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Was kostet Design?

was kostet design

© Florian Kowatz

Als Unternehmer oder Unternehmerin kennen Sie das vermutlich: Irgendwann ist der Zeitpunkt gekommen, da muss man sich wohl oder übel mit dem Thema Logo, Corporate Design, vielleicht sogar Branding und Werbung auseinandersetzen. Aus Erfahrungen meiner Kunden, die Einzelunternehmer_in sind, oder sogar einen mittelständischen Betrieb haben, sind die Aufwände, die hinter kreativer Medienarbeit stehen oftmals ein „nice to have“, also ein kleiner Luxus, für den man eigentlich nicht viel Geld ausgeben möchte. Oder man sieht gar nicht die Notwendigkeit hier viel zu investieren. Oft erlebe ich auch, dass Unternehmer und Unternehmerinnen versuchen diese kreative Arbeit auf eigene Faust zu erledigen („So schwer kann das ja nicht sein“). Erfahrungsgemäß landen aber alle Herzchen am Ende des Tages bei einem Professionisten. Und das nicht umsonst.

Designer und Marketingprofessionisten haben das studiert

Es kommt ja schon ab und zu vor, dass wir Zahnschmerzen haben. Die Wenigsten unter uns entscheiden sich hier mal kurz beim Nachbarn zu klingeln, der hat nämlich eine Zahnarztausrüstung daheim, der wird das schon erledigen. Wenn wir an die Bewältigung von kreativer Medienarbeit und Design denken (Wir haben das „Designweh“), kommt mir „Das macht grade mein Nachbar“, schon sehr bekannt vor. Genau wie Professionisten aus anderen Bereichen sind Designer aber hochspezialisiert: Sie haben das studiert und mit unter jahrelange Erfahrung. Sie wissen schnell und zielgerecht, was zu tun ist, um das, was Sie brauchen zu produzieren. In den meisten Fällen folgt diese Arbeit dann einer Strategie, die sie artgerecht zu Ihren Kommunikationszielen führen wird. Mein Tipp an alle Unternehmer und Unternehmerinnen: Bitte sparen Sie sich das monatelange Gezauder und „Selber herumprobieren“ und arbeiten Sie mit jemandem, der sich wirklich auskennt.

Ist Design zu teuer?

Oft hört man das Gestöhne „Was?! Ein Logo das mehr als € 300,- kostet? Ihr spinnt ja“. Designpreise können sich für Menschen, die noch nie Medien in Auftrag gegeben haben einen zu hohen Preis vermitteln. Wenn Sie sich fragen „Was kostet Design“, bedenken Sie folgendes:

Design ist eine Investition in Ihre Zukunft. Design liefert wertvolle Impulse Ihre Kommunikation dauerhaft am Markt zu etablieren. Es setzt sie aktiv vom Mitbewerb ab und lässt zu, dass man Ihre Medien schnell wieder erkennt. Wenn Design gut gemacht ist, etabliert es sie außerdem automatisch bei den richtigen Zielgruppen.

Design ist transdisziplinär. Das bedeutet: In Design steckt Forschungsarbeit, Denkarbeit, eine Idee oder ein System, dass für Sie persönlich maßgeschneidert wird. Und letztendlich die handwerkliche und fachlich gute Ausführung – ob digital oder analog. Bedenken Sie also, wenn Sie Kostenvoranschläge bei einem Designer oder einer Designerin einholen, dass sie nicht nur die Ausführung, sondern auch die Vorarbeit und die Idee kalkulieren lassen müssen.

Was kostet Design: So kalkulieren Designer_innen

Designer_innen arbeiten – wie die meisten Professionisten – mit einem Stundensatz. Dieser variiert je nach Erfahrung des Designers. Ein normaler Stundensatz für einen Junior-Designer liegt bei €60,- bis €70,-. Erfahrene Art-Dirktoren und Creative-Direktoren können für konzeptionelle und grafische Arbeiten unterschiedliche Stundensätze von bis zu € 150,- und höher haben. Je prestigereicher die Designer_innen, desto höher vermutlich der Stundensatz.

