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Unternehmensnachfolge – der verborgene Konflikt

das erste jahrfinanzierung

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Auf Unternehmerweb erschienen bereits zahlreiche Artikel zum Thema Unternehmensnachfolge. Worauf man bei diesen Prozessen achtgeben soll, dass es einer wohlüberlegten Planung braucht und natürlich die Rahmenbedingungen stimmen müssen, das alles wurde bisher mit unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet. Wo Menschen agieren, geht es immer um zwischenmenschliche Beziehungen und Dynamiken, die nicht selten im Verborgenen rumoren. Darum wird es in diesem Artikel gehen.

Das Drama des Loslassens

Man denkt vielleicht, dass es doch logisch und natürlich sei, dass der Besitzer einer Firma sich rechtzeitig um eine geeignete Nachfolge kümmert. Will man seinen Betrieb übergeben, soll eine geeignete Nachfolge her. Dass diese nicht so mir nichts dir nichts vonstatten gehen kann, sollte auch klar sein. Also ist es naheliegend, sich mit einiger Vorlaufzeit Gedanken zu machen, wen man aufbaut, wer bereits da ist und sich dafür eignet und wo man solche einen potentiellen Nachfolger finden kann. Doch wir erleben immer wieder aufs Neue eine prosperierende Firma mit einem Chef, der genau das, was in Falle einer anstehenden Betriebsübergabe zu tun ist, einfach nicht macht. Der nichts dergleichen tut oder halbherzig davon spricht und niemanden wirklich an sein Werk heranlässt.

Der Laios Konflikt

Wer weiß ob der Grund bei so manch einer nicht vorbereiteten Unternehmensübergabe ein verborgener Konflikt ist. Aus der griechischen Mythologie kennen wir Laios, der mit Iokaste einen Sohn hatte – den seit Sigmund Freud so berühmten Ödipus. Laios befürchtete ja von seinem Sohn entthront zu werden und setzte ihn daher bald nach der Geburt aus. Dies tat er um der Voraussage des Orakels zu entkommen und so dem Tod durch den Sohn zu entrinnen, den dieses sagte ihm seine Tötung durch den Sohn voraus. Er entkam ihm nicht und das Orakel behielt recht. Hier sprechen wir den Konflikt als destruktiven Machtkampfes zwischen dem König und seinem Kronprinzen an. So kann es sich bei dem ein oder anderen Firmeninhaber, der sein aufgebautes Unternehmensreich nicht abgeben mag, verhalten. Lieber lässt er das Unternehmen untergehen als sich bei einer erfolgreichen Übernahme als ersetzbar erleben zu müssen.

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Lohmer, Mathias und Heidi Möller, 2014: Psychoanalyse in Organisationen. Einführung in die psychodynamische Organisationsberatung

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