Site icon unternehmerweb

Typische Risiken bei der Betriebsnachfolge – Antworten zur Finanzierung

finanzierunglasinger

© www.corporate-interaction.com

Bei der Betriebsnachfolge sind die Risiken sorgfältig abzuschätzen. Ich umreiße nun folgend kurz die Risiken in der Übergangsphase. Danach geht es zur sorgfältigen Finanzplanung und woran dabei gedacht werden soll.

Sorgfältige Planung hilft Risiko zu minimieren

Natürlich muss die Finanzierung sorgfältig geplant und sichergestellt werden. Hier besteht ein hohes Risiko, wenn es zur Fehlplanung bei der Unternehmensnachfolge kommt. Bedacht werden muss immer, dass es bei einer Übergabe dazu kommen kann, dass im Zuge dieser eine Abwanderung von (Groß-)Kunden erfolgt. Daher ist eine gute Kundenübergabe gemeinsam mit der Übergabe essenziell. Zudem loten im Zuge der Übernahme oftmals Lieferanten neue Grenzen aus und versuchen so bessere Konditionen herauszuschlagen.

Ändern sich im Zuge der neuen Verhandlungen Zahlungsziele, so kann das zu einem erhöhten Risiko beitragen. Es wird mitunter passieren, dass sich das Rating des Unternehmens im Zuge der Übernahme ändert – auch das muss in der Risikoabschätzung mit eingeplant werden. Immer wieder kann es zu unerkanntem Investitionsstau, dem Ausscheiden von Leistungsträgern und Fehlentscheidungen der neuen Geschäftsleitung kommen.

Was alles zur Finanzplanung gehört

Der Finanzmittelbedarf sollte jeweils der Größe und dem Wert des Unternehmens angepasst sein. Neben dem Kaufpreis müssen zusätzlich, je nach dem, einige finanzielle Aufwände berücksichtigt werden. Beim Personal können etwaige Kosten für Abfertigungen beziehungsweise Abfindung für gekündigte oder für die Einstellung neuer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen anstehen.

Sachinvestitionen, Risikovorsorge wie etwa Altlasten, der Kauf von weiteren Gesellschaftsanteilen, die Ablösung von Altverträgen, Abwicklungskosten wie Steuerberatungs- und Rechtsberatungskosten und die Reserve für Unvorhergesehenes die mindestens 10% des Gesamtbetrags ausmachen muss, können den finanziellen Bedarf zusätzlich belasten.

Was Käufer und Verkäufer wollen – ein Wiederspruch?

Der Verkäufer will immer einen möglichst hohen Kaufpreis und sofortige Fälligkeit erzielen. Dazu jedoch wenige bis gar keine Garantien anbieten und sich möglichst nicht auf eine Beteiligung der Finanzierung einlassen.

Im Gegensatz dazu gesellt sich der potentielle Käufer, der am liebsten wenig zahlen möchte und das nicht auf einmal, sondern in Teilbeträgen. Zudem will er das Finanzierungsrisiko minimieren, indem er das Finanzierungsrisiko auch auf den Verkäufer abwälzen möchte, beispielsweise mit einem Verkäuferdarlehen. Dazu wären von Seiten des Käufers immer niedrige Eigenkapitalbeteiligung und geringe persönliche Haftung an der Finanzierung und gute Finanzierungkonditionen erwünscht.

Viel Verhandlung, Fördermittel und Fremdfinanzierung

Viele Unternehmensnachfolger kennen die Vielzahl der öffentlichen Fördermittel nicht, die ihnen zur Verfügung stehen. Daher ist es von Vorteil, sich gewissenhaft danach zu erkundigen und sich beraten zu lassen. Zudem gibt es für Übernehmer attraktive Möglichkeiten der Fremdfinanzierung und Haftungsausfallsgarantien.

Was man für die Fremdfinanzierung alles braucht.

Ein Lebenslauf mit beruflichem Werdegang und die genaue Aufstellung einer Vermögensübersicht sind notwendig. Die Jahresabschlüsse und eine aktuelle betriebswirtschaftliche Auswertung des zu übernehmenden Unternehmens sind vorzulegen.

Der Entwurf des Übernahmevertrages und sonstiger wichtiger Verträge wie etwa der Mietvertrag sind immer erforderlich. Informationen zur Höhe des Eigenkapitals und möglicher Sicherheiten dürfen letztlich nicht fehlen.

Je offensichtlicher Ihr Vorhaben, desto gezielter die Finanzierung

Damit sich der Finanzier ein Bild des Unternehmens, das übernommen werden soll, machen kann, muss ein Businessplan erstellt werden, der Nachfolgendes beinhalten muss.

Die Beschreibung der Historie und der Strukturen des Unternehmens, die geplante Änderungen nach Übernahme und deren Auswirkungen müssen vorgelegt werden. Die wirtschaftliche Planung mit Rentabilitätsvorschau für die kommenden zwei bis drei Jahre geben einen ersten Einblick. Die Liquiditätsplanung für das erste Jahr nach Übernahme, die Investitionsplanung und letztlich der detaillierten Kapitalbedarfsplan ist notwendig, um eine Entscheidung des Geldgebers zu ermöglichen.

Mehr zum Thema Betriebsnachfolge:

Innovation aus der Praxis – Die Geschichte einer vielversprechenden Unternehmensnachfolge

Familienunternehmen – 6 Tipps zur Nachfolge – damit das Gute weitergeht

 

 

Exit mobile version