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So wichtig ist eine ausgewogene Work-Life-Balance

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Nur Arbeit und kein Vergnügen? Dauerstress kann langfristig keiner unversehrt überstehen. Wenn die Belastung zu groß wird, der Aufgabenberg unüberwindlich scheint oder auch nur das Abschalten schwerfällt, weil im Geist zu viele Szenarien durchgespielt werden, ist ein Burn-Out auf längere Sicht fast unvermeidbar.

Die Symptome können sich als Schmerzen aller Art ausdrücken, aber auch Schlaflosigkeit, Reizbarkeit oder Lethargie gehören zu den Anzeichen. Und wenn man medizinisch behandelt wird, wird sich nichts ändern, solange die Ursache unverändert bleibt.
Um ein gesundes Verhältnis zwischen Arbeit und Freizeit zu schaffen, muss in erster Linie ein klarer Strich gezogen werden. Ein erster Schritt ist, endlich wieder Abschalten zu lernen und einen klaren Kopf zu bekommen. Auch das braucht Übung, und zwar regelmäßig. Empfehlenswert ist es, sich bestimmte Zeiten fürs Abschalten freizuhalten und diese tatsächlich auch einzuhalten. Um der Versuchung zu widerstehen, nur mal kurz das Handy zu kontrollieren, ob es neue Emails oder Nachrichten gibt, sollte das Smartphone ausgeschaltet bleiben.
Meditation hilft beim Entspannen, aber auch Spaziergänge im Grünen beleben die Sinne und laden zum Durchatmen ein. Wer Stille und Alleinsein bevorzugt, kann in Büchern in neue Welten eintauchen oder beim Malen verschüttete Kreativität freilegen. Hauptsache, man nimmt sich Zeit für sich selbst, denn auch die Ansprüche durch Familie und Freunde können zehren, wenn sie in pure Pflicht ausarten.
Allerdings ist Stress nicht von vornherein negativ. Es kommt auf die Art und die eigene Persönlichkeit an. Wer Herausforderungen und einen gewissen Nervenkitzel schätzt, kann sich zum Beispiel beim Pokern entspannen.
Obwohl es unter die Kategorie Glücksspiel fällt, hängen Sieg oder Niederlage zum größten Teil vom Spieler ab. Die Regeln sind schnell gelernt, aber das Spiel wirklich zu beherrschen, erfordert ein tieferes Verständnis, mathematische Fähigkeiten und vor allem Menschenkenntnis. Das trägt dazu bei, es spannend zu halten, und wer lernt, seine Risiken einzuschätzen, kann auch mit gelegentlichen Pechsträhnen umgehen und seine Erfolge umso mehr feiern. Ohne Köpfchen und Kalkül geht es nicht, aber wer seine Einsätze niedrig hält und seine Strategie plant und sich daranhält, kann sich mit positivem Adrenalinstoß vom Alltag erholen.
Nicht jeder mag allerdings auch nach Feierabend folgenreiche Entscheidungen treffen. Manchmal genügt es schon, statt mit dem Auto mit dem Rad nach Hause zu fahren, um die Muskeln zu entspannen und mentalen Abstand zu gewinnen. Bewegung tut gut, vor allem, wenn der Job fast ausschließlich im Sitzen stattfindet. Selbst das Verlassen des Büros in der Mittagspause bietet zumindestens für kurze Zeit einen Tapetenwechsel. Wer sich allerdings auf dem Weg zum Imbiss oder zur Parkbank mit seinen unerledigten Aufgaben beschäftigt, wird keinen positiven Erfolg verspüren.

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Je hektischer der Alltag ist, desto wichtiger sind Atempausen. Meditation in der Mittagspause, aber auch zwischendurch helfen beim Abschalten und Auftanken. Das fängt mit dem richtigen Atmen an. Wer tief und bewusst einatmet, kommt nicht nur leichter zur Ruhe, das Hirn wird auch besser mit Sauerstoff versorgt. Das Ergebnis ist ein Energieschub, obwohl der Körper und Geist entspannter sind. Obwohl während der Meditationszeiten idealerweise auf Handy und Computer verzichtet werden sollte, können auch Meditationsapps beim Abtauchen ins eigene Ich helfen.
Auch aktiv lässt sich Alltagsstress und Burn-Out entgegenwirken. Manchmal kann man der Dauerbelastung einfach davonlaufen. Joggen gehört zu den effektivsten Sportarten, um die eigene Balance wiederzufinden. Beim Laufen werden vom Gehirn Neurotransmitter ausgeschüttet. Dazu gehört das als Wohlfühlhormon bekannte Serotonin, dass die Stimmung hebt. Das Glückshormon Endorphin verstärkt die positive Wirkung und erleichtert es auch, über Probleme zu reden, statt sie in sich hineinzufressen. Zur heilsamen Wirkung für die Seele kommt der Gesundheitseffekt für den Körper. Joggen stärkt Herz und Kreislauf und verwandelt Fett in Muskeln – alerdings nur, wenn auch tatsächlich auf die richtige Vorbereitung geachtet wird. Aufwärmen, geeignete Kleidung und das Beachten der eigenen Körpersignale sind Voraussetzung, um sich keinen neuen negativen Stress zu schaffen.

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Weniger belastend für Knie und Gelenke ist Schwimmen, aber die Wirkungen sind ähnlich wie beim Joggen. Stimmungsaufheller und rhythmische Bewegung stärken Herz und Kreislauf und können zu einem meditativen Zustand von Gelassenheit führen.
Doch selbst der Stress bei der Arbeit lässt sich mit etwas Mühe und Übung gezielt reduzieren. So schwer es manchen Leuten auch fällt, nicht jede Aufgabe muss selbst erledigt werden. Delegieren ist nicht nur nützlich für denjenigen, der die Aufgaben überträgt, es kann auch ein Zeichen des Vertrauens in die Fähigkeiten desjenigen sein, der die Jobs bekommt. Und das Wort Nein kann befreiend sein. Wer weiß oder zumindest befürchtet, dass die Aufgabenlast nicht zu schaffen ist, tut sich und der Firma keinen Gefallen, wenn er sich die neue Bürde auch noch aufhalst.
Eine Liste der zu erledigenden Dinge hilft dabei, den Überblick zu behalten und zu sehen, ob sich die Sachen tatsächlich abhaken lassen. Wer den Arbeitsaufwand im machbaren Rahmen hält und abends den Job geistig auf der Firma lässt, ist nicht nur einen großen Schritt weiter auf dem Weg zu einer ausgeglichenen Work-Life-Balance, er ist im Normalfall auch während der Arbeitszeit produktiver, weil ihm der Stress nicht rund um die Uhr im Nacken sitzt. Die Zeit fürs Abschalten sollte aber auch weiterhin eingeplant werden, und wenn es nur für ein paar Hände Poker, einen Spaziergang um den Block oder einen kurze Meditationspause ist.

 

 

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