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Blickwinkel NGOs: Motivation entsteht durch den Sinn

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Ich will etwas in der Welt bewegen und möchte langfristig etwas verändern“ erzählt Johanna Mang, GF von Licht für die Welt, im Rahmen eines Vortrages beim NPO-Frauennetzwerk und schätzt, dass rund 80 Prozent der Mitarbeiter in NGOs aufgrund der jeweiligen Vision dort zu arbeiten beginnen. NGOs haben den Vorteil, dass ihre Ziele attraktiver und visionärer sind. Sie setzen sich für Menschen und Menschenrechte ein, kämpfen für den Erhalt der Welt – für Tiere, Meere, Wälder etc. oder sie engagieren sich für politische oder kulturelle Ziele.

Den Sinn im sozialem Engagement finden.

Ich setzte mich für benachteiligte Menschen ein!“ – So eine Aussage kommt im Freundeskreis immer gut an und ist nur einer der Gründe, warum Menschen sich für einen Job in einer NPO bewerben. Manchen geht es um das große Ganze, anderen um die soziale Aufgabe und anderen um die Anerkennung sozial aktiv zu sein. Annemarie Schlack, GF bei Amnesty erzählt, dass es ihr um Gerechtigkeit geht. „Dieses tiefe Gefühl von Fairness hatte ich schon als 17jährige, als ich in der Bosnien-Krise € 10.000 für Nachbar in Not gesammelt habe.“ Das eindimensionale Denken gut/schlecht, richtig/falsch, den Gedanken für eine „Sache zu sterben, möchte ich gerne in eine andere Richtung bewegen.“

Flexibilität und Vertrauen

Je kleiner eine NGO ist, desto vielfältiger ist die Arbeit für den Einzelnen. Da muss dann jeder einmal anpacken, wenn etwas erledigt werden muss. Mitarbeiter haben die Möglichkeit ihre Talente einzubringen und vieles auszuprobieren. Auch Führungskräfte haben vielfältige Aufgaben, als Interessensvertreter nach außen, Vorstandskontakt, Gesamtkoordinator bzw. interne Führungskraft. Weiter müssen Sie die meist knappen Ressourcen (Geld und Mitarbeiter) ausbalancieren. – In ihrer Führungsrolle bei Amnesty geht es Annemarie Schlack darum „Sinn für die Tätigkeit zu vermitteln und dann Verantwortung an die Mitarbeiter zu übergeben und diesen zu vertrauen im Sinne der Vision wirksam zu sein.“ Diesen Freiraum bieten viele NGOs ihren Mitarbeitern.

Gemeinsam über erreichte Ziele freuen.

Die intrinsische bzw. innere Motivation mit Blick auf den Sinn bzw. das gemeinsame Ziel ist bei NGOs sehr hoch und bleibt bei einem guten Arbeitsklima auch erhalten. Meist entsteht ein Wir-Gefühl und man freut sich gemeinsam über Erreichtes. Den Konkurrenzdruck der in vielen wirtschaftlichen Betrieben zwischen Abteilung oder einzelnen Personen herrscht, gibt es selten.

Weniger Geld für mehr Leistung

Geld als Motivation funktioniert nicht, kann man in diversen Studien nachlesen. Das ist am Anfang ein Bonus, wenn man in ein Unternehmen einsteigt, aber kein langfristiger Motivationsfaktor. Schaut man sich die Gehälter in NGOs an, so müssen Mitarbeiter von NGOs bei Gehalt und anderen sozialen Leistungen zurückschrauben. Es wird davon ausgegangen, dass diesen die Arbeit ein Herzensanliegen ist und die Vision den Ausgleich dafür bietet.

 

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