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Harald Pfeiffer und Michael Frank, IT-Techniker: … überdenken einmal pro Jahr unsere Arbeitsweise

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© Bild: Rita Newman vlnr. Michael Frank, Werner Stadlober, Harald Pfeiffer

Harald / Michael Pfeiffer / Frank, IT-Techniker
extendITGmbH
Lehmanngasse 23/3-4
1230 Wien, Österreich

Warum wurden Sie Unternehmer?

Michael Frank: Schon als Bub wollte ich mein eigenes Ding machen. Das war mein großer Wunsch. Mein Vater war selbständig tätiger Architekt. Von dem konnte ich viel lernen, vorallem was es heißt, Unternehmer zu sein. Das hat mich eben nicht abgeschreckt, sondern ganz im Gegenteil, dazu ermutigt. Ich wollte das immer auch selbst tun. Ich war bereits mit 25 Jahren als Architekt selbständig; ich übernahm damals das Geschäft meines Vaters. Da war aber noch mein Hobby, die IT. Die ließ mich immer weniger los und so machte ich mein Hobby zu meinem Beruf.
Harald Pfeiffer: Es gab nicht wirklich ein Konzept, einen Plan. Bei mir hat sich das aufgrund der angeborenen Charaktereigenschaften ergeben. Ich gestalte gerne, ich nehme gerne was selbst in die Hand. Deshalb war ich bereits mit 26 Jahren selbständig tätig. Ich bin tatkräftig, dennoch mehr Teamplayer als Alphatier. Das ist auch gut für unsere gemeinsame Arbeit bei extendIT.

Beschreiben Sie bitte das Geschäftsmodell Ihres Unternehmens

Michael Frank: Wir betreuen IT-Infrastruktur von KMU und das hauptsächlich in Österreich. Zudem bieten wir einen Prämiumsupport für Mac- und WindowsUser. Ganz exklusiv bieten wir eine professionelle Assetmanagementlösung, Canto Cumulus, an – und sind einziger zertifizierter Implementierungspartner in Österreich.

Harald Pfeiffer: Der Premium IT Support – das ist, was uns stark von anderen Anbietern unterscheidet. Wir denken alles bis zum Ende durch und der Kunde ist sehr oft positiv überrascht, dass wir auch Punkte berücksichtigen, an die er selbst nicht gedacht hätte. Und: wir leben als einer der wenigen die Kombination beider Betriebssytemwelten: Mac und Windows.

Beschreiben Sie bitte die Eckdaten Ihres Unternehmens (Anzahl MitarbeiterInnen, Standorte, Jahresumsatz, Jahr der Unternehmensgründung, Rechtsform etc.)

Das Gründungsjahr war 2013. Wir haben derzeit sieben Mitarbeiter und firmieren als GmbH mit drei Gesellschaftern.
Derzeit betreuen wir etwa 100 aktive Kunden und rund 150 Server und Firewallsysteme. Unser Jahresumsatz 2014 betrug € 1,2 Mio.

Wer sind Ihre MitbewerberInnen? Was machen Sie anders als Ihre MitbewerberInnen?

Harald Pfeiffer: Was wir anders machen: der gesamtheitliche Ansatz, die hybride Arbeitsweise. Wenn eine Firma mit beiden Systemen, also Mac und Windows arbeitet, garantieren wir einen hochprofessionellen Supportlevel für beide Systeme. Entweder ist unser Techniker in beiden Systemen gleich fit oder wir koordinieren unsere Techniker entsprechend. Aus Erfahrung wissen wir, dass gerade hier sehr oft Reibungsverluste und Zeitaufwand für den Kunden entstehen, wenn verschiedene Supportfirmen engagiert werden, die sich untereinander nicht koordinieren oder sich in der Lösung nur auf den eigenen Bereich konzentrieren.

Michael Frank: Wir planen alle Projekte nach den Richtlinien von professionellem Projektmanagement, auch wenn es sich um kleinere Aufträge handelt. Wir überlassen nichts dem Zufall und denken voraus. Wir haben zudem den Anspruch auf hohe Designqualität.

Harald Pfeiffer: Den klassischen Mitbewerb gibt es so nicht. Die meisten Mitbewerber spezialisieren sich entweder rein auf Mac oder auf Windows. Es gibt nicht allzu viel, die beides gleich gut und professionell bedienen können.

Wie schätzen Sie allgemein die Lage Ihrer Branche ein?

Michael Frank: Die IT-Branche befindet sich in einem ständigen Wandel. Das heißt für uns, dass wir uns permanent diesem Wandel anpassen müssen. In der Baubranche ist es z.B. sehr slow, in unserer Branche gibt es monatlich was Neues.
Deshalb überdenken wir einmal im Jahr unsere Arbeitsweise und passen diese den neuen Gegebenheiten adäquat an.

