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Inklusive Führung – auf die Haltung kommt es an

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© Bild: Irene Rojnik

Jeder Mensch tickt anders. Für Führungskräfte kann dies eine Herausforderung sein, da eine Methode nicht bei jedem dieselbe Wirkung hervorruft. Der inklusive Führungsansatz, der im Rahmen eines EU-Projektes entwickelt wurde, geht auf dieses Thema ein. Im Mittelpunkt steht die Haltung dem anderen gegenüber: „Bei Inklusiver Leitung sieht man sich nicht als „Nabel der Welt“. Es geht darum eine offene Haltung einzunehmen. Um die Förderung einer Kommunikation, die anderen Raum lässt alles sagen zu dürfen und die Ideen aufzufangen“, berichtet eine Seminarteilnehmerin nach dem Training. „Nicht jede Idee muss Gestalt annehmen, aber sie muss angehört werden und es empfiehlt sich zu begründen, warum sie zumindest im Moment nicht umgesetzt werden kann.“

Nicht nur für Führungskräfte

Das Thema – inklusive Führung – trifft aber nicht nur Führungskräfte, sondern jeden – ob man ein Unternehmen leitet, in seiner Freizeit im Team arbeitet oder sich dafür einsetzt, dass im Bezirk ein Fahrradweg geschaffen wird. Es geht in der Zusammenarbeit immer um die Haltung, die Vielfalt schätzt und darauf achtet jeden Einzelnen, der involviert ist, in Entscheidungs- und Gestaltungsprozesse einzubinden.

Menschen am Rande der Gesellschaft

Bei inklusiver Führung geht es auch darum, Menschen die in Gefahr sind von der Gesellschaft ausgegrenzt zu werden zu leiten und mitzunehmen. Das können z.B. Migranten sein, die eine Sprache nicht so gut sprechen oder Menschen mit einer Behinderung. Oft wird der Fokus sehr stark auf die Schwächen dieser Leute gelenkt. Stefan Wilke, Geschäftsführer von QuikStep erklärt, warum das falsch ist: „Menschen mit Behinderung werden im Arbeitsleben oft als Problem angesehen. Dabei fangen automatisch die anderen Sinne besser zu arbeiten an, wenn ein Sinnesorgan ausfällt. Für das „Sehen“ benötigt unser Gehirn ca. 33% seiner Kapazität, d.h. ein Drittel unserer Gehirnleistung ist mit dem Sehen beschäftigt. Wenn dies wegfällt, entsteht viel Platz für die anderen Sinne.“ Generell kann man sagen, dass die Sinne, die Menschen mit Behinderung besitzen, deutlich geschärft sind. Da wir im Arbeitsleben immer mehr Spezialisten brauchen, kann dies ein klarer Vorteil sein.

Testen sie sich selbst

Eine inklusive Haltung zu leben, ist eine Herausforderung, die kontinuierliche Selbstreflexion fordert. Es bedeutet, den Mut zu haben, bewusste Schritte zu setzen, um Barrieren für Menschen abzubauen. Wollen Sie selbst einmal testen, wie inklusive sie führen. Dann finden Sie unter www.inclusiveLeadership.eu in drei Sprachen (deutsch, englisch und polnisch) einen Fragenbogen mit dem Sie sich selbst einschätzen können.

Zitat: „Das Ziel der inklusiven Führung ist, zu gestalten, zu verändern und innovativ zu sein und gleichzeitig die Bedürfnisse aller auszubalancieren.“

 

 

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