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Smart Mobility und die Politik in Österreich

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Seit Beginn der Temperatur-Aufzeichnungen zeigt sich vor allem in den letzten Jahren eine klare globale Tendenz zur Erderhitzung. Die Geschwindigkeit und das Maß der Erwärmung steigen zunehmend an. Der Mensch kann seine Klimabeeinflussung in den letzten 100 Jahren nicht mehr abstreiten. Klimaschutz ist zu einem Menschheitsthema geworden. National gilt es den Klimaveränderungen genauso entgegen zu wirken. Österreich wurde in den letzten Dekaden immer wieder von Naturkatastrophen heimgesucht. Hochwasser, massiver Schneefall und Lawinen, Hagel, Stürme, Erdbebengefahr und Hitzewellen, laut Studien werden solche Wetterkapriolen in Zukunft zunehmen.

Für Österreich sind flächendeckende Klimadaten bis ins Jahr 1961 online verfügbar. Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) verfügt in Österreich über rund 270 Wetterstationen und 84.000 Datenpunkten für die räumliche Klimaanalyse. Dabei reichen die Daten der Wetterstationen teilweise bis ins 18. Jahrhundert zurück. Diese zeigen beispielsweise, der August 2019 in Österreich zählt zu den zehn wärmsten der Messgeschichte. Die online Klimakarten (www.zamg.ac.at/cms/de/klima/klima-aktuell/klimatothek) zeigen Klimamonitoring und –extreme, Umweltchronik und den Phänologiespiegel. Mit dem meteorologischen Messnetz können klimatische Besonderheiten im Auge behalten werden.

Wahlprogramme und Forderungen der Nationalratswahl 2019 zeigen, die Klimathemen sind kein reines Oppositionsthema mehr. Alle politischen Parteien beschäftigen sich mit Mobilität oder CO2-Maßnahmen.

ÖVP und Wasserstoff

Die ÖVP will Wasserstoff fördern, obwohl Wasserstoff derzeit hauptsächlich aus Erdöl-Energie gewonnen wird. Laut NGOs wie Greenpeace ist diese Technologie nicht ausreichend ausgereift, um die Klimaziele 2030 zu erreichen.

SPÖ und die europaweite CO2-Steuer

Die SPÖ will eine europaweite CO2-Steuer, die vor allem Konzerne treffen soll (30Euro pro Tonne CO2). Für AutofahrerInnen will die SPÖ keine nationale CO2-Steuer erheben. Stattdessen soll es für ÖsterreicherInnen ein Klimaticket geben. Günstige Ticketpreise innerhalb des Bundeslandes (1€/Tag) und österreichweit (3€/Tag) sollen zu einem Umstieg vom PKW auf öffentlicher Verkehrsmittel führen. Öffi-NutzerInnen sollen mehr profitieren als AutofahrerInnen. Aus diesem Grund soll der Schienen-Verkehr ausgebaut und die Pendlerpauschale umgestaltet werden.

FPÖ und die E-Mobilität

Die FPÖ will die E-Mobilität forcieren und (wie die SPÖ) den öffentlichen Verkehr ausbauen. Zugleich fordert die FPÖ eine Verschrottungsprämie (Bonus für Verschrottung von Autos bei anschließendem Neukauf). Kritikwürdig ist, dass die Prämie von 1.500 Euro jeder bekommen soll, egal welchen Kraftstoff das Auto verbraucht.

Neos und nationale CO2-Steuer

Die Neos wollen die schrittweise Einführung einer nationalen CO2-Steuer. Die Höhe der Emissionszahlungen von Unternehmen ist dem Wahlprogramm nicht zu entnehmen. Die Neos fordern die Erstellung eines Klima- bzw. CO2-Budgets in Verwaltungsbehörden (nicht in Unternehmen). Der Budgetplan soll eine Klimabilanz mit Kosten-Aufstellung beinhalten. Erneuerbare Energieträger sollen ausgebaut und Sanierungen von Häusern und Wohnungen begünstigt werden.

Grüne und ein Klimaticket

Die Grünen befürworten (wie die SPÖ) ein Klimaticket und den Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes. Die Grünen fordern einen ansteigenden CO2-Mindestpreis für alle in Österreich. Die CO2-Einnahmen sollen für eine Steuerreform verwendet werden. Eine andere Forderung ist der Stopp der Heizöl- und Diesel-Förderungen.

Liste Jetzt und ein Jahresticket in ganz Österreich

Die Liste Jetzt will ein Jahresticket für den öffentlichen Verkehr für 730 Euro und eine CO2-Steuer für alle erwirken.

Im nächsten Artikel wird über weiteres Wissenswertes zur Smart Mobility berichtet.

 

Quellen:

https://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/klima-aktuell

https://www.zamg.ac.at/cms/de/klima/news/august-2019-einer-der-zehn-waermsten-der-messgeschichte

https://kontrast.at/nationalratswahl-2019-parteien-oevp-spoe-fpoe-neos-gruene-liste-jetzt-wahlprogramm/

 

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