Harald Pfeiffer: Wir sehen die Veränderung nicht als Bedrohung, sondern als gute Herausforderung.

Michael Frank: An der Oberfläche wird für den Enduser vieles einfacher. Aber im Hintergrund, im Serverbereich werden die Anforderungen immer komplexer. Die Fehlertoleranz beim Kunden ist viel geringer geworden und die Abhängigkeit von diesen Systemen wird größer. Die Verzahnung der Systeme untereinander ist vielschichtiger geworden und betrifft vorallen größere Unternehmen.

Betreiben Sie noch andere Unternehmen?

Nein

Würden Sie (nochmals) gründen was würden Sie anders machen?

Harald Pfeiffer: Wir waren bei der Gründung eher konservativ und vorsichtig. Bei nochmaliger Gründung würden wir mehr Risiko eingehen – gleich mit einem größeren Team starten. Das heisst zwar auch mit mehr Risikokapital starten, aber die Entwicklung geht ungleich schneller.

Michael Frank: Der Nachteil mit einem kleineren Team zu beginnen war, dass wir am Beginn sehr viel auf unsere Schultern gelastet haben und enorm lange Arbeitstage hatten. Ein Beispiel: es gibt diese sogenannten 800% Tage: Systeme laufen lange Zeit gut und dann kommen Tage, wo bei einigen Kunden gleichzeitig etwas nicht funktioniert. Dann muss man über eine entsprechende Kapazität an Personal verfügen. Jetzt sind wir mit sieben Mitarbeitern flexibel und können gut auf sämtliche Anforderungen reagieren.

Harald Pfeiffer: Den prinzipiellen Tipp, den ich jedem Gründer mitgeben möchte ist, Teil eines Teams zu sein und möglichst nicht Einzelkämpfer zu bleiben. Ein Team ist mehr als die Summe seiner Teile. Und die Strahlkraft von Einzelkämpfern verblasst recht bald unter Dauerdruck.

Welche Rollen spielen Nachhaltigkeit und erneuerbare Energie in ihrem Businessmodell?

Michael Frank: Wir haben natürlich Serversysteme, die viel Energie verbrauchen. Wir versuchen bei unseren Kunden möglichst immer neue Systeme einzusetzen, die weniger Strom verbrauchen. Das macht bei Rechenzentren und Kunden mit mehreren Servern doch einiges aus. Wir bieten zusätzlich die Entsorgung der Altgeräte an – wir holen das Gerät vom Kunden ab und haben zusätzlich Kooperationen mit Recyclingfirmen.

Welches Mobilitätskonzept haben Sie und Ihre MitarbeiterInnen?

Harald Pfeiffer: Wir versuchen das meiste mittels Remote zu lösen, also mittels Fernwartung. Dabei lädt man ein Programm von unserer Website herunter. Das ermöglicht einem unserer Techniker sich mit dem jeweiligen Gerät zu verbinden. Das geht rasch, einfach und ist umweltfreundlich.
Wir verwenden zusätzlich ein Ticketsystem. Man schreibt ein email an uns, bekommt eine Nummer und so wird entsprechend das Problem von einem Techniker gelöst. Je nach Dringlichkeit wird das Problem beearbeitet.

Michael Frank: Im Gegensatz zu einem mail mache ich ein Ticket auf und sehe als User, ob und wer meine Nachricht bekommen hat. Es geht eine Message raus, die die Nachricht enthält, welcher Techniker mein Problem bearbeiten wird. In weiterer Folge wird entsprechend gehandelt. Ich werde über den laufenden Prozess informiert und darüber, wann das Problem behoben ist.

Gibt es noch etwas dass Sie über sich und Ihr Unternehmen berichten möchten?

Ja, über unsere Gründung. Das Gründungsdatum ist zwar 2013. Aber das Unternehmen und die Kundenstruktur gibt es eigentlich schon seit 1994. Das war die Gründung von uptime Systemlösungen. Dort bereits war das Basisgeschäft die IT-Betreuung von KMU. Wir haben dann 2012 die Softwareentwicklung und den IT-Betreuungsteil getrennt. Letzterer wurde herausgelöst und in die Firma extendIT übergeführt. Zwei Gesellschafter der uptime und ein leitender Mitarbeiter schlossen sich zusammen und daraus wurde die Firma extendIT.

Beschreiben Sie sich als Person bitte mit sieben Eigenschaftswörtern

Michael Frank:
organisiert,
genau,
geduldig,
geradlinig,
lösungsorientiert
detailinteressiert
strategisch
analytisch

Harald Pfeiffer:
kommunikativ
guter Zuhörer
strukturiert
organisiert
vereinfachend
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