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Konrad Zimmermann, Franchisegeber: … wir arbeiten einfach gerne mit Kindern!

F ZimmermannLernquadrat

© Bild: LernQuadrat

Konrad Zimmermann, Franchisegeber
LernQuadrat OG & Bildungsmanagement GmbH
Mariahilfer Straße 103
1060 Wien, Österreich

Warum wurden Sie Unternehmer?

Meine Frau und ich haben so viele Dinge schon gut gemeinsam gemacht (Schule, Matura, 3 Kinder, Hausbau, …) und da war gemeinsam Unternehmer werden die natürliche Folge – LernQuadrat ist unser 4. Kind. Wir halten nichts von „Frau muss Mann werden“ sondern jeder bringt sich mit seinen ganz verschiedenen Stärken ein – das macht den Erfolg aus.

Beschreiben Sie bitte das Geschäftsmodell Ihres Unternehmens

Wir haben drei Geschäftszweige. Gute Nachhilfe organisieren und in 75 Filialen besorgte Mütter und ein paar Väter beraten und dann dafür sorgen, dass die uns anvertrauten Kinder wirklich Schulerfolge erleben.
2. Wir haben das know how dafür zusammengeschrieben und daraus ist ein Franchisesystem mit 25 institutsführenden Partnern und ca. 500 Lehrkräften entstanden. Wir führen jedes Jahr ca. 200 Personen erstmals in die Selbständigkeit, die so eine kleine Firma gründen. Das ist was für Pioniere, für Verkäufer und Projektleute als Franchiseinteressenten.
3. Wir verkaufen aber auch bestehende Institute, die das Gründungsrisiko schon hinter sich haben, an Interessenten, die sich mit unserer Marke ins gemachte Nest setzen wollen. Das ist was für Wirtschafter, Juristen und klassische „Investoren“ – halt auf niedrigem Niveau von 15.000 Euro Investition.
Alle drei haben gemeinsam, dass wir sehr schlank organisiert sind und gerne mit Kindern arbeiten.

Beschreiben Sie bitte die Eckdaten Ihres Unternehmens (Anzahl MitarbeiterInnen, Standorte, Jahresumsatz, Jahr der Unternehmensgründung, Rechtsform etc.)

65 fix-Angestellte, 1500 freiberufliche Franchise- und Lizenzpartner, die unsere Marke LernQuadrat nutzen. 75 Standorte in allen 9 Bundesändern, 9 Mio. Nachhilfe-Umsatz (2014) mit Endkunden, Unsere Holding, die Bildungsmanagement GmbH wurde 2000 gegründet. Die Marke LernQuadrat entstand 2003.

Seit wann betreiben Sie dieses Geschäft?

Naja, Nachhilfe geben wir schon seit 1973. Und ich hab schon damals jeden Schüler zur Matura dressiert – auch wo Eltern jede Hoffnung aufgegeben haben. Das ist wie der Tiger, der im Zirkus durch den Feuerreifen springen soll. Glauben Sie, dass der weiß, warum? Hauptsache er tut es. Professionell Nachhilfe organisieren wir seit 1997.

Wer sind Ihre MitbewerberInnen? Was machen Sie anders als Ihre MitbewerberInnen?

er größte Mitbewerb ist der Schwarzmarkt. Und es gibt auch noch zwei andere Franchisesysteme – aus Deutschland – die zum Teil auf der Billigschiene fahren. Die wurden beide von diversen „Heuschrecken-Fonds“ gekauft und mehrmals in den letzten Jahren wieder verkauft. LernQuadrat betreut die gesamte Schulsituation und damit können die Eltern das echt vergessen. Gute Dienstleistung eben. So wie das Vertrauen beim Friseur. Der ist einem auch mit der scharfen Schere/Klinge sehr nah am Ohr. LernQuadrat ist ein österreichisches Familienunternehmen – da geht’s nicht um den Aktienkurs des nächsten Quartals sondern um langfristigen Erfolg für die kleinen Kunden, die freiberuflichen Lehrkräfte und für uns. Da gibt es drei Gewinner. Und das spüren die Leute. Wir arbeiten einfach gerne mit Kindern!

Wie schätzen Sie allgemein die Lage Ihrer Branche ein?

Die Kinder werden seit 1980 jedes Jahr um 2% weniger. Die Politik hat sich seit 5 Jahren vorrangig der Hauptschule/NMS gewidmet – auch mit der Geldspritze. Wollen die Politiker nicht mehr gebildete Menschen mit Matura? Vielleicht weil die dann Wechselwähler werden? Die Zeiten von zweistelligen Zuwachsraen sind fürs Erste vorbei.
Es gibt in Österreich aber eine Million Kinder und die meisten Eltern kümmern sich weiterhin sehr um deren gute Ausbildung. Private Bildung ist ja viel günstiger als wenn der Staat da durch 30 Jahre fehlende Bildungspolitik (eben nicht) eingreift. Daher wird ein Institut, das sich der Qualität und den Kindern widmet, immer Kunden haben.

Betreiben Sie noch andere Unternehmen?

Im gesellschaftsrechtlichen Sinne ja. Eine Holding und mehrere Töchter. Aber alle im LernQuadrat Netzwerk. Aber ich würde gerne ein Privatgymnasium gründen – und auch jene darin aufnehmen können, die so wie ich aus sehr einfachen Verhältnissen aus einem Wiener Arbeiterbezirk kommen. Jedes Kind soll optimal gefördert werden. Gerade als Vater von drei mittlerweile erwachsenen Töchtern und seit kurzem Opa ist mir das wichtig.

Würden Sie (nochmals) gründen was würden Sie anders machen?

Wir haben die ersten Jahre das Unternehmertum noch sehr zaghaft betrieben, Heute würde ich von Beginn weg stärker expandieren. Und viel früher den exzellenten Mitarbeitern, die wir haben, vertrauen und mich nicht in alles und jedes selbst einbringen/einmischen. Mitarbeiter denken nämlich mit, nach und sogar voraus – wenn man sie lässt. Es liegt ungeheures Potenzial in der Kreativität und dem Einsatz der Mitarbeiter.

Welche Rollen spielen Nachhaltigkeit und erneuerbare Energie in ihrem Businessmodell?

Nachhilfe und Nachhaltigkeit haben ja den selben Beginn. Nach Buchstaben. Wir müssen jeden Tag daran arbeiten und junge Menschen dahin erziehen – jawohl erziehen – dass der Unterricht und die lebenden Vorbilder, die Lehrkräfte, eine bleibende Wirkung haben. Da ist nix mit kurzfristig hineinstopfen. Der Nürnberger Trichter ist out. Die Definition von Lernen ist ja: „Bleibende Verhaltensänderung durch mehrfach gebotene Reize“. Eltern kaufen unsere Dienstleistung, WEIL LernQuadrat nachhaltig ist. Da werden Kinder selbstständig.

Welches Mobilitätskonzept haben Sie und Ihre MitarbeiterInnen?

LernQuadrat – das sind 75 Standorte quer über Österreich und in jedem Standort sitzt genau eine Angestellte oder Franchisepartner/in. Da muss jeder/jede frei entscheiden, wie er/sie in die Arbeit kommt.

Gibt es noch etwas dass Sie über sich und Ihr Unternehmen berichten möchten?

Die meisten meiner Schulkollegen reden seit 3 Jahren nur mehr von der Pension. Ja, ich bin 59 und viele Mitarbeiterinnen sind „nicht mehr vermittelbar“ – über 45. Wir arbeiten aber alle unglaublich gerne und die jungen Kunden, wo wir aus verzagten Kindern recht selbstbewußte Persönlichkeiten machen, wenn einmal drei Schularbeiten positiv und das Jahr geschafft sind, halten uns unglaublich agil. Vor allem: Wir haben den schönsten Job, wir tun was Sinnvolles!

Beschreiben Sie sich als Person bitte mit sieben Eigenschaftswörtern

kreativ
ausdauernd
durchschnittlich intelligent,
urfleißig,
nicht normal,
hart im nehmen,
kinderliebend
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