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Schreiben wie ein Profi

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Nicht nur für Autoren, Journalisten und andere Schreiberlinge ist ein guter Schreibstil mehr als nur ein Vorteil. Sich schriftlich richtig ausdrücken zu können, ist in jeder Position eines jeden Unternehmens eine Sache, mit der man sich abheben kann. Es gibt vieles, was einen Menschen ausmacht. Sein Charakter, seine Bildung, sein Umgang. Doch auch Wörter machen Leute.

Wir kennen es alle aus der Schule. Da saßen in der Klasse zwei oder drei Leute, die es einfach konnten. Egal zu welchem Thema sie die Feder zum Papier bewegten; am Ende gelang ihnen stets etwas Tolles. Doch ausschlaggebend dafür ist viel weniger die Gabe, als die richtige Technik. Oder anders ausgedrückt: Diese Leute hatten die Gabe der richten Technik. Mit einigen einfachen Regeln und Tricks wird jeder Artikel, jede Bewerbung und jede Mail merkbar lesenswerter.

Weniger ist mehr

Yes, we can! Drei Silben, drei Wörter, ein Satz. Dieser simple Spruch des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama drang in die Ohren von Millionen von Menschen ein und verzauberte deren Köpfe. Natürlich war der Satz eingebettet in einen Kotext und mit einer sinnhaften Botschaft ausgestattet. Aber durch seine Kürze, war dieser Satz prädestiniert, um Markenzeichen einer erfolgreichen Präsidentschaftskampagne zu werden.

Weniger Silben machen ein Wort verständlicher. „Hastig sprintet der Donaudampfschiffahrtsgesellschaftskapitän zum Ruder.“ Nachdem das Wort Donaudampfschiffahrtsgesellschaftskapitän zu Ende gelesen ist, hat der Leser keine Ahnung mehr, was dieser macht oder vorhat. Ein zugegebenermaßen markantes Beispiel. Aber die Botschaft ist klar: Mehr Silben machen Wörter automatisch komplizierter. Das mag bei 4 oder 5 Silben noch nicht groß auffallen, doch eine Wirkung hat es dennoch. Gibt es also die Möglichkeit, statt eines langen Wortes ein kurzes zu verwenden, dann tun Sie es!

Keine unnützen Adjektive

Das ist tatsächlich eine Sache, die selbst viele Autoren nicht beherzigen. Lesen Sie ein paar Seiten von Harry Potter und der Stein der Weisen. Autorin J. K. Rowling verwendete bei ihrem ersten großen Erfolg Adjektive im Überfluss. Oft zwei in einem Satz, die genau dasselbe bedeuten. In den darauffolgenden Teilen hat sich ihr Schreibstil verbessert. Die Verben trieben ihre Sätze, nicht mehr die Adjektive.

Was sollten Sie also tun? Keine zwei Adjektive nutzen, die dasselbe aussagen! Das verstärkt den Satz nicht, es schwächt ihn. Ein Beispiel: „Der klare und reine Himmel…“ Eine unnötige Verlängerung, die nicht zum Vermitteln der Botschaft beiträgt. Ebenso zu vermeiden sind Adjektive, die in Verbindung mit dem Nomen unnötige Redundanz erzeugen. „Ich starrte auf den riesengroßen Wolkenkratzer.“ Wer das schreibt, den fordere ich auf, mir einen Wolkenkratzer zu zeigen, der klein ist.

Preiset das Verb!

Das Verb ist das Herz eines jeden Satzes. Wenn es zwei oder drei Herzen gibt, umso besser. Warum ist das so? Weil nur sie für ein Voranschreiten in einem Text, einer Mail und überhaupt allem, was mit der deutschen Sprache zu tun hat, sorgen können. Verben sind Tatwörter. Und ohne Tat, kein Geschehen.

Doch es gilt zu unterscheiden. Nicht alle Verben symbolisieren Tatkraft. Verben, wie verbleiben und aufweisen meiden Sie, falls möglich. Ihre Aussagekraft ist die eines redundanten Adjektivs: vernachlässigbar. Bringen Sie stattdessen scheinbar Lebloses in die Rolle des Akteurs: „Ein Haus erwacht im Lichte des Mondes.“ In diesem Satz ist sogar ein Haus aktiv, indem es erwacht.

Fazit

Probieren Sie es aus. Lesen Sie einen Ihrer Texte und schauen sie, welche Adjektive zu streichen sind, wo stattdessen ein tatkräftiges Verb Platz findet und welche Wörter kürzer sein könnten. Wer nur diese 3 Tipps beherzigt, kann seine Texte und Mails auf einfache Art lesenswerter gestalten.

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