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Kommentar: Die Macht Frieden schaffender Perspektiven

© Bild: Gerd Altmann auf Pixabay

In diesem Beitrag beziehe ich mich auf die Gedanken von Werner Winterstein. Der Friedensforscher verschaffte sich damit Gehör auf Radio Ö1 vom 11.12.2022 im Beitrag Gedanken. Gerade aus unternehmerischer Sicht und als Mensch und Mutter möchte ich die Friedensstimmen verstärken und die so wichtigen Überlegung des Friedensforschers hier darlegen und es mit meinem unternehmerischen Zugang besprechen.

Eine dramatische Geste setzen!

Vielleicht waren Sie als Unternehmer und Unternehmerin schon mal in einer sehr verfahrenen Situation. Sie ließen sich auf einen Machtkampf mit einem Lieferanten, einer Kundin oder einem Konkurrenten ein. Nichts ging mehr vorwärts. Man beschuldigte einander gegenseitig und die Gräben wurden immer größer. Wäre hier eine dramatische Geste ein Ansatz? Damit meint der eingangs erwähnte Friedensforscher Winterstein eine unerwartete Intervention, wie sie der Friedensnobelpreisträger Óscar Rafael de Jesús Sánchez kürzlich vorschlug. Die NATO könnte ankündigen, alle atomaren Mittelstreckenraketen abzuziehen. Sie würde es natürlich nicht sofort tun. Man könnte damit die Konfliktpartei überraschen und so möglicherweise in Verhandlung treten. Zumindest ließe sich eine Friedensdebatte damit anzetteln. Interessanterweise hat dies jedoch kein europäischer Politiker in irgendeiner Weise aufgegriffen, so Winterstein. Atomare Waffen könnten tatsächlich dem Frieden dienen, würde man sie abziehen, wenn gewisse Vereinbarungen zuvor getroffen werden. Als Unternehmer:in könnte man etwas anbieten, womit die Konfliktpartei nicht gerechnet hat. Und davon auf jeden Fall mal irritiert werden kann. Ganz wichtig ist dabei selbstverständlich eine Strategie dahinter, die tatsächlich bemüht ist, den Konflikt zu beenden und zwar so, dass beide Seiten am Ende damit (über)leben können.

Denken Sie dennoch, die Friedensarbeit wäre gescheitert?

Gescheitert sei der naive Glaube der neoliberalistischen Ökonomie, die beispielsweise Thomas Friedman zu dieser Aussage brachte: “No two countries that both have a McDonald’s have ever fought a war against each other.”, so Winterstein. Daher sei es jetzt schon wichtig, über alternative Konfliktlösungen und damit über gewaltfreien Widerstand nachzudenken. So kann man unter anderem mit Hilfe der sogenannten Track II diplomacy versuchen, mit diesem Mittel friedliche und lebbare Lösungen herbeizuführen. Wenn Sie als Unternehmer und Unternehmerin keine friedlichen Lösungen mehr sehen, so gelingt diese vielleicht jemanden aus der zweiten und dritten Reihe ihres Unternehmens, der ebenso mit jemanden aus diesen Rängen der Konfliktpartei verhandelt. Oder es sind andere Geschäftspartner:innen, die hier ein friedliche Lösung zu erzielen vermögen.

Vorbeugen wäre die bessere Wahl

Wie kann man wirkungsvoll und nachhaltig harten Kämpfen mit vielen Verlusten mit einer Art friedlichem Widerstand entgegenhalten? Der Friedensforscher Winterstein regt an, dass gerade Österreich als neutrales Land aktive Neutralität leben sollte. Friedliche Konfliktlösungen müssen erhalten und vor allem weiterentwickelt werden. So kann nicht nur jeder Bürger und jede Bürgerin für einen gewaltfreien Widerstand ausgebildet werden. Sie, als Unternehmer und Unternehmerin können ebenfalls ihre Mitarbeiter:innen dazu anhalten und sie diese dahingehend ausbilden, dass gewaltfreie Kommunikation der bessere und nachhaltigere Weg zum Erfolg ist. Und selbstverständlich können Sie als Unternehmer:in friedliche Gedanken und Lösungen erarbeiten, pflegen und weiterentwickeln.

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