Interview mit Roman Richter transkribieren.

E-Mail:
Internet:
Exit mobile version