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Kärnten gründet! Aber wie? (Teil 2)

© www.corporate-interaction.com

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Der erste Teil dieser Serie beschäftigte sich mit der allgemeinen Situation im Bereich Unternehmensgründungen im südlichsten Bundesland. Generell darf man feststellen, dass die Gründerszene „lebhafter“ und „lauter“ wurde. Teile davon sind sehr präsent, auf vielen Events vertreten und machen intensiv auf sich aufmerksam. Die Kehrseite der Medaille ist allerdings, dass jene die zumeist handwerklichen Tätigkeiten nachgehen dazu weder Zeit und auch nicht die erforderlichen Möglichkeiten haben. Die Scheinwerfer der Öffentlichkeit erfasst sie nicht, die politischen Zuneigungen (was immer deren Nutzen ist) auch nicht. Die IT affine Startup-Szene holt den Ruhm!
Egal aber woher und wohin, allen die selbstständig werden wollen stehen tolle Institutionen zur Verfügung. Die wichtigsten werden nachfolgend vorgestellt.

Gründerservice der Wirtschaftskammer Kärnten

An erster Stelle darf hier zu Recht das Gründerservice der Wirtschaftskammer genannt werden, die sich um alle GründerInnen bzw. deren Anliegen kümmert. Egal also ob App-Entwickler, Energetiker, Nageldesignerin, oder Handwerker, hier landen – bis auf die Gruppe der „Neuen Selbstständigen – alle!
Das Team rund um die enorm engagierte MMag. Melanie Jann leistet hervorragende Arbeit. Die Angebotspalette ist groß und reicht von den klassischen Gewerbeanmeldungen über generelle Gewerbefragen, vom Steuerrecht bis hin zu Förderungen uvm., wobei der Großteil der vielfältigen Anfragen zufrieden stellend geklärt werden kann.
Neben diesen Aufgaben werden aber auch viele Veranstaltungen angeboten, von denen der alljährliche Gründer- und Jungunternehmertag als Highlight des Jahres gilt.

UGP, das Unternehmensgründungsprogramm des AMS

Entgegen vieler landläufiger Meinungen (der zumeist Unwissenden) werden hier Personen, die den Weg aus der Arbeitslosigkeit in die Selbstständigkeit gehen wollen, sehr gut und vor allem freiwillig begleitet! Dass die Aufnahmekriterien streng sind zeigt die Aufnahmequote von unter 50%. Davon starten allerdings mehr als 90% erfolgreich ihre eigenen Unternehmen.
Das Programm untersteht dem AMS und wird in Kärnten vom Team der bit Gruppe erfolgreich umgesetzt. Die Inhalte liegen in intensiven Beratungsleistungen, die über eine maximale Kernzeit von sechs Monaten angeboten werden. Zentrales Element sind die vielen Workshops zu den unterschiedlichsten Themen, die gut angenommen und nahezu regelmäßig ausgebucht sind! Ein Erfolgsprogramm mit hoher Nachhaltigkeit.

build! Gründerzentrum

Eine Sonderstellung nimmt das build! Gründerzentrum ein, welches nahe der Universität Klagenfurt angesiedelt ist. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass hier bevorzugt innovative Gründungsideen gefördert werden. Das Angebot hier ist auch exklusiver, die Aufnahmekriterien ebenfalls.

Neben intensiver Beratung und Betreuung gibt es die Bereitstellung geeigneter Basis-Infrastruktur, Starthilfe in Form von Darlehen und Zuschüssen, einen wertvollen Zugang zu einem stetig wachsenden regionalen und nationalen Netzwerk, sowie gezielte Weiterbildungsmaßnahmen um die Erfolgsaussichten nachhaltig zu stärken.

Der Beratungszeitraum beträgt hier 18 Monate und ist beinahe mit einem „Rundum-Sorglos-Paket“ vergleichbar. Denn bedingt dadurch dass es nur eine geringe Anzahl an Aufnahmen gibt, kann sich die Geschäftsführerin (Mag. Karin Ibovnik) mit ihrem Team sehr intensiv um die Gründungswilligen kümmern, aus denen doch etliche „Leuchttürme“ hervorgegangen sind!

Gründen mit der Initiative „Start UP, der Fachhochschule Villach

Beim Unterstützungsprogramm „Start UP“ des Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen stehen Gründerpersönlichkeiten im Fokus die auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit mit persönlichem Coaching, Gründerworkshops und Gründerveranstaltungen unterstützt werden. Ein Kern-Expertenteam aus dem Bereich Innovationsmanagement und Unternehmensgründung kümmert sich um spezifische Fragen zum Gründerprojekt genauso wie Professoren und Forscher aus den Bereichen Technik, Wirtschaft, Bau & Architektur sowie Gesundheit & Soziales.

Motor dieser noch sehr jungen Initiative ist der engagierte Studiengangsbereichsleiter DI Dr. Erich Hartlieb. Wie im Umfeld von Universitäten und Fachochschulen üblich, liegt der Schwerpunkt auch hier im Bereich der Innovation.

Was ist noch erwähnenswert?

Dass es an der Universität Klagenfurt mit dem IUG (Institut für Unternehmensgründungen) einen Studienzweig gibt, der von Prof. DI Dr. Erich Schwarz sehr erfolgreich geleitet wird und bei dem StudentInnen rechtzeitig an die Selbstständigkeit herangeführt werden.
Dass es mit Harald Baier einen Fachmann aus dem Bankenbereich gibt (Kärntner Sparkasse, GO Gründerinitiative), der aufgrund seiner hohen fachlichen Kompetenz und seinem Engagement im Unternehmensgründungsbereich sehr geschätzt wird.

Conclusio

Anhand der (nicht vollständigen) Angaben erkennt man sehr leicht, dass Unternehmensgründer jede nur denkbare Unterstützung zu erhalten. Unternehmensgründungen sind also relativ leicht zu bewerkstelligen. Die Arbeit die darin liegt erfolgreich selbstständig zu bleiben wird aber nach wie vor unterschätzt. Doch das ist wieder eine andere Geschichte …!

 

Mehr zum Thema:

Kärnten gründet! Aber wie? (Teil 1)

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