Genau wie beim Fotografen muss für Design eine Gebühr für die Nutzrechte bezahlt werden. Design, dass für Sie gemacht wird, tritt – sofern nicht vertraglich vereinbart – nicht in Ihren Besitz über. Die Urheberrechte für das Design behält der Designer auf Lebenszeit, ganz so wie im Möbeldesign. Die Summe dieser Lizenzgebühr richtet sich nach Höhe des Umfangs. Orientierung für Preisgestaltung liefern hier Design-Dachverbände. Die schlagen vor, diese Gebühr aus einem Faktorensystem für den Nutzumfang, die Örtlichkeit und den Nutzungszeitraum zu kalkulieren. Dieser Faktor wird dann mit dem Preis der aufgewandten Stunden multipliziert und summiert. Das ergibt den Gesamtpreis für Ihr Design.

Ein Beispiel für ein Logo-Design laut Fachverbänden (AGD):

Recherche, Konzept, drei Basisentwürfe, Präsentation, Ausarbeitung, Reinzeichnung und das finale Datenpaket: 48 Stunden

 Nutzraum: Österreich / Zeitraum: Fünf Jahre / Umfang: Normal (Print, Online, soziale Medien): 0,1 + 0,3 + 0,3 = 0,7

Preisberechnung bei einem Stundensatz von € 100,-:

Stundensatz: 48 Stunden * € 100,- = € 4.800

Nutzrechte: € 4.800 * Faktor 0,7 = € 3.360
Gesamtpreis: € 4.800 + € 3.600 = € 8.160

Stundensätze mit eingerechneten Nutzrechten

Da die Art der oben genannten Kalkulation für ein Segment der größeren Industrie ausgelegt ist, ist sie für Klein- und Mittelunternehmer oft nicht leistbar. Designer haben darum oftmals einen Universalstundensatz, der einfach ein wenig höher angesetzt ist und lassen die Nutzrechte somit fallen. Je nach Erfahrung des Designers kann ein Logo schon nach 20 Stunden fertig sein und ist dann mit einem Basisstundensatz von € 120,- berechnet. Sie kommen also auf € 2.400 Euro.

Auch das klingt für manche noch hoch. Bedenken Sie jedoch bitte, dass Designer_innen sie neben der ganzen Arbeit auch noch beraten und schulen. Sie zeigen Ihnen, wie Sie Ihr Logo einsetzen sollen. Oftmals bekommen Sie sogar noch einen Leitfaden für die Einbindung des Logos in unterschiedlichen Produktionsbereichen.

Beispiele für die Preise von Mediengestaltungen

Anbei für Sie gesammelt, eine Auflistung an Medien, die sie für Ihr Geschäft benötigen und deren Preise. Die Basis der Preise und Arbeitszeiten sind die Richtlinien der Designdachverbände (hier AGD):

Greifen Sie nicht zu Dumping-Plattformen

Diese Preise mögen erschreckend hoch erscheinen. Überlegen Sie aber, was Sie im Vergleich für ärztliche Behandlung, Rechtsanwälte oder Unternehmensberatungen bezahlen. Die Arbeit von Design- und Kommunikationsprofis ist dafür da, den Wert Ihres Unternehmens langfristig zu steigern und Ihre Dienstleistung oder Ihre Produkte zu bewerben.

Aus diesem Grund empfehle ich Ihnen nicht zu Design-Dumping-Plattformen zu greifen, die Design zu Niedrigpreisen verscherbeln. Hier gestalten meist Hobby-Designer oder Halbprofessionisten. Zu diesen Preisen dezimieren Sie zudem kategorisch die Wertschätzung einer ganze Branche. Durch den Gebrauch dieser Services wird der Markt für Profis und das Ansehen deren Arbeit kategorisch zerstört. Eine aktuelle Studie des Institutes für Soziologie der Uni Wien zeigt, dass sich Kreativdienstleister jetzt schon oft in finanziell prekären Situationen befinden, weil deren Dienstleistungen am Markt nicht hoch genug honoriert werden.

Mein Tipp

Bevor Sie sich fragen: „Was kostet Design“, empfehle ich, dass Sie sich ein Startbudget und ein monatliches Werbebudget schaffen. Ihre kreativen Dienstleister werden mit Ihnen zu diesem Budget einen Plan ausarbeiten. Erkundigen Sie sich auch nach aktuellen Fördermöglichkeiten. Hier hilft der Staat

 

 

 